Freitag, August 31, 2007

Filmszenen I www.filmszenen.info, www.filmszenen.net, www.blogigo.de/ignazwrobel

Rechtslage eingefügte Lichtbildwerke:

Bildzitat – Nach DKM 2004: 620, Rn. 37 ist das Zitieren ganzer Bilder als »kleines Großzitat« in analoger Anwendung des § 51 Nr. 2 UrhG anerkannt; Schack 2005: 224, Rn. 491 und Hoeren/Nielen 2004: 193, Rn. 290 sprechen entsprechend vom »großen Kleinzitat«; vgl. OLG Hamburg GRUR 1990, 36, 37 – Foto-Entnahme. Entscheidend ist dabei, dass das zitierte Werk »sachlich eingearbeitet und nicht ledigich als anschauliches Beispiel beigegeben wird« (Hoeren/Nielen 2004: 193, Rn. 288).

· Filmzitat – Nach DKM 2004: 619, Rn. 37 ist § 51 Nr. 2 analog anwendbar auf Filmwerke (BGH NJW 1987, 1408 – Filmzitat; LG Berlin GRUR 1978, 108, 111 – Terroristenbild); es dürfen im Rahmen des Zitatzwecks fremde Filmausschnitte und mit ihnen ganze Lichtbildwerke übernommen werden (Schack 2005: 224, Rn. 491).

Zusätzlich:

Das deutsche Urheberrecht stellt eine Reihe von Anforderungen, die grundsätzlich für alle Zitatarten gelten; hinzu kommen noch spezifische Regelungen für die jeweiligen Zitatarten (nach DKM 2004: 612 ff, Rn. 10 ff.).


  • Selbständiger Werkcharakter der Leistung, in der zitiert wird; - gegeben.

  • Belegcharakter und Zitatzweck – der Zitatzweck muß der geistigen Kommunikation (DKM) bzw. der geistigen Auseinandersetzung (Schack) dienen, d.h., es muß eine »innere Verbindung zwischen dem eigenen und dem zitierten Werk« vorhanden sein (Schack 2005: 222, Rn. 487; entsprechend: Hoeren/Nielen 2004: 192, Rn. 288; vgl. auch: BGHZ 85, 1, 10, 11 – Presseberichterstattung und Kunstwiedergabe I); - gegeben.

  • keine unzumutbare Beeinträchtigung der Interessen des Urhebers, die reguläre Verwertung des ziterten Werkes durch dessen Urheber darf nicht behindert werden. - gegeben.

Zusätzlich zu den Anforderungen gelten einige Schranken-Schranken für das Zitat (DKM 2004: 626, Rn. 61 ff.):

  • Änderungsverbot ( § 62 UrhG); der Urheber muß dem Zitatzweck entsprechende Kürzungen und Übersetzungen hinnehmen (§ 62 II UrhG), nicht jedoch sinnentstellende Änderungen (Schack 2005: 224 f., Rn. 493); - gegeben.

Beispiel Filmzitat:

Ein zulässsiges Kleinzitat liegt vor, wenn z.B. in einer dreiteiligen Fernsehserie über die Entwicklung des Tonfilms in Deutschland u. anderem zwei insgesamt etwa sechs Minuten dauernde Sequenzen aus zwei urheberrechtlich geschützten Filmausschnitten gezeigt werden, wenn diese in die Dokumentation eingebettet wurden un als Beleg für die eigenen Ausführungen des Urhebers der Dokumentation dienen (BGH NJW 1987, 1408 f. – Filmzitat; dazu: DKM 2004: 623, Rn. 48).

Quelle

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Filmszenen I "..they still have air in their lungs!" in: The Unscarred. Teil 3.

26.08.2007 um 20:58 Uhr

Heino Ferch - Johann. Regie: Buddy Giovinazzo, 1998-99






Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films und Distributor EVA.

Filmtrailer: Trailer von The Unscarred ->->

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"..they still have air in their lungs!" in: The Unscarred / Menteurs / Everybody Dies / Unter Brüdern. Teil 3. Heino Ferch - Johann. Regie: Buddy Giovinazzo, 1998-99

Vor der Szene

Wir erinnern uns: Mickey, von Johann, Rafaella und Travis aus USA nach Berlin eingeladen, erpreßt Traviser hat in USA Spielschulden zu bezahlen;
und Mickey hat jetzt auch Rafaella um weitere Hunderttausend Mark erpresst.

Entweder Geld, oder ihr Sohn Alex wird erfahren, dass nicht Johann, sondern er, Mickey, der leibliche Vater ist.

Sein Versprechen: er wird für immer in die USA zurückgehen und Johann und Rafaella in Ruhe lassen - falls er die Hunderttausend jetzt bekommt, bar, in Deutschmark.

Rafaella ist mit diesem Problem allein. Weder Travis noch Johann kann sie ins Vertrauen ziehen. Wie es aussieht, wird auch sie bezahlen müssen.

Die Szene.

Abend. Im Essbereich des großen Loft.

Man hatte gemeinsam gekocht, zusammen gegessen, man hat geplaudert.


The Unscarred - Rafaella  (Ornella Muti)

Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films und Distributor EVA.

Rafaella unterhielt die Runde mit Erinnerungen, die Stimmung ist ruhig, nostalgisch.

Bevor die Tafel aufgehoben wird, fragt Johann:


The Unscarred - Abendessen (Muti, Waddington, Ferch, Russo)

Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films und Distributor EVA.

Any one for coffee?

Plötzlicher Stimmungsumschwung bei Rafaella,

Ernster Blick zu ihrem Mann:

When are you going to tell me what you did?

Johann: What do you mean?

Rafaella:

This bartender you shot.

Sie blickt ihren Mann weiter ernst an.

Travis erschrickt, steht auf, geht weg vom Tisch.

Johann nah, die Kamera fährt auf ihn zu.

Wir sehen seinen entsetzten Blick. Er hält ihn einen Moment, - schließt dann die Augen, - wie jemand, der plötzlich Desaster erkennt. Der begreift, dass das Gerüst, in das er seine Welt eingehängt hat, zerstört ist.

Wie jemand, der in einem Augenblick weiss, dass alle Beziehungen, die ihn halten, brüchig geworden sind.

Dass die Beziehung zu seiner Frau in diesem winzigen, leisen, unwiderruflichen Moment von Lüge zu Wahrheit eine Welt glücklicher Unschuld verlassen hat.

Dass die Tür zu seinem Paradies unwiederbringlich zugeschlagen ist.

Er senkt den Kopf.

Dann schreit er Travis an.

Jesus Travis – I leave you alone just one hour....!!!!

Rafaella korrigiert Johanns Vermutung.

Raf:

Mickey told me.

Mickey hat seine Hand so hart um sein Weinglas gekrallt, dass man fürchten muss, es zerbricht.

Johann zu Mickey, er flüstert:

Why did you fuckin´ open your mouth?

Raf gibt nicht nach. Sie insistiert.

zu Johann:

Why did you shoot him?

Johann wirft ihr einen gequält ratlosen Blick zu.

Raf ganz ruhig, sachlich:

Tell me.

Johann versucht zu erklären:

I.... I. I panicked.

Travis kommt zum Tisch zurück. Er will jetzt auch erklären. Er will die Schuld übernehmen.

It was an accident. At the beginning it was an accident and it was my fault..

Raf unterbricht ihn. Leise:

Where are the bodies?

