Dienstag, März 31, 2009

Filmszenen I … Sie sind nicht schwach… Teil 3B. in: Entführt! Heino Ferch – Thomas Danner, Regie: Matti Geschonneck, 2008 – 2009

Entführt! Fernsehfilm in zwei Teilen. ZDF, 2009 Bildquelle und Bildrechte bei ZDF.de
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Neue Episode, The Trojan Horse, erst am Mittwoch, 23h

… Sie sind nicht schwach… Teil 3B. in: Entführt! Heino Ferch – Thomas Danner, Regie: Matti Geschonneck, 2008 – 2009

Ein Zimmer im Erdgeschoß von Liane Bergmanns Haus. Die Fenster sind verhangen, die Jalousetten herunter gelassen.


Die Kamera sucht sich auf Hüfthöhe einen Weg durch die umfangreiche Technik, die das Team von der Kripo für Fangschaltung und Telefonmitschnitt gerade aufbaut.

Mischpult, Spezialkoffer, Laptops.


Die Kameraperspektive hebt sich auf Augenhöhe. Hauptkommissar Thomas Danner hat sich offensichtlich vom Drucker in der Ecke einige Dokumente geholt, überfliegt sie im Gehen. Er nähert sich dem Türbereich.


Danner


O.k., dann holt sie jetzt.


Schneider fühlt sich angesprochen, scheint keine rechte Lust zu haben.


Schnitt. Danner im Türrahmen. Von draussen.


Aber bitte mit´m bisschen Gefühl – nich´, dass sie uns schlapp macht.


Danner blickt von seinen Papieren auf.


Liane ist nur noch fünf Schritt entfernt, schon fast direkt vor ihm. Sie hat gehört, was er gesagt hat.


Sie nähert sich mit verschränkten Armen. Wir erhaschen einen Blick auf ihren hageren Oberkörper mit dem dünnen Strickjäckchen dem dekolletierten T-Shirt darunter. Ihr Hals und er senkrechte Strich auf ihrer Brustmitte zeigen, dass ihr Oberkörper bemuskelt ist. Unter dieser weissen Haut steckt ein hagerer, jedoch kein diätverhungerter Leib.


Liane


Was soll ich tun, Herr….


Danner nah, ruhig:


…Danner.


Schnitt auf Liane, sie wiederholt


Herr Danner.


Liane steht jetzt direkt vor Danner


…ausser nich´schlapp mach´n.


Wir stehen hinter Liane und sehen ihr über die Schulter. Ihre Kopfhöhe erreicht fast die Danners. Sie ist eine große Frau.


Schnitt auf Danner, ruhig, sehr sachlich, er deutet mit einem Blick zur Sitzgruppe


Ich möchte, dass Sie sich setzen und mit mir reden.


Liane nickt. Denkt kurz.


Ich bin froh, dass Sie da sind.


Sie hat verstanden, dass nur aus Danners Richtung Unterstützung zu erwarten ist.


Sie geht zur Couch, die Absätze ihrer Pumps tackern über das Klickparkett. Danner folgt ihr, die Hände sofort wieder in den Hosentaschen.


Schneider beobachtet den Vorgang, liest dann ein Dokument. Er hört ohne Zweifel mit.


Liane lässt sich mit einem Ausdruck äußerster Unbequemlichkeit auf die Eckcouch nieder, fast, als würde sie frieren. Ihre Arme bleiben verschränkt.


Danner hat seine Hände doch noch aus den Hosentaschen genommen.


Während er sich auf dem zweiten Eckelement im rechten Winkel zu Liane setzt:


Frau Bergman, ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen, die vielleicht. ..


Liane unterbricht.


Wann werden die anrufen. Heute noch?


Danner beugt sich vor, stützt die Unterarme auf seinen Beinen ab, die Fingerspitzen seiner Hände locker aneinandergelegt. Die Geste wirkt konzentriert, nicht dominant.


Tja das kommt darauf an.


Liane


Worauf.


Danner


Wie gut die sind.


Lauert.


…ich meine, wie professionell.


Ein Handy piept. Schneiders Handy. Er nimmt ab, geht in Nebenraum.


Liane


Wenn sie gut sind, rufen sie morgen erst an.


Meinen Sie das?


Danner erklärt, sachlich, ohne drohenden Ton, fast wohlwollend:


Die wollen, dass Sie Angst bekommen.


