Freitag, August 31, 2007

Filmszenen I www.filmszenen.info, www.filmszenen.net, www.blogigo.de/ignazwrobel

Rechtslage eingefügte Lichtbildwerke:

Bildzitat – Nach DKM 2004: 620, Rn. 37 ist das Zitieren ganzer Bilder als »kleines Großzitat« in analoger Anwendung des § 51 Nr. 2 UrhG anerkannt; Schack 2005: 224, Rn. 491 und Hoeren/Nielen 2004: 193, Rn. 290 sprechen entsprechend vom »großen Kleinzitat«; vgl. OLG Hamburg GRUR 1990, 36, 37 – Foto-Entnahme. Entscheidend ist dabei, dass das zitierte Werk »sachlich eingearbeitet und nicht ledigich als anschauliches Beispiel beigegeben wird« (Hoeren/Nielen 2004: 193, Rn. 288).

· Filmzitat – Nach DKM 2004: 619, Rn. 37 ist § 51 Nr. 2 analog anwendbar auf Filmwerke (BGH NJW 1987, 1408 – Filmzitat; LG Berlin GRUR 1978, 108, 111 – Terroristenbild); es dürfen im Rahmen des Zitatzwecks fremde Filmausschnitte und mit ihnen ganze Lichtbildwerke übernommen werden (Schack 2005: 224, Rn. 491).

Zusätzlich:

Das deutsche Urheberrecht stellt eine Reihe von Anforderungen, die grundsätzlich für alle Zitatarten gelten; hinzu kommen noch spezifische Regelungen für die jeweiligen Zitatarten (nach DKM 2004: 612 ff, Rn. 10 ff.).


  • Selbständiger Werkcharakter der Leistung, in der zitiert wird; - gegeben.

  • Belegcharakter und Zitatzweck – der Zitatzweck muß der geistigen Kommunikation (DKM) bzw. der geistigen Auseinandersetzung (Schack) dienen, d.h., es muß eine »innere Verbindung zwischen dem eigenen und dem zitierten Werk« vorhanden sein (Schack 2005: 222, Rn. 487; entsprechend: Hoeren/Nielen 2004: 192, Rn. 288; vgl. auch: BGHZ 85, 1, 10, 11 – Presseberichterstattung und Kunstwiedergabe I); - gegeben.

  • keine unzumutbare Beeinträchtigung der Interessen des Urhebers, die reguläre Verwertung des ziterten Werkes durch dessen Urheber darf nicht behindert werden. - gegeben.

Zusätzlich zu den Anforderungen gelten einige Schranken-Schranken für das Zitat (DKM 2004: 626, Rn. 61 ff.):

  • Änderungsverbot ( § 62 UrhG); der Urheber muß dem Zitatzweck entsprechende Kürzungen und Übersetzungen hinnehmen (§ 62 II UrhG), nicht jedoch sinnentstellende Änderungen (Schack 2005: 224 f., Rn. 493); - gegeben.

Beispiel Filmzitat:

Ein zulässsiges Kleinzitat liegt vor, wenn z.B. in einer dreiteiligen Fernsehserie über die Entwicklung des Tonfilms in Deutschland u. anderem zwei insgesamt etwa sechs Minuten dauernde Sequenzen aus zwei urheberrechtlich geschützten Filmausschnitten gezeigt werden, wenn diese in die Dokumentation eingebettet wurden un als Beleg für die eigenen Ausführungen des Urhebers der Dokumentation dienen (BGH NJW 1987, 1408 f. – Filmzitat; dazu: DKM 2004: 623, Rn. 48).

Quelle

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