Harte Spannung im Raum. Die Männer extrem beunruhigt. Schuldbewusst. Jeder der drei blickt Raf an, jeder schweigt.

Raf zu ihrem Mann, als hätte sie seine Befürchtung gelesen, gehört, erkannt.

Johann. I love you. That will never change.

Sie blickt in die Runde:

Now - where are the bodies?

Travis:

We decided to – ah – to put them in the river.

Raf:

In the river….?

Johann:

We tied them up with bricks and rope and they were sinking.

Raf: You think that´s enough to keep them down?

Lauter: Are you all crazy? Those bodies will rise. The tide of the boats could loosen them up. Rope will rot.

Mickey, der immer noch versucht hat, sich rauszuhalten:

What are you talking about?

Raf ,ernst, sachlich, kühl:

They still have air in their lungs. Air pockets in their clothing. They were wearing clothing – wheren´t they?

Zu allen:

…Unless they are tied down with something more permanent - cement or chains -eventually they will flow to the surface.

Travis erstaunt - besorgt - unruhig:

She´s right.

Raf Simple physics – Michael.

One mistake and you go down.

Flüstert vor sich hin: Goddammit.

Sie blickt wieder auf.

Has anyone seen you?

Schuss auf Johann. Sein Gesichtsausdruck ist schuldbewusst, bleiern, geprügelt. Seine Stimmung ist so verzweifelt, dass auf uns ein Gefühl überspringt, als begännen unsere Kleider auf unseren Schultern zu verrotten, sich aufzulösen, zu Boden zu sinken.

Raf: We have to fish them out.

Travis, ungläubig: What?

Raf. We can fill the car with bricks and some chains and we need something to fish them out.

Keiner bewegt sich. Keiner will das tun, was offensichtlich nötig ist.

Raf

We have to hurry.

Johann spricht aus, was wir längst sehen. Gequält, leise:

Raf? -... I´m so sorry.

Rafaella sehr ernst, kühl aber nicht abgewandt:

So am I.

Sie erhebt sich.

Rafaella:

Let´s go.

Mickey hat die Arme verschränkt. Er will nicht. Dann folgt er doch den anderen.

Blick von oben auf den Tisch. Alle vier stehen auf. Gehen weg.

Schnitt.

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1998-99 Heino Ferch (im Alter von 36, gespieltes Alter ca. 40) - Johann, Ornella Muti - Rafaella, Steven Waddington - Travis Moore, James Russo - Mickey Vernon, Maximilian von Pufendorf - Johann, jung

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("Raf? - I´m so sorry. s.a. Szenenstruktur Der geheimnisvolle Schatz von Troja 2007, Szene Privatzelt nach 2. Plot P.: Nachdem die persönliche Welt des Protagonisten zusammengebrochen ist, da ihm ein Gegner einen Fuss gestellt hat. Der weitere geraden Weg ist nun verbaut, sitzt er ebenfalls in seinem privaten Bereich ebenfalls auf einem Stuhl und entschuldigt sich ebenfalls bei seiner Frau: "Es tut mir so unendlich leid...." Die Reaktion der Ehefrau ebenfalls solidarisch-pragmatisch.)


Kommentar:

Neben der primär erzählten Story Line um die beiden Toten erzählt uns Heino Ferch in der Figur des Johann in dessen Verhalten schnell und exemplarisch eine zweite Geschichte: Die Geschichte von Ehrlichkeit und Vertrauen in einer Beziehung und den innerpsychischen Konsequenzen bei Vertrauensbruch.

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Filmszenen I "...wie alt ist sie?" in: von Troja. Teil 10

30.07.2007 um 06:00 Uhr

Filmszenen I "...wie alt ist sie?" in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Teil 10 Heinrich Schliemann - Heino Ferch. Regie: Dror Zahavi. 2005 -07

Teaser Film Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Thema Hilfe Heino Ferch - Heinrich Schliemann.
C Lichtbildwerke Stephan Rabold für SAT.1

"...wie alt ist sie?" in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Teil 10. Heinrich Schliemann - Heino Ferch. Buch: Don Bohlinger und Martin Rauhaus nach Irving Stone. Regie: Dror Zahavi. 2005 -07

Hören statt Lesen: Streaming Audio.mp3 zum Soforthören->->

Nach dem großen Regen kommen die Malariamücken. Im Ausgrabungslager bricht unter den vielen Arbeitern eine Malaria-Epidemie aus. Die Lage ist ernst.

Menschen sind schon am Fieber gestorben. Auch Schliemann war krank.

Kaum genesen, reagiert er auf Sophias Drängen und kauft am Markt uneingedenk des horrenden Preises das Gegenmittel Chinin für seine Leute.

Aber im Moment, heute, ist die Lage noch kritisch.

Vor der Szene

Einheimische Frauen und Männer nähern sich Schliemann´s Zelt, eine Frau trägt ein größeres Kind auf den Armen.

Yannakis stellt sich den Frauen in den Weg: Halt!

Schliemann tritt aus seinem Zelt und sieht die Szene. Sophia ebenfalls.

Wir stehen am Zelteingang und blicken hinüber zu der Gruppe um Yannakis. Wir sehen Schliemann zu der Gruppe hinübergehen.

Yannakis zu den Leuten: Es reicht kaum für uns selber.

Schliemann hat die Gruppe erreicht. Sanft: Was gibt es denn?

Schliemann und Yannakis nah. Yannakis dreht sich nach Schliemann um:

Sie sind krank.

Blick auf die Frauen der Gruppe. Ihre Gesichter sind ungewöhnlich bleich. Manche haben Geschwüre im Gesicht. Wir sehen auch die Frau, die ihr Kind trägt. Das Mädchen hat die Arme um den Hals der Frau geschlungen. Sein Kopf liegt auf ihrer Schulter.

Yannakis

..und sie haben gehört, dass es hier Medikamente gibt. Es spricht sich eben herum, wenn ein reicher Deutscher alles Chinin vom Markt wegkauft.

Die erste Frau, so hager, dass sie unterernährt wirkt, fällt Schliemann plötzlich zu Füßen und küsst seine Schuhe. Schliemann und Yannakis blicken entsetzt auf das, was sie gerade erleben.

Schliemann ist einem Moment wie gelähmt. Wir sehen, dass Sophia die Szene verfolgt. Es scheint, ihr Blick erwartet etwas von ihrem Mann.

Schnitt

Totale.

Wir sehen die ganze Gruppe, sehen, dass Schliemann sich niederbückt und die Frau mit einer raschen Bewegung aufzuheben versucht. Die Frau kommt seiner Bemühung entgegen. Schliemann hält sie noch an den Ellenbogen, als sie sofort ihre Bitte äußert:

Bitte! Können Sie uns helfen.

Yannakis versucht, die Leute wegzuschicken.

Geht weg! Er reicht kaum für uns selber.

Schliemann ist von dem, was er gerade erlebt, nicht unberührt geblieben. Die Frau hat sein Mitgefühl aktivieren können.

Er zügelt seinen Vorarbeiter:

Yannakis!

Sophia beobachtet die Szene noch immer. Wir sehen Schliemann von hinten. Die magere Frau blickt ihm immer noch direkt ins Gesicht.

Schliemann wendet sich zu Yannakis:

Bring sie ins Krankenzelt!

Als Yannakis zögert, nickt Schliemann ihm noch einmal zu, bestärkt seinen Entschluss.

Yannakis bedeutet den Frauen, ihm zu folgen, die Gruppe geht weg.