…dass Sie schwach werden.


Sein Blick klickt zu ihr hin:


Zu allem bereit.


Liane sieht ihn nicht an. Nervöse Geste zur Stirn, sie schaukelt fast unmerklich vor und zurück. Druck, Ungeduld, Suche.


Liane:


Hm. Zeitverschwendung bis morgen zu warten.


Pause.


Danner wartet.


Lianes Übersprungsgeste an ihren Nasenrücken wirkt stark angespannt, ratlos.


Dann, Danner:


Frau Bergmann, Sie sind nicht schwach.


Liane wirft einen überraschten Blick zu Danner. Metatext. Von einem Kommissar.


Das Sprechen über sie selbst hat sie aufgeweckt. Sie wird wieder ruhiger, drängt die Verwirrung, Ratlosigkeit zurück.


Danner sieht sie an, bis sie sich wieder gefasst hat. Seine ruhige Klarheit überträgt sich auf Lianes Nerven. Sie wird wieder aufnahmebereit.


Danner


Sie haben einem Kollegen erzählt, wie das Telefongespräch abgelaufen ist zwischen Ihnen und der Anruferin.


Schnitt auf Liane. Sie spielt mit ihren Fingerspitzen. Nickt.


Warum haben Sie sofort an eine Entführung gedacht.


Liane blickt Danner gerade ins Gesicht. Zum ersten Mal.


Danner


Warum war das Ihr erster Gedanke?


Liane


Ist das Ihr Ernst?


Danner zückt mit einer schnellen Geste einen kleinen schwarzen Notizblock, schiebt ein paar Seiten hoch, hat die Stelle gefunden, die er sucht, liest ab:


Fahren Sie nach Hause – warten Sie auf unsere Anweisungen.


Wir hören das Geräusch, das uns sagt, er hat den Block wieder zugeklappt.


Warum haben Sie sofort Ihre Tochter angerufen?


Der Block verschwindet wieder in der Innentasche von Danners Jacket.


Haben Sie mit so etwas gerechnet?


…..mit einer Entführung?


Schnitt auf Liane


Was wär´denn Ihr erster Gedanke gewesen?


…..dass Sie im Lotto gewonnen haben?


Schnitt.


Liane ist auch nicht ohne Witz.


Ende der Szene.


2008_ 2009 Heino Ferch (in Alter von 45) – Hauptkommissar Thomas Danner, Nina Kunzenberg- Liane Bergmann, Hannah´s Mutter, Johannes Allmayer – Kollege Schneider.


Kommentar:


Je konkreter unsere Erinnerungen werden – wir sehen den Film jetzt vielleicht zum sechsten Mal, hören die Tonspur sicher das zwölfte Mal – desto zielsicherer fühlen wir uns in der Lage, für wirklich fast jedes einzelne Szenenbild ein Vorbild aus einem anderen der auf dieser kleinen Publikation besprochenen Filme zu erkennen.


Szenenbilder, sog. Motive plus Szenenstrukturen , vor allem aus Der Feuerteufel (Figur Danner, Kostüm Danner, Beziehung der beiden Hauptfiguren mit Übernachtung des Beschützers bei der weibl. Protagonistin, die Beweissuche einer weiblichen Co-Protagonistin in einer großen schönen Bibliothek (Vera – Lena), Auf ewig und einen Tag (uva.: Spielorte – New York/Bayern, die ausgiebigen Aufnahmen im New Yorker Justizpalast bes. in der Rotunde, die Motive entlang des East River samt Jogger und schicksalsentscheidenem Handlungsmotiv, das Auftauchen eines zweiten Fädenziehers, der dem heißen Handlungsort ganz nahe stand, zunächst scheinbar unschuldig ist: Gregor – Onkel Max) ,


Insider (nicht hier besprochen, jedoch wichtig. mit Al Pacino und Russel Crowe): was, wieso Insider? Die weibliche Protagonistin, heißt interessanterweise Liane Bergmann. Nein, die scheinbare Spur zu Ingrid Bergmann ist falsch.