Sophia, die die Szene mit Besorgtheit verfolgt hatte, wirkt jetzt erleichtert. Ihr Mann hat so entschieden, wie sie selbst gehandelt hätte.

Die Szene

Die Versorgung der Kranken scheint schon eine Weile im Gang zu sein. Wie das immer auf Expeditionen so ist, wird jeder Expeditionsleiter, der einen Doktortitel trägt, zum Arzt vor Ort, egal ob sein Doktortitel der Medizin, der Philosophie oder der Archäologie gilt.

Die Mutter mit dem Mädchen sitzt auf dem Behandlungsplatz, Sophia assistiert. Sie unterrichtet Schliemann von dem, was sie schon über den Fall erfahren hat.

Sophia: Ihre Mutter sagt, der Priester hätte sie letzte Woche sieben Mal zur Ader gelassen.

Schliemann blickt von Sophia zur Mutter des Kindes, schüttelt missbilligend den Kopf.

Schnitt auf das Kind. Es ist ein etwa zwölfjähriges Mädchen. Die Kleine wirkt völlig apathisch, hat Geschwüre im Gesicht, die Lippen sind aufgeplatzt.

Schliemann weiß offensichtlich, wie Blutarmut erkennbar ist. Er prüft sie in der inneren Augenlidfalte. Wir sehen ihn von hinten. Er fragt, leise, mit belegter Stimme:

Wie alt ist sie?

Die Mutter, in deren Schoß das Mädchen lehnt: Zwölf.

Gegenschuß in Schliemanns Gesicht.

Er scheint konzentriert.

Das Licht streift ihn von links, die Hälfte seines Gesichts im Licht zeigt Besorgtheit, Konzentration, intensive Beschäftigung mit dem, was der Mann hier vor sich sieht.

Die andere Seite des Gesichts ist fast völlig im Schatten.

Dort bemerken wir etwas anderes.

Wir sehen nur wenige zarte Lichtränder. Sie schweben entlang der Braue. Verweilen zwischen den Augen. Begleiten die tiefe Sorgenfalte, die seine Stirn emporsteigt. Streichen über Wange und Oberlippe, berühren den Mundwinkel.

Im schwarzen Schatten der Augenhöhle, in dieser tiefschwarzen Stelle, ergänzen wir den Blick des Mannes auf dieses Kind – und können nicht anders – wir lesen überrascht in der Anonymität dieser Schattenseite:

Trauer, tiefen Schmerz, Untröstbarkeit..

So konzentriert die eine, helle, Seite des Gesichts wirkt, so überraschend ist die tiefe, alte und harte Ungetröstetheit der dunklen Seite, versteckt im heimlichen Zwielicht des Schattens.

Hier, im fast privaten Halbdunkel, ruht die Trauer eines Mannes um sein Kind.

Eingebrannt. Unbeweglich. Ein Teil von ihm.

Natalia. Seine Tochter. Sie war vor zwölf Jahren zu ihm gekommen. Jetzt ist sie gegangen. Tuberkulose.

Sein Kind sollte leben.

Natalia ist tot.

Zwölf Jahre alt ist auch das Mädchen, das hier vor ihm liegt, das ihm hier anvertraut ist.

Er kann helfen, dass sie gesund wird, jetzt, hier, bei ihr, kann er dafür sorgen, dass sie am Leben bleibt.

Sophia reicht Schliemann Medizin zu. Schliemann verabreicht dem Kind einen Löffel davon. Er weist die Mutter an:

Gib´ ihr saubere Kleider, bade sie dreimal täglich in Salzwasser, ich geb´ ihr nachher eine Salbe. Wir werden die Geschwüre heilen.

Ihre Tochter wird hier bleiben, bis sie gesund und wieder bei Kräften ist.

Er lächelt dem Mädchen aufmunternd zu. Die Mutter bedankt sich

Danke! Vielen vielen Dank!

Schliemann steht auf und geht weg, Sophia übernimmt die weitere Versorgung der Beiden.

2005-07 Heino Ferch (im Alter von 43) – Heinrich Schliemann, Merab Ninidze – Yannakis, Mélanie Doutey – Sophia Schliemann-Engastromenos

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Zwölf Jahre war Natalia. Dreimal im Verlauf des Filmes hören wir Natalias Alter. Zwölf. Belegt ist, dass die historische Natalia, Heinrich Schliemanns Tochter, im Alter von zehn Jahren gestorben ist.
Rechnen wir nun in unserer Zeit vom Produktionzeitpunkt des Schliemann-Films zwölf Jahre zurück, erreichen wir den Produktionszeitpunkt von "Deutschlandlied" mit Hanno Schmidbauer und seinem Schicksal.

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Nicht unerwähnt bleiben soll die kleine Szene, in der Schliemann, vom Fieber genesen, nach einer Ruhephase auf seinem Lager wieder zu sich kommt.
Er hebt – noch deutlich geschwächt - den Kopf. Wir folgen seinem Blick durch die geöffneten Zeltplanen nach draussen.
Zusammen mit Schliemanns erster neuer Wahrnehmung der Welt schwebt ein Schmetterling aus dem dämmrigen Zeltinneren hier bei uns nach draussen ins Licht.
Eine hübsche kleine Symbolik für Schliemanns Geist, seine Aufmerksamkeit, ja, sogar für den Ort seiner Seele. Er ist aus dieser anderen todesnahen Welt zurückgekehrt und wendet sich wieder der Welt seines Jetzt und Hier zu. (Ja, ja, altmodisch. Eichendorff ist auch altmodisch. ...Und meine Seele spannte weit... ihre Flügel ..)

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Amazon Rezension des Films

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Podcasting: in eigener Sache. Erfreulicherweise hat sich die kleine Szene "Im Atelier" aus "Auf ewig und einen Tag" zu einem "Longseller" entwickelt.
Erfreulicherweise, denn ich mag die Szene sehr.
Erzähltechnisch ist sie mein "Meisterwerk" mit Einführen einer zweiten Realitätsebene (Sie und ich) und dem unmerklichen Gleiten der auktorialen in die subjektive Erzählweise. Auf einmal, ohne, daß wir den genauen Zeitpunkt des Perspektivwechsels bemerken, blicken wir nicht mehr auf Jan, sondern durch Jans Augen mit Jans Gefühlen auf Paula.

enthusiastisch

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In eigener Sache zwo: Auf Blogigo, unserem Host, sind wir heute Nacht in den Blogigo-Charts auf PLATZ 2 aufgerückt. Unglaublich. Wir haben Sharuk Khan und Kajol ÜBERHOLT!

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in eigener Sache drei. Zu unserer großen Freude, Froide, Froide, haben wir entdeckt, dass die Google Suchanfrage "Vercingetorix " in der Kategorie Google Bilder unsere zugegebenermassen herrlichen Vercingetorix-Zeichnungen auf Treffer Platz 1 und 2 von über 6200 Treffern zeigt. Dito Caulaincourt. Ehre, wem Ehre gebührt! Ha.


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Filmszenen I ...We can´t call the cops!...in: The Unscarred - Menteurs - Everybody Dies. Teil 1.

22.07.2007 um 11:35 Uhr

Filmszenen I ...We can´t call the cops!...in: The Unscarred - Menteurs - Everybody Dies. Teil 1. Heino Ferch - Johann. Regie: Buddy Giovinazzo. 1998 -1999

Teaser Film The Unscarred - Die Makellosen - Menteurs - Die Lügner - Heino Ferch

Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films

Distributor EVA.

Filmtrailer: Trailer von The Unscarred ->->

..We can´t call the cops! in: MenteursThe Unscarred - Everybody Dies - Unter Brüdern. Teil 1. Heino Ferch - Johann, Regie: Buddy Giovinazzo . Drehbuch: Karl Junghans. Genre: Thriller, Film Noir, Kammerstück. 1998-1999

Vor der Szene.

Stanford University 1979.

Eine Studentenparty. Später Abend. Man spielt Kampfsaufen. Johann ist Schiedsrichter. Travis Moore, blond, langhaarig, weichlich und und Mickey Vernon dunkel, hart, kurzes Haar, trinken um Rafaella.

Johann feuert die Kampftrinker an. Rafaella geht. Ihr ist das zu blöd. Die beiden hatten vor Stunden versprochen, sie heimzubringen.

Travis und Mickey saufen weiter, Johann triggert die beiden weiter an. Saufen, Satz und Sieg.

Mickey meint, Travis hat betrogen, nur darum hätte er das Kampftrinken gewonnen. Die beiden ringen noch einmal um den Sieg, jetzt körperlich.

Menteurs - The Unscarred. Johann jung (Maximilian von Pufendorf)
Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films

Johann (Foto: Maximilian von Pufendorf) ist offensichtlich von diesem Duell fasziniert, er ist dauernd dabei, belauert den Kampf der beiden. Ihm gefällt die Schiedsrichterposition.

Travis und der Mickey sind völlig zu. Und ringen, angefeuert von den Partygästen. Travis, unser blonder Milchbart, wird ausgezählt. Er hat verloren nach einem Schlag von Mickey. Travis springt auf und schubst Mickey. Zu hart. Der fällt über die Balustrade im Gang zwei Stockwerke in die Tiefe.

Wir sehen ihn unten. Blutverschmiert, scheinbar tot.

Zwanzig Jahre Später.

Mickey hat überlebt. Eine riesige Narbe an der Schulter erinnert an den Unfall.

Menteurs. Mickeys Wohnort in USA

Heute finden wir ihn im Unterhemd in einer höchst desolaten Umgebung. Er ist Gelegenheitsarbeiter mit erheblichen Spielschulden. Ein einzelner Pokal zeigt, dass er mal Sportler war, Fotos und alte Presseclippings beweisen seine Teilnahme im Baseball-Team der Uni.

Jetzt arbeitet er als Schweißer in einer infernalisch lauten Werkstatt.

Baseball-Wetten. Er soll Spielschulden bezahlen. Der Geldeintreiber bedroht Mickey mit einer blutigen Leiche in Zellophan – nur mal so zum Angucken- im Kofferraum des Geldeintreiber-Autos.

Mickey hat bis Dienstag Zeit, seine Spielschulden zu bezahlen. Unmöglich. Tuesday is end game.

Mickey versucht, das Geld zusammenzutelefonieren. Vergeblich.

Travis, immer noch blond, aber kurzhaarig und heute gut fünfzehn Kilo schwerer, lädt Mickey per Telefon nach Berlin zu ihm und Johann ein. Reunion. Gute alte Zeiten feiern.

Close the circle - come on over! Rafaella is here, too.

Mickey denkt an die Leiche im Kofferraum und nimmt die Einladung an. Ankunft in Tempelhof. Man fährt im schicken Jeep durch Berlin. Brandenburger Tor.

Johann: Last time you saw it, there was a wall in front of it.

Johann hat Rafaella geheiratet. Die beiden haben einen Sohn, der jetzt auch schon in Stanford studiert, wie damals er selbst. Thema der Ex-Schoolmates: Gattinnen, Kinder. Travis ist geschieden, sieht seine Kinder nicht oft genug.

Johann (Heino Ferch), er hat sich äußerlich sehr zu seinem Vorteil verändert, sieht eklatant gut aus, cool, gesund. Aus dem Strich in der Landschaft mit dem alternativen Lama-Andenpulli und dem Schnittlauchpony ist ein katzenhaft schöner schlanker Mann in dezent lässigem Understatement-Dress, goldglänzender Haut und seidiger Gelfrisur geworden.

Sorgfältig manikürte und gepflegte Hände, anders als Mickeys Arbeiterschwielen. Johann ist Architekt, hat einen großen Auftrag für den Staat. Redesign der Staatsbibliothek. Er ist finanziell gesettled.

Man erreicht ein verlassenes Fabrikgelände im Osten der Stadt. Johann wohnt dort.

Johann: Berlin ´s gonna be the New York of Europe!

Einfahrt in eine verlassene Fabrikgarage. Ein Lastenaufzug bringt die drei aus dem Untergeschoss, das Johann als Weinkeller nutzt, in die bewohnten Stockwerke des Loft.

Die dreckigen Türen des Lastenaufzugs öffnen sich, wir stehen in einer atemberaubend hypermodernen (auch heute 2007 wieder hypermodernen) minimalistisch eingerichteten Wohnhalle, wohl gut zehn Meter hoch.

Johanns und Rafaella´s Loft in einer verlassenen Fabrik in Berlin Ost

Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films

Rechter Winkel dominiert, leuchtende Milchglasflächen kühlen die Lichttemperatur, riesige Wände in eiskaltem Ultramarinblau und Hookergrün.

Eine Treppe führt auf eine Galerie, Geländer Vierkantträger mit Glasinlays. Eindruck eines Aquariums, hermetisch geschlossen. Betonwände. Kein Tageslicht, kein Blick nach Draussen möglich. Der Lofteingang ist eine Stahltür.

Johann: From the outside no one knows that we ´re here. I might say it´s our own secret hide away.

Sieben Jahre lang hat Johann die Fabrik schwarz in dieses „Secret hide away“ umgebaut. Da der Umbau ohne Baugenehmigung vonstatten ging, ist das Loft nicht nur ein frei gewähltes secret hide away, sondern auch eine in sich geschlossene unentrinnbare Welt, a la Jean Paul Sartre in „Geschlossene Gesellschaft“. („Die Hölle – das sind die Anderen.“)

Die Schlafräume befinden sich oben in den Räumen, die hinter der Galerie liegen.

Ohne Rafaella, sie besucht ihre Schwester, knallen sich die Männer abends in einer Nobel-Disco mit Alkohol und Aufputschmitteln zu.

Travis nimmt ein Mädchen mit nach Hause zu Johann. Mickey, unser Besuch, geht ins Bett und auch Johann sieht sich als Gastgeber in der Situation ungebraucht. Murmelt angesichts des heftigen Pettings zwischen Travis und dem Mädchen amüsiert vor sich hin:

I had a feeling you guys get along.

Er zieht sich zurück.

Travis und das Mädchen vergnügen sich auf einem Diwan auf der Galerie.

Die Szene.

Mickey liegt und schläft.

Ein Schrei. Eine Frau schreit. Ein Knall. Glas birst. Ein Körper schlägt auf.

Mickey fährt hoch. Rennt raus auf die Galerie

What was it?

Draussen steht Travis auf der Galerie: We were just on our way to bed. The railing just collapsed.

Mickey starrt hinunter. Zwischen zerbrochenem Glas liegt das Mädchen, mit dem Gesicht gegen den Boden. Bewegungslos.

Travis: I think she´s really dead.

Wir hören: What the fuck´s going…?