In Insider heißt der männliche Protagonist (Al Pacino, dessen emotionaler Ausdruck u.E. gerade in Und Jimmy ging zum Regenbogen Vorbild war) Lowell Bergman. Die verängstigte Frau des Co-Protagonisten heißt Liane Wigand. Zusammengelesen: Bergman(n) Liane, Liane Bergman(n). der Name der weibl. Protagonistin in Entführt! (Wie bitte, Treffer? Klar, …wir sind auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen….):;


aus Lethal Weapon (die versiebte Geiselübergabe mit den Hubschrauber(n), die über der Szene kreisen), Der Baader-Meinhof-Komplex (Vergangenheit der Entführer und von Dorothea als Terroristen).


Dazu kommt das semantische Feld der Sätze, die gesprochen werden. Jeder Mensch hat, auch wenn er verschiedene Charaktere spielen lässt, unverwechselbare grammatikalische Indikatoren in der Sprache (einen, wäre er Maler, individuellen Duktus, „Pinselstrich“ lasst doch das blöde Lachen.), die hier, nein, eben nicht nur in der männlichen Hauptfigur vorkommen, sondern über alle Figuren verteilt. Ja und, die Drehbuchautoren benutzen sie eben für alle Figuren. Schon, schon, aber warum benutzen die Drehbuchautoren die Sprache einer anderen Person?

Jede reminiszente Ähnlichkeit an Elemente der o.g. Filme für sich ist unauffällig.


Auffällig werden die Ähnlichkeiten, wenn wir uns ein Gesamtbild zusammensetzen, das einzelne Mosaiksteinchen sagt nichts, alle nebeneinander jedoch formen ein klares Bild.


Der Wohnort des Seniorchefs Albert Targensee führt u.E. in den Bildmotiven Punkt um Punkt, manchmal bis in fast völlige Übereinstimmung die tatsächliche Lebensumgebung des männlichen Hauptrollenträgers vor. Um eine solch präzise Ähnlichkeit in den Bildern zu erzeugen, ist eine Menge Location Scout Work vonnöten, das ist kein Zufall.


Wir können die Masse der Reminiszenzen, in Bild-, aber auch in Handlungsmotiven an ältere Filme, die hier besprochen werden, (besonders Filme, die unmittelbar vorher gedreht wurden), nicht anders erklären, als dass sie, dicht an dicht, nicht aus verschiedenen Köpfen kommen, sondern allesamt aus einem einzigen Kopf.


Dem unseres Hauptdarstellers. Genauso der Text. Inszeniert wurde die Geschichte dann durch eine durch und durch unantastbare Festung Deutscher Regiekunst. Fertig. Sorry. Ist ´ne Meinung. Unsere Meinung.


Wir sind uns im Klaren, dass unsere Meinung, um wasserdicht zu sein, alle Gegenbeispiele ähnlicher/identischer Bildmotive, Handlungsstrukturen und Dialoge aus beliebigen anderen Filmen Punkt für Punkt zu entkräften im Stande sein müsste. Was zwar mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit mit ikonografischen Methoden möglich wäre, hier aber viel zu weit führen würde.


Filmszenen I … Ich versuche es zumindest… Teil 3A. in: Entführt! Heino Ferch – Thomas Danner, Regie: Matti Geschonneck, 2008 – 2009

Entführt! Fernsehfilm in zwei Teilen. ZDF, 2009 Bildquelle und Bildrechte bei ZDF.de
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Die Szene.


Das Zimmer des Kindes.


Auf dem weißen Kinderbett im amerikanischen East-Coast-Country-Style ihrer Tochter sitzt Liane, Hannahs Mutter, ca. 34. Am Fußende hängt Hannahs gelb weiss schwarzes Cheerleader-Dress, auf einem Stuhl am Bett liegen ihre gelbe Cheer-Pompons. Hannahs Kleidung sagt irgendwie: es ist doch alles in Ordnung. Es kann keine Katastrophe passiert sein.


Hannah scheint gar nicht länger weg zu sein, als ein, zwei Minuten, nur mal rasch die Treppe runter in die Küche, Milch trinken. Hannah ist nicht da. Sie wurde entführt. Im Erdgeschoß hat bereits eine LKA Invasion mit Technik, Polizisten samt Hauptkommissar, Danner, stattgefunden.


Wir sehen Lianes Rücken. Dünnes hellgraues Strickjäckchen, die Schulterträger ihres BH zeichnen sich unter dem feinen Strickstoff ab, der ihren Leib mit Fältchen umspannt, die zu kleben scheinen, wie nasser Stoff. Darüber ihr schwarzer dichter Haarhelm, ein Bob.