Unten kommt Johann ins Bild. Er bleibt vor dem Kopf des Mädchens stehen. Die Kleine ist fast ganz entkleidet, nur in Höschen und Unterhemd. Ein Blutfleck neben ihrem Schädel.

Johann blickt nach oben.

Mickey wendet sich weg.

Oh shit.

Travis ist völlig ausser sich.

Johann kniet jetzt neben dem Mädchen, fühlt im Nacken nach ihrem Herzschlag. Steht langsam auf. Alle drei sind jetzt bei ihr.

Oh shit.

Wiederholt auch er.

Zu Travis: What happened?

Der, aufgeregt: She just fell back and..

Mickey versucht, zu ordnen: What were these fuckin´ pills?

Johann: Downers, that´s all.

Travis, den Tränen nahe: Mickey what am I gonna do, she´s dead?

Johann noch einmal, schreit Travis adreanalinwütend an:

What the fuck happened? Do you have an argument or are you kidding around?

Travis: No, …we´re just..were kissing that’s… er weint.

Mickey hat sich auf die blütenweisse Büffelledercouch sinken lassen. Were you popping against the railing?

Johann, ausser sich : It´a strong railing.

Mickey: ..not that strong…

Travis: We have to call the cops. We have to tell them what happened. The sooner the better.

Johann, schreit: No!

Mickey We can´t call the cops.

Travis: Why not?

Mickey: Because we got a drugged dead girl here, two millionaires and an American. That´s it.

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1998 – 1999 Heino Ferch (im Alter von 35, gespieltes Alter 40) – Johann, Architekt in Berlin im Jahr 1999, James Russo - Mickey Vernon, Maximilian von Pufendorf - Johann als Student, zwanzig Jahre jünger, Ornella Muti - Rafaella, Johanns Frau, Steven Waddington - Travis Moore, Naike Rivelli (die leibliche Tochter von Ornella Muti) – Rafaella, jung, Regie Buddy Giovinazzo

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Randnotizen:

Wir sehen Mickey unten, nach dem Sturz durchs Treppenhaus. Blutverschmiert, scheinbar tot. (s.a Der Schutzengel, 1997. Trug-Schlussszene.)

Einfahrt in eine verlassene Fabrikgarage (dreckige verlassene Fabrikhalle, die als Aufenthalt dient: s.a. Nachts im Park, 2001-02).

(Wohnung s.a. Aufteilung in drei Ebenen übereinander: Keller, Hauptwohngeschoß, Galerie in ähnlich kühl minimalistischer Optik: Hölle im Kopf. Aufteilung in zwei Ebenen, Hauptebene und Galerie: auch in: Spiel um Dein Leben.)

(Farbcodierung: den Männern sind kalte Farben zugeordnet , Rafaella, der Frau, Rot. Ihr erster Auftritt ist vor roter Wand. s.a. Sarah. Hölle im Kopf 2004-05. Frabcodierung in Winterschläfer: Marc-blau.)

Unten kommt Johann ins Bild. Er bleibt vor dem Kopf des Mädchens stehen. Die Kleine ist fast ganz entkleidet. (s.a. Ghetto, 2004-05. Gens´ Füße direkt vor dem Kopf der halbentkleideten Frau, die blutig geschändet und fast ganz entkleidet am Boden liegt.)

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in eigener Sache: Hä! hähä! 24.7.2007: Treppchen! Bronze! Platz drei in den Blogigo-Charts! mit schlappen einhunderteinundzwanzigtausendzweihundertfünfzig Besuchern seit 15. März 2005. Für Fleiß nen Preis. Leider kein Preisgeld. Unser Motto: Hauptsache schön.

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Filmszenen I ...GOTT STRAFT MICH!...in: Schatz von Troja Teil 9.

15.07.2007 um 07:55 Uhr

Filmszenen I ...GOTT STRAFT MICH!...in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja Teil 9. Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Regie: Dror Zahavi, 2006-07

Teaser Film Der geheimnisvolle Schatz von Troja

"...GOTT STRAFT MICH!" in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Teil 9 Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Buch: Don Bohlinger. Regie: Dror Zahavi. 2006-07

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Sophias Kraft.

Sophia war abgereist, hatte Schliemann und das Lager verlassen.

Zu Hause bei den Eltern hat sie die Zeit, zu überlegen, was sie will. Die Pause bringt für sie Klarheit.

Sie reist wieder nach Hissarlik, jetzt aus freiem Willen. Der junge Demetrius bleibt allein zurück.

Lydia und Yannakis begrüssen Sophia im Ausgrabungslager

Sophia wird mit großer Freude von Yannakis und Lydia empfangen.

Schliemann ist noch sehr vorsichtig, kühl. Ihre zarten Annäherungssignale, ein Lächeln, eine Berührung am Arm, -abends im gemeinsamen Schlafzelt als er sich wäscht, („..wir können kaum unsere Augen von der dunklen Haarlinie lassen, die über Magen und Bauch zieht und unter dem Nabel..“ Halt! Schon wieder falscher Film!: „Deutschlandlied .“ Dort ging die Toilette am Waschtisch ja auch erfreulicher zu Ende.) übersieht er mit voller Absicht.

Man legt sich schlafen, jeder auf seiner Seite des Zeltes.

Sophia meint: die Eulen schweigen und: - es rieche nach Regen! Schliemanns Antwort:

Unsinn. Wir haben Hochsommer. In dieser Gegend regnet es im Sommer nicht.

Das war das letzte Wort, das in diesem Lager auf trockenem Boden gesprochen wurde. Ein Donnerschlag. Regen. Regenmassen sintflutartigen Ausmaßes.

Die Szene.

Die Arbeiter flüchten unter das große Zeltdach. Schliemann nicht. Er gräbt wie ein Berserker weiter. Man steht dicht gedrängt und betrachtet verständnislos Schliemanns Wüten. Der junge Wiener Bergbauingenieur Theo spottet über Schliemann:

Theo:

Er ist Preusse. Und die Preussen glauben, wenn sie Pause machen, erschlägt Gott sie mit einem Blitz.

Alle lachen.

Yannakis weiss, was nach dem Regen kommen wird: Die Hitze, die Mücken - und mit ihnen die Malaria, Fieber.

Ein Bote reitet herbei, gibt Schliemann, der allein draußen bis auf die Haut durchnässt mit der Spitzhacke gräbt, einen Brief.

Schliemann legt sein Werkzeug beiseite, öffnet das Schreiben mitten im Regen, der wie aus Schleusen vom Himmel gischtet.

Er bricht in die Knie.

NEIN! Ein Schrei.

Schnitt.

Bei den Arbeitern. Wir stehen zwischen den Leuten und sehen zu dem Mann hinüber, der dort drüben mitten in seinem persönlichen Traum kniet, der in diesem Moment nur noch Schmutz und Schlamm ist.

Er scheint zu weinen, hält den Brief starr vor sich. Sophia rennt zu ihm hinüber, stürzt, schlägt der Länge nach in den Schlamm.

Schliemann hat den Brief mit der Nachricht vom Tod seines Kindes geöffnet

Sophia packt ihn, an den Armen, im Gesicht. Der Mann ist völlig unzugänglich, ihre Hände berühren ihn, aber er scheint nichts an sich heran zu lassen.

Sophia bestürzt: Was ist denn passiert? Bitte sag´es mir!

Schliemann sieht nichts. Er fühlt nicht, dass Sophia ihre Hände gegen seine Brust gelegt hat. Er reagiert auf nichts, schreit:

Es ist meine Schuld! Ich hätte nicht weggehen dürfen!

Er scheint sich aus Sophias Nähe wegzuwinden.

Wofür?

Er brüllt, sein Schmerz scheint eine Tonnenlast.

Schnitt.

Wir sehen die Arbeiter. Hören den Mann dort im draußen im Dreck.

Mit mosaischer Wucht brüllt er seine Verzweiflung heraus.

Gott straft mich!

Sein ganzer Körper scheint das zu schreien. Gott straft mich!

Sein Gott ist ein rächender, ein erbarmungsloser, ein wütender Gott.

Natalia, sein Kind, ist nicht mehr. Schliemann gibt sich die Schuld dafür, dass ihm sein Kind entrissen wurde. Er war nicht da, nicht aufmerksam genug, mit anderen Dingen beschäftigt, als der Erlkönig nach dem Kinde griff.

Schliemann lässt augenblicklich das Ruder fahren. Er legt sich, innerlich völlig abwesend, im Zelt auf sein Lager nieder. Sophia muss ihn ausziehen, er bemerkt nichts mehr.

Schliemann liegt mit Malaria auf Leben und Tod

Das Fieber, das ihn ergreift, trägt ihn beinahe „..in jenes unbekannte Land, aus des´ Bezirk kein Wanderer wiederkehrt.....“(Shakespeare, Hamlet, III,1).

Jetzt beweist Sophia ihre Stärke, sie pflegt ihn.

Yannakis Vorhersage trifft ein. Kaum ist der Regen vorüber, beginnt die Malariaepidemie. Ein Krankenlager wird errichtet, Sophia pflegt auch hier die Menschen.

Und als Schliemann die Fieberkrise überwunden hat, aber richtungs- und willenlos herumsitzt, ist es Sophias Feuer, das die Glut seines Willens wieder anbläst.

Sie appelliert an seine Verantwortung für die ganze Unternehmung und alle Menschen, die mit und für ihn hier an dem Projekt arbeiten.

Schliemann steht auf. Es geht weiter.

2006-2007 Heino Ferch (im Alter von 43) - Heinrich Schliemann, Merab Ninidze – Yannakis, Max von Thun – Theo Glauser, Mélanie Doutey – Sophia, Cordelia Wege – Lydia.

Kommentar:

s.a. Audio CD „Ostern“: Heino Ferch liest Texte aus dem (Neuen und ) Alten Testament: Textauszug:

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?

Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen, ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest Du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.

Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute, und verachtet vom Volke.

Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf.(...) Auf Dich bin ich geworfen, von Mutter Leib an.

Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe.

Denn es ist hier kein Helfer.

Gewaltige Stiere haben mich umgeben, mächtige Büffel haben mich umringt, ihren Rachen sperren sie gegen mich auf wie ein brüllender und reißender Löwe.

Ich bin ausgeschüttet wie Wasser.

(Man beachte, dass es in dieser Szene regnet wie wahnsinnig.)

Alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst. Mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs.

Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherbe und meine Zunge klebt mir am Gaumen. Ich kann all meine Knochen zählen.

Sie aber schauen zu und sehen auf mich herab. (Man beachte: die Leute müssen auf ihn herabsehen, da er kniet!)

Liebe Leser, Sie können uns gerne einen Vogel zeigen, wir bleiben dabei:

Diese Szene hier und die folgende der Erkrankung setzt m.E. im Subtext und im Kontext der Filmarbeit des Darstellers genau diesen AT-Text oben um.

Deshalb versteigt sich Theo auch hier zu einer Verspottung.

Es gibt eine einzige Abweichung vom Bibeltext. Dort steht: Denn es ist hier kein Helfer. Wir sehen den Helfer: Es ist Sophia.

Wir glauben, dass auch diese Abweichung zum Erzeugen genau dieser symbolischen Bedeutung bewusst inszeniert ist, also mit dem Regen, mit der Gruppe, die auf Schliemann starrt, mit dem Wechsel Sophias von der Gruppe hin zu Schliemann.

..in echten Ferch-Filmen fällt keine Stecknadel aus purem Zufall.Je länger man das Gesamtwerk beobachtet, desto faszinierender erscheint dessen Stimmigkeit, jedes Detail hat seinen Platz und trägt zu einem konstanten Gesamtbild bei, das durch alle Projekte durchscheint wie ein Palimpsest, kein Fadenende hängt irgendwo lose...)

zur Interpretationsmethode: s.a. Wittkower, Rudolf: Die Interpretation visueller Symbole in der Bildenden Kunst. in: Bildende Kunst als Zeichensystem: Ikonographie und Ikonologie. ed.: Kämmerling, Ekkehard. Dumont, Köln, 1979, S. 226 - 256

Thann

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Donnerstag, August 30, 2007

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister.. Teil 8B in: Schatz von Troja.

09.07.2007 um 09:58 Uhr

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen... Teil 8B in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

Teaser Film Der geheimnisvolle Schatz von Troja - Thema Heinrich und Sophia

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen... Teil 7B in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Buch : Don Bohlinger. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

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Hören statt Lesen: zum Live Stream Audio.mp3 ->->

Die Szene

Nacht. Hissarlik.

Nach der Arbeit in der Hitze des Tages erfrischt die Abkühlung, die der Abend bringt.

Ein sterninkrustierter Samthimmel überspannt nachtblau Lager und Zelte von Hissarlik.

Es war, als hätt´ der Himmel
die Erde still geküsst..

Die Arbeiter sitzen unten um ein Lagerfeuer.

Heinrich und Sophia finden wir am Rande der Ausgrabungsstätte. Sie haben auf den obersten Stufen einer freigelegten Mauer Platz genommen und blicken hinunter auf ein Märchenbild aus Tausend und einer Nacht.

Direkt über ihren Köpfen glänzt die silberne Münze eines orientalischen Halbmondes.

Musik erklingt, eine Darbuka wirbelt, eine Hirtenflöte findet ihre Melodie...

..Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus..

Wir treten dicht neben den Mann und seine Frau. Beide blicken zum Lager hinunter.

Schliemann:

Manchmal... sagt er.... ist es fast so, als könnte ich sie sehen...

Sophia: Wen?

Schliemann:

Paris und Helena. Nach ihrer Flucht aus Sparta... müssen sie geglaubt haben, sie seien in Sicherheit. Weil sie ihr Ziel erreicht hatten.

Zwei Menschen gegen den Rest der Welt.

Wir treten hinter die Beiden. Am Lagerfeuer wird jetzt getanzt. Um eine einzelne Tänzerin hat sich ein Kreis gebildet. Die Männer klatschen im Rhythmus.

Schliemann: Sie glaubten wohl, endlich Frieden gefunden zu haben.

Sophia hört zu.

Seine Worte bleiben nicht ohne Wirkung. Sie lächelt.

Schüchtern hat Schliemann, versteckt in den Figuren von Paris und Helena, etwas über sich erzählt, über seine Sehnsucht.

Seine Worte haben ihn in sich eingesponnen, er blickt in den Frieden und die Fröhlichkeit der Menschen dort unten im Zentrum seines Lagers.

Sophia gibt ihm einen Impuls:

Wir haben noch nie getanzt.

Schliemann, immer noch schüchtern, zieht sich zurück wie eine Schnecke, deren Fühler jemand berührt hat, schüttelt den Kopf:

Oh, ich bin kein besonders guter Tänzer.