Es klopft.


Schnitt auf die Kinderzimmertür mit dem rotem Comic-Totenkopf-Piratenposter.


Die Tür geht langsam auf.


Der Totenkopf verschwindet, Danner tritt ein. Vorsichtig. T-Shirt, drüber sein dunkles Jacket, eine Hand in der Tasche der dunklen Stoffhose.


Er wirft ein zwei Blicke durch den Raum, dann auf die Frau auf dem Kinderbett.


Er lässt die Türklinke los, versteckt augenblicklich auch die andere Hand in der Tasche. Die Tür bleibt offen.


Mit ruhiger Stimme:


Entschuldigen Sie, ich wollte mich nur vorstellen.


Mein Name ist Thomas Danner.


Er betont seinen Nachnamen. Denn den Namen wird sie sich merken müssen während der nächsten Tage.


Danner halbnah. Dunkle Augen, Dreitagebart.


Er ist ernst. … nein, nur ernst, nicht hart.


Ich leite die Ermittlungen in diesem Fall.


Er wartet keine Reaktion der Frau ab, die ihm den Rücken zukehrt. Spricht weiter, nicht zu laut, sanft, aber keineswegs zögerlich:


Ich kann mir vorstellen, wie schwer die Situation für Sie ist.


Ich versuche es zumindest.


Nein.


Nö.


Nur der Text ist üblicher Routinetext.


Sein Gesichtsausdruck ist nicht der übliche professionelle Routinegesichtsausdruck. Umgang mit geschockten Personen. Leise behutsam, vorsichtig, usw. usw.


Der Mann scheint irgendwie persönlich, sehr persönlich, involviert. Seine Empathie ist echt, wir fühlen sofort, er stellt sich, seine Professionalität, seine Person, ganz zur Verfügung, ganz.


So als wäre da unter allem Organisationskram und noch mehr Organisationskram und allen anderen Problemen beruflicher, zeitlicher, persönlicher Art ein Tunnel. Ein Tunnel, der alles draussen hält und nur seine Person klar und direkt mit seinem Ziel verbindet: Mutter und Kind lebend wieder zusammenzuführen.


Wir sehen Liane Bergmann von hinten. Können keine bestimmte Reaktion erkennen. Ihre Hände spielen mit dem Goldreif ihrer Tochter. Vielleicht hört sie zu.


Danner


Es war in jedem Fall richtig, uns zu informieren.


Seine dunkle Stimme füllt den Raum mit den üblichen Worten..


Wir werden alles in unserer Macht stehende tun…


Liane nah. Sie unterbricht die Stimme, die jede Raumecke füllt. Sie ist genervt von der dunklen fremden Männerstimme in dem Raum, der Ruhe braucht, damit sie ihr Kind nah fühlen kann.


Liane genervt:


Entschuldigung….


Sie dreht sich nicht soweit zu Danner um, dass sie ihn sehen könnte. Über die Schulter:


Würden Sie mir ´n Gefall´n tun?


Danner ruhig, mittig, fast freundlich, aber ohne Erwartungsdruck.


Natürlich.


Liane:


Würden Sie mich bitte in Ruhe lassen.


Liane zieht die Augenbrauen zusammen. Immer noch blickt sich nicht weit genug um, um Danner sehen zu können.


Schnitt auf Danner.


Er bewegt sich ein wenig, tastet ein zwei kleine Schritte rückwärts, nicht so, als wäre er überrascht oder beleidigt, sondern fast behutsam, so als hätte er augenblicklich tatsächlich begriffen, was Sache ist. Kein verletztes Ego. Wäre auch nicht möglich, denn vorher hatte er kein fettes Ego in den Raum geschoben.


Er sieht sich nach der Türklinke um, nimmt sie in die Hand. Auch der letzte Schritt aus der Tür ist – wegen der Raumenge auf dem Treppenabsatz – rückwärts.


Er ist gegangen.


Er war gar nicht da.


Es ist, als wäre das Filmstück ab Szenenmitte rückwärts gespult worden.


Jetzt sitzt Liane wieder da wie zu Anfang, auf dem Bett, allein, die Schulterträger ihres BH zeichnen sich unter dem feinen Strickstoff ab, der ihren Leib mit Fältchen umspannt, die zu kleben scheinen, wie nasser Stoff….