So steif er lächelt, sein Blick kokettiert doch gleichzeitig aus dem Augenwinkel mit dieser jungen Frau und ihrer Aufforderung.

Sophia: Bevor wir uns begegnet sind, war ich auch keine gute Archälologin.

Versuch´es!

Schliemann: Was?

Sophia: Tanzen!

Oh nein!

Doch! Lass es uns versuchen. Komm schon!

Sophia steht auf und nimmt Schliemanns Hand, um ihn hochzuziehen.

Er gibt nach. Stellt seinen Weinbecher ab und erhebt sich langsam.

Standfoto aus Der geheimnisvolle Schatz von Troja Schliemann und Sophia beginnen einen Tanz

Sie stehen voreinander. Er unsicher, ein bisschen weich in den Knien, aber gleichzeitig ganz interessiert. Sein Blick fragt nach einer Bewegung, die Sophia ihm auch sofort zeigt.

Sie hebt die Arme und dreht sich ein wenig zum Takt der warmherzig melancholischen Melodie.

Schliemann und Sophia wechseln aneinander vorbei die Seiten.

Als Schliemann sich ihr wieder zudreht, ist dies bereits der erste Schritt einer bezaubernden kleinen Tanzfigur, die beide gleich noch einmal wiederholen.

Sophia breitet die Arme aus, variiert den Platzwechsel mit einer Drehung vor seinem Gesicht.

Sophia: Nicht so sehr anstrengen! Ihre Hand streichelt seine Wange, ermuntert ihn.

Schliemann sehr schüchtern, bis zur Schmerzhaftigkeit versteift lächelnd: Du kennst mich. Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen.

Jetzt haben sich ihre Hände gefunden. Schliemann führt Sophia, beide versuchen vorsichtig eine Sirtakibewegung, die gelingt.

Sophia: Ja, gut!

Beide breiten die Arme aus, Platzwechsel und Drehung sind die gemeinsam gefundene Sprache, die Bewegungen harmonisieren sich vollends.

Schliemann wagt jetzt sogar solo eine kleine Sirtakifigur.

Sophia: Hey, das machst Du gut, wer hätte das gedacht!

Schliemann dankt dem Kompliment mit einer Verneigung, die gleichzeitig Tanzfigur ist.

Er: Noch einmal?

Sie: Sehr gern..

Große Totale.

Unter einem bethlehemischen Nachthimmel glüht wie ein Glühwürmchen eine kleine Stelle, das Lager, der Platz dieser Menschen dort-.

Flog durch die stillen Lande,

...Als flöge sie nach Haus.

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2006 – 2007 Heino Ferch (im Alter von 43 ) – Heinrich Schliemann, Mélanie Doutey – Sophia Engastromenos-Schliemann.

- - -

Kommentar 1:

Gedichtzitate aus:

Josef von Eichendorff:

Mondnacht.

Es war, als hätt´ der Himmel
Die Erde still geküsst
,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.
.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis´ die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus
,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

..issauchnSchubertlied->->

Kommentar 2:

Für diejenigen unter Euch, die andere Filme mit HF kennen (Comedian Harmonists, Der Tunnel), - und das sind wahrscheinlich die Mehrzahl,- wird es vielleicht, wie für uns, ein ganz besonderes Vergnügen gewesen sein, die schüchtern steifen und ungelenken Tanzbewegungen von Schliemann mitzuerleben.

Die Darstellung spielt mit dem hundertprozentigen Gegenteil dessen, was in den tänzerischen Möglichkeiten des Darstellers liegt und ist deshalb so ungemein reizvoll und hinreissend. (siehe dazu Comedian Harmonists: Tango->-> )

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Kommentar:

s.a.

Kommentar 3:

Cover Hörbuch Die Ilias von Homer. Gelesen von Rolf Boysen

Rolf Boysen liest die Ilias von Homer->

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wir begrüssen Besucher von der hmt-rostock.de der Hochschule für Musik und Theater Rostock.


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Filmszenen I ...weil wir besser verstehen,..in: Schatz von Troja. Teil 7

Filmszenen I ...weil wir besser verstehen, wer wir sind, wenn wir wissen, woher wir kommen. in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Teil 7 Heino Ferch – Heinrich Schliemann. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

Teaser Film Der geheimnisvolle Schatz von Troja - Thema Heinrich und Sophia

...weil wir besser verstehen, wer wir sind, wenn wir wissen, woher wir kommen. in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Teil 6 . Heino Ferch – Heinrich Schliemann. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

weiter zu Teil 8A->->

Hören statt Lesen zum Audio.mp3 Live-Stream auf Podspot- >->

"...Der Deutsche kommt!"

Blick aus Sophias Mädchenzimmer im ersten Stock des Hauses hinweg über ein Vordach, das ein Meer von kardinalroten Bougainvillea- Blüten überwächst, hinunter in den Hof des Hauses.

Ankömmling Schliemann ist ganz nach neuester Mode im Englischen Stil gekleidet: grauerCut, Bowler, Gehstock. Man spricht schon eine Weile. Wir hören: Georgios erzählt uns, dass Sie bald wieder fahren, um nach Troja zu suchen.

Schliemann: Ja, das ist richtig, In unser Blickfeld kommt hier im Zimmer ein Kopf: Sophia tritt ans Fenster, um einen ersten scheuen Blick auf den Mann zu werfen, den sie heiraten soll.Schliemann erzählt gerade eine kleine Anekdote, die seinen Impetus illustiert, hier

und heute nach etwas zu suchen, dessen wahrhafteExistenz ihm nur seine Phantasie, sein fester Glaube zuraunt. Schliemann: In dem Dorf in Norddeutschland in dem ich aufgewachsen bin, da gibt es gleich hinter unserem Haus einen kleinen Teich. Man sagt, dass jeweils

 um Mitternacht...Sophia öffnet den Fensterflügel, um besser hören zu können. Schliemanns Stimme dringt nun deutlicher zu uns herauf....eine Maid aus dem Wasser steigt mit einer silbernen Schale in den Händen. Ich war überzeugt davon, dass es diese Schale gab – und jedes Mal, wenn mein Vater die

 Armut der Familie beklagte, dachte ich: warum gehen wir nicht einfach zu dem Teich und bitten die Maid um die silberne Schale? Sophias Vater amüsiert die Unschuld dieser kleinen naivenPointe. Er resumiert: Sie suchen also nach Gold und Silber. Schliemann:

 Ich bin auf der Suche nach der Wahrheit. Ich denke, dass wir dazu verpflichtet sind – Weil wir besser verstehen, wer wir sind, wenn wir wissen, woher wir kommen... 2006-2007 Heino Ferch – Heinrich Schliemann.

weiter zu Teil 8A->->

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Kommentar: Wie auch die emblematische Komödie "Vom Suchen und Finden der Liebe" hat auch dieser märchenhafte Abenteuerfilm

neben vielen leichtherzig komödiantischen und drolligen Momenten und zutiefst dramatischen Stellen - auch eine Kernfrage, die er in emblematischer Form stellt und beantwortet.

Die Kernfrage des Films lautet: wer bin ich? Wie finde ich zu mir, wie finde ich Frieden?

Der Film antwortet: die Suche im Aussen ist anstrengend und atemlos. Wenn Du aber Dich tief einläßt, tief gräbst, einen Spiegel und ein Du findest, mit dem sich Dein Herz verbinden kann, dann findest Du Ruhe, dann findest Du Dich selbst.