..Natürlich war er doch da. Eine Sache ist anders als zu Anfang. Jemand hat sich verpflichtet.


2008 – 2009 Heino Ferch (im Alter von 45) – Hauptkommissar Thomas Danner, Nina Kunzendorf - Liane Bergmann, Mutter der entführten 13-jährigen Hannah Bergmann


Dienstag, März 24, 2009

Filmszenen I ..the story of sin and redemption…Teil 3 in: The Trojan Horse. Heino Ferch - Johann Kruse. Regie: Charles Binamé 2005 - 2009

Originalteaser aus der Homepage des TV-Mehrteilers The Trojan Horse. Heino Ferch - Johann Kruse. 2007-08

Bildquelle und Bildrechte bei cbc.ca


…The All American Story: the story of sin and redemption…Teil 3 in: The Trojan Horse. Heino Ferch - Johann Kruse. Regie: Charles Binamé 2005 - 2009

Johann Kruse from German BND in: The Trojan Horse. (Heino Ferch)

Bildquelle und Bildrechte bei cbc.ca


Die Männer haben sich Johann Kruse (Heino Ferch) vom BND zugewandt.


Johann Kruse


Your´re talking about a coup?


McLaughin, freundlich:


No, not precisely…


Kruse, er sitzt bequem, den rechten Ellbogen aufgestützt, so dass die angerauchte Havanna die er mit dem lockeren Griffe eines long term aficionados zwischen den Fingern der Rechten hält, neben seinem Kopf schwebt.

Trotzdem hat immer noch seine Handschuhe in der Linken, als rechne er nicht mit langem Aufenthalt.


Kruse.


How would this work? After all you´re Canadian.


Spear schaltet sich ein und erklärt an McLauglins statt. Sein spöttisches Lächeln und die scharfe Beleuchtung von oben geben seinem weisshaarigen Schädel ein wenig das Erscheinungsbild eines Advocatus Diaboli.


Read the mouseprint of the terms of the Canadian Union. Any citizen on territorry that subsequently becomes a state, has all rights of citizenship. ..including…the right to stand for the right of the presidency.


McLaughlin erinnert an seinen letzten unvergessenen Politcoup:


More importantly, my neighbours were dying of thirst. I brought them water. I brought it right in to the heartland of America.


Eine Geste vereint seine Handflächen zu einer Speerspitze. Eine Bewegung ziel und taucht ein.


Kruse denkt weiter:


Which party are you looking at?


Fortnan antwortet.


Neither.


Kruse blickt mit einer raschen Kopfwendung zu Fortnan. Wir fühlen Überraschung.


Fortnan


They run Tom up the middle. As an independent.


Kruse, ungläubig, er sucht durch Blickkontakt Bestätigung bei den anderen Anwesenden:


No third party candidad has won the presidency since Lincoln.


Der Franzose, scherzhaft:


…he´ll be in good company.


Spear


Times have changed. Prospero took about nineteen percent of popular votes – and he was visibly insane.


Spear lacht herzlich über seinen Scherz.


Fortnan


Every contingency has been calculated and adressed. Nothing has been left to chance. And our success is all over guaranteed.


Fortnan nah, zu Kruse, sehr betont:


Are you in?


Kruse ruhig aber mit einem Lächeln:


It´s impossible.


Pause. Er blickt von Einem zum Anderen. Keine Reaktion. Wir hören leise das entfernte Laufgeräusch einer Maschine.


Kruse Verstärkt:


What you propose is impossible.


Close up auf Fortnan. Er blickt Kruse unverwandt an.


Kruse gibt dem Erwartungsdruck nach:


….of course I´m in.


McLaughlin mit einem kleinen Grinsen:


Good.


Let´s get started.


Eine Gruppe von fünf Personen nähert sich. Bleibt hinter McLaughlin stehen.


McLaughlin


This is the team.


And here´s our challenge fellows, how to alloge a Trojan Horse becoming our left field and the november elections are just around the corner.


I propose we tell the Essential American Story .


This is the story of sin and redemption.


I am a sinner and for my sins I´ll be assassinated.

And I will be reborn.


Now: Here is the subject of my assassination.


Schnitt.


Nacht. Die hohe Metallbordwand des Schiffes von aussen.


To be continued 7. April 2009.


2005 – 2009 Heino Ferch (im Alter von 42) – Johann Kruse, Bundesnachrichtendienst Deutschland, Paul Gross – Tom McLaughlin, Ex-Prime-Minister of Canada , Tom Skerritt – aktueller Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Canada, William Hutt – Sir Miles Fortnum MI 6, Kenneth Welsh – Randall Spear, Sicherheitschef der USA.



Kommentar 1:


Peter Scholl-Latour über den Saulus-Paulus / Born again Mythos bei George W. Bush -> (Quicktime - Audio.mov) -> (0,25 Min) Tonquelle und Copyrights bei hr2 (Hessischer Rundfunk) Sendung Doppelkopf, Episode 749 Gastgeber Norbert Schreiber


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Freitag, März 20, 2009

Filmszenen I …ich will dass Du gehst. Für immer. Teil 1B in: Entführt! Heino Ferch - Hauptkommissar Thomas Danner. Regie: Matti Geschonneck 2008-2009.




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…ich will dass Du gehst. Für immer. Teil 1B in: Entführt! Heino Ferch - Hauptkommissar Thomas Danner. Regie: Matti Geschonneck 2008-2009.

Halbdunkel. Bläulich. Die geräumige Wohnung von Thomas Danner.


Männerwohnung. Männerfarben, Metall, Graublau, Schwarz, weisser Schleiflack. Zurückhaltend, monochrome Bilder - monochrome Flächen, neue Sachlichkeit, Bauhausvariante von Ikea. Chaosfrei, die Dinge haben ihren Platz.


Wir nähern uns einem Türausschnitt. Im anderen Raum ist es heller. Zitronengelbe Wand, kleine Stereoanlage, ein Doppelbett, hellgraue Bettwäsche, das Bett ist zerwühlt. Am Boden eine aufgeschlagene Illustrierte. Auf dem Bett liegt etwas Schwarzes.


Die Kamera fährt näher, das Kopfende des Bettes kommt ins Bild. Das Schwarze hat auch einen Kopf, den Kopf von Kristin. Sie schläft.


Neben ihr, auf einem Beistelltischchen aus transluzentem Kunststoff und fadendünnen Metallfüßen ein Rotweinglas (fast leer ) und eine Rotweinflasche (wahrscheinlich auch fast leer).


Antifoni, die Arbeitslampe, brennt noch.


Schnitt.


Danner kommt näher. Bleibt stehen. Sieht die Schläferin in seinem Bett. Er geht ins Zimmer hinein, nimmt die Fernbedienung neben Kristin und schaltet den Fernseher aus.


Kristin erwacht vom Ausbleiben der Fernsehgeräusche.


Sie richtet sich auf. Versucht, lieb zu lächeln:


Hallo!


Danner, mitten in dieses liebe Lächeln hinein, ohne Resonanz auf ihr Gefühl, entschlossen und hart:


Ich will, dass Du gehst.


Kristin lächelt weiter. Sie scheint ihn misszuverstehen:


Wie spät ist es denn?


Danner, weiter betont kalt:


Für immer.


Kristin reagiert gar nicht auf diese Härte. Als wäre sie kurzzeitig ertaubt. Weiter, immer noch freundlich, etwas ernster:


Ich war heute beim Arzt, die…. Ham die Ergebnisse aussm Labor.


Danner


Hör auf damit.


Kristin, jetzt endlich irritiert:


Was?


Ihr Blick ist nicht ganz sicher, wir ahnen schlechtes Gewissen.


Danner´s Denken, wie seine Trennung von jemand anderem vor sich gehen kann, entspricht exakt der Gedankenstruktur von Hauptkommissaren: den Anderen als Verbrecher überführen. Das berechtigt ihn zu entsprechenden Straf-/Disziplinar-/Verurteilungsmaßnahmen.


Danner überführt seine Privatdelinquentin:


Du warst nicht beim Arzt.


Du bist nicht krank.


Kristin hat sich aufgesetzt, die Füße am Boden. Immer noch konziliant, bestätigt sie ihn mit leiser kleiner Kinderstimme:


Nein, nein, ich,…

Stell Dir vor, das war nur so´n harmloses Talgdings, ah, ,wie heißt das ich – ehm – na ja issja auch egal..


Danner fällt ihr ins Wort. Richterlich:


Hör auf damit!