Dann kannst Du den atemlosen Sprint beenden und findest die Fähigkeit, Glück zu fühlen und Glück zu genießen.

Und das Finale gibt der Hoffnung Ausdruck, dieses Glück behalten zu können.

Das erzählt der Film.

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Filmszenen I "..they still have air in their lungs!" in: The Unscarred. Teil 3.

26.08.2007 um 20:58 Uhr

Heino Ferch - Johann. Regie: Buddy Giovinazzo, 1998-99

Teaser Film "The Unscarred" Heino Ferch - Johann

Bildquelle und Bildrechte Mercent Entertainment für Arclight Films

Distributor EVA.

Filmtrailer: Trailer von The Unscarred ->->

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"..they still have air in their lungs!" in: The Unscarred / Menteurs / Everybody Dies / Unter Brüdern. Teil 3. Heino Ferch - Johann. Regie: Buddy Giovinazzo, 1998-99

Vor der Szene

Wir erinnern uns: Mickey, von Johann, Rafaella und Travis aus USA nach Berlin eingeladen, erpreßt Traviser hat in USA Spielschulden zu bezahlen;
und Mickey hat jetzt auch Rafaella um weitere Hunderttausend Mark erpresst.

Entweder Geld, oder ihr Sohn Alex wird erfahren, dass nicht Johann, sondern er, Mickey, der leibliche Vater ist.

Sein Versprechen: er wird für immer in die USA zurückgehen und Johann und Rafaella in Ruhe lassen - falls er die Hunderttausend jetzt bekommt, bar, in Deutschmark.

Rafaella ist mit diesem Problem allein. Weder Travis noch Johann kann sie ins Vertrauen ziehen. Wie es aussieht, wird auch sie bezahlen müssen.

Die Szene.

Abend. Im Essbereich des großen Loft.

Man hatte gemeinsam gekocht, zusammen gegessen, man hat geplaudert.

The Unscarred - Rafaella  (Ornella Muti)

Rafaella unterhielt die Runde mit Erinnerungen, die Stimmung ist ruhig, nostalgisch.

The Unscarred - Travis Moore (Steven Waddington)
Travis

Bevor die Tafel aufgehoben wird, fragt Johann:

The Unscarred - Abendessen (Muti, Waddington, Ferch, Russo)

Any one for coffee?

Plötzlicher Stimmungsumschwung bei Rafaella,

Ernster Blick zu ihrem Mann:

When are you going to tell me what you did?

Johann: What do you mean?

Rafaella:

This bartender you shot.

Sie blickt ihren Mann weiter ernst an.

Travis erschrickt, steht auf, geht weg vom Tisch.

Johann nah, die Kamera fährt auf ihn zu.

Wir sehen seinen entsetzten Blick. Er hält ihn einen Moment, - schließt dann die Augen, - wie jemand, der plötzlich Desaster erkennt. Der begreift, dass das Gerüst, in das er seine Welt eingehängt hat, zerstört ist.

Wie jemand, der in einem Augenblick weiss, dass alle Beziehungen, die ihn halten, brüchig geworden sind.

Dass die Beziehung zu seiner Frau in diesem winzigen, leisen, unwiderruflichen Moment von Lüge zu Wahrheit eine Welt glücklicher Unschuld verlassen hat.

Dass die Tür zu seinem Paradies unwiederbringlich zugeschlagen ist.

Er senkt den Kopf.

Dann schreit er Travis an.

Jesus Travis – I leave you alone just one hour....!!!!

Rafaella korrigiert Johanns Vermutung.

Raf:

Mickey told me.

Mickey hat seine Hand so hart um sein Weinglas gekrallt, dass man fürchten muss, es zerbricht.

Johann zu Mickey, er flüstert:

Why did you fuckin´ open your mouth?

Raf gibt nicht nach. Sie insistiert.

zu Johann:

Why did you shoot him?

Johann wirft ihr einen gequält ratlosen Blick zu.

Raf ganz ruhig, sachlich:

Tell me.

Johann versucht zu erklären:

I.... I. I panicked.

Travis kommt zum Tisch zurück. Er will jetzt auch erklären. Er will die Schuld übernehmen.

It was an accident. At the beginning it was an accident and it was my fault..

Raf unterbricht ihn. Leise:

Where are the bodies?

Harte Spannung im Raum. Die Männer extrem beunruhigt. Schuldbewusst. Jeder der drei blickt Raf an, jeder schweigt.

Raf zu ihrem Mann, als hätte sie seine Befürchtung gelesen, gehört, erkannt.

Johann. I love you. That will never change.

Sie blickt in die Runde:

Now - where are the bodies?

Travis:

We decided to – ah – to put them in the river.

Raf:

In the river….?

Johann:

We tied them up with bricks and rope and they were sinking.

Raf: You think that´s enough to keep them down?

Lauter: Are you all crazy? Those bodies will rise. The tide of the boats could loosen them up. Rope will rot.

Mickey, der immer noch versucht hat, sich rauszuhalten:

What are you talking about?

Raf ,ernst, sachlich, kühl:

They still have air in their lungs. Air pockets in their clothing. They were wearing clothing – wheren´t they?

Zu allen:

…Unless they are tied down with something more permanent - cement or chains -eventually they will flow to the surface.

Travis erstaunt - besorgt - unruhig:

She´s right.

Raf Simple physics – Michael.

One mistake and you go down.

Flüstert vor sich hin: Goddammit.

Sie blickt wieder auf.

Has anyone seen you?

Schuss auf Johann. Sein Gesichtsausdruck ist schuldbewusst, bleiern, geprügelt. Seine Stimmung ist so verzweifelt, dass auf uns ein Gefühl überspringt, als begännen unsere Kleider auf unseren Schultern zu verrotten, sich aufzulösen, zu Boden zu sinken.

Raf: We have to fish them out.

Travis, ungläubig: What?

Raf. We can fill the car with bricks and some chains and we need something to fish them out.

Keiner bewegt sich. Keiner will das tun, was offensichtlich nötig ist.

Raf

We have to hurry.

Johann spricht aus, was wir längst sehen. Gequält, leise:

Raf? -... I´m so sorry.

Rafaella sehr ernst, kühl aber nicht abgewandt:

So am I.

Sie erhebt sich.

Rafaella:

Let´s go.

Mickey hat die Arme verschränkt. Er will nicht. Dann folgt er doch den anderen.

Blick von oben auf den Tisch. Alle vier stehen auf. Gehen weg.

Schnitt.

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1998-99 Heino Ferch (im Alter von 36, gespieltes Alter ca. 40) - Johann, Ornella Muti - Rafaella, Steven Waddington - Travis Moore, James Russo - Mickey Vernon, Maximilian von Pufendorf - Johann, jung

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("Raf? - I´m so sorry. s.a. Szenenstruktur Der geheimnisvolle Schatz von Troja 2007, Szene Privatzelt nach 2. Plot P.: Nachdem die persönliche Welt des Protagonisten zusammengebrochen ist, da ihm ein Gegner einen Fuss gestellt hat. Der weitere geraden Weg ist nun verbaut, sitzt er ebenfalls in seinem privaten Bereich ebenfalls auf einem Stuhl und entschuldigt sich ebenfalls bei seiner Frau: "Es tut mir so unendlich leid...." Die Reaktion der Ehefrau ebenfalls solidarisch-pragmatisch.)