Pause. Diese böse, böse Pause, die dem anderen sagt, rien ne va plus, rien. Unnahbarkeit, Härte, die vergessen hat, dass das Gegenüber ein viel schwächerer, weil viel jüngerer Mensch ist, Härte, die sich sich keine Mühe mehr gibt, die kleinste Rücksicht zu nehmen.


Härte, die vergessen hat, wie sehr man mal bezaubert war, wie man verliebt gelächelt hat, wie man geweint hat vor Rührung, damals, mit der Kleinen, wie weich man mal war, wie eingehüllt von ihrer glatten goldnen Haut, wie übermütig man gebalgt, wie kindlich man gespielt hatte, wie man dachte, das Glück hört nicht auf, all so was und alles mit der Kleinen.


Kehraus.


Der andere Mensch soll weg. Schnell und komplett.


Kristins Lächeln friert ein. Ihr Gesicht lächelt, hält Fassade aufrecht, dahinter und darunter wird ein Ich ganz klein. So klein, wie es der Andere haben will.


Danner


- schaut weg.


Kristin


- steht auf. Sie sieht, dass sie jetzt erwachsen sein muss. Kommt näher.


Danner, wütend


Was sollte das Ganze?


Kristin wird traurig, schwach, wir sehen bettelnde Augen, leise und beschämend ehrlich:


Ich liebe Dich.


Danner

- sieht sie nicht an.


Dann dreht er sich zu ihr hin. Ihr Gesicht bleibt glatt. Trotzdem hören wir eine Ohrfeige. Danners Kopf fliegt zur Seite. Sie hat ziemlich hart zugeschlagen.


Sie geht dicht um ihn herum, weg, nach hinten.


Danner dreht sich langsam zu uns zurück.


Hält inne.


Sieht in die andere Richtung. Nach unten.


Er verlässt auf uns zu das Bild.


Fokusverschiebung von nah zu fern.


Hinten im Raum die schwarze Silhouette von Kristin. Sie nimmt ihre zweikommafünf Sachen zusammen.


Schnitt auf Danner. Er ist nicht gut drauf. Wartet.


Setzt sich.


Noch ein Blick zu Kristin.


Wir und Danner sehen, wie sie mit schnellen Schritten zur Tür geht.


Bildquelle und Bildrechte bei ZDF.de


Danner bleibt sitzen. Er senkt ein wenig den Kopf.


Wir hören die Tür ins Schloß fallen.


Endlich.


Ist die Farce zu Ende.


Heino Ferch (im Alter von 45) – Hauptkommissar Thomas Danner, Rike Schmid – Kristin Riedel, Tochter von Danners Chef und Danner´s Ex-Freundin.


Kommentar 1:

Gibt Kristin Danner wirklich eine Ohrfeige? Ja? Die Konstellation ist doch so, dass die junge Frau mit Danner, der ihr Vater sein könnte, ihren Elektrakomplex bearbeitet. Wir haben Kristins Vater gesehen, der ist wohl sehr o.k. Ihr Vater ist ein toller Typ. Danner ist ein toller Typ. Kristin liebt ihren Vater. Kristin liebt Danner. Würde eine so hingebungsvoll liebende Tochter, die die Anerkennung des Vaters sucht, so einem tollen Vater eine Ohrfeige geben? Nein? Ich liebe Dich Vater, ich liebe Dich Danner? Vater/Danner: Ich dich nicht mehr. Kristin: Ja, dann hau ich Dir eine rein Vater, dann hau ich Dir eine rein Danner…!? Sie wäre wohl eher nur sehr traurig. Die Vatertochter. Vielleicht hat die Szene ja ein Mann geschrieben.


Kommentar 2:

Wie spät ist es denn? fragt auch die junge Gattin von Max Klausmann ("Todfeinde"), als der von der Nachtschicht kommt. Wie spät ist es denn? fragt auch Michael Mühlhausen, als ihn seine Gattin zärtlich weckt. Beide Szenen zeigen den einen Gatten, wie er liebevoll ans Bett des Gatten/der Gattin kommt. Wie spät ist es denn? fragt hier Kristin. Hier ist die Szene unzärtlich, quasi die "Todfeinde"-Szene im Krebsgang, rückwärts. (Musiklehre Krebs: Wiederholung der Töne eines Themas, Motivs oder Melodieabschnitts in umgekehrter Reihenfolge.)


Rosenschere