Donnerstag, August 30, 2007

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister.. Teil 8B in: Schatz von Troja.

09.07.2007 um 09:58 Uhr

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen... Teil 8B in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

Teaser Film Der geheimnisvolle Schatz von Troja - Thema Heinrich und Sophia

Filmszenen I ...Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen... Teil 7B in: Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Heino Ferch - Heinrich Schliemann. Buch : Don Bohlinger. Regie: Dror Zahavi. 2006-2007

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Die Szene

Nacht. Hissarlik.

Nach der Arbeit in der Hitze des Tages erfrischt die Abkühlung, die der Abend bringt.

Ein sterninkrustierter Samthimmel überspannt nachtblau Lager und Zelte von Hissarlik.

Es war, als hätt´ der Himmel
die Erde still geküsst..

Die Arbeiter sitzen unten um ein Lagerfeuer.

Heinrich und Sophia finden wir am Rande der Ausgrabungsstätte. Sie haben auf den obersten Stufen einer freigelegten Mauer Platz genommen und blicken hinunter auf ein Märchenbild aus Tausend und einer Nacht.

Direkt über ihren Köpfen glänzt die silberne Münze eines orientalischen Halbmondes.

Musik erklingt, eine Darbuka wirbelt, eine Hirtenflöte findet ihre Melodie...

..Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus..

Wir treten dicht neben den Mann und seine Frau. Beide blicken zum Lager hinunter.

Schliemann:

Manchmal... sagt er.... ist es fast so, als könnte ich sie sehen...

Sophia: Wen?

Schliemann:

Paris und Helena. Nach ihrer Flucht aus Sparta... müssen sie geglaubt haben, sie seien in Sicherheit. Weil sie ihr Ziel erreicht hatten.

Zwei Menschen gegen den Rest der Welt.

Wir treten hinter die Beiden. Am Lagerfeuer wird jetzt getanzt. Um eine einzelne Tänzerin hat sich ein Kreis gebildet. Die Männer klatschen im Rhythmus.

Schliemann: Sie glaubten wohl, endlich Frieden gefunden zu haben.

Sophia hört zu.

Seine Worte bleiben nicht ohne Wirkung. Sie lächelt.

Schüchtern hat Schliemann, versteckt in den Figuren von Paris und Helena, etwas über sich erzählt, über seine Sehnsucht.

Seine Worte haben ihn in sich eingesponnen, er blickt in den Frieden und die Fröhlichkeit der Menschen dort unten im Zentrum seines Lagers.

Sophia gibt ihm einen Impuls:

Wir haben noch nie getanzt.

Schliemann, immer noch schüchtern, zieht sich zurück wie eine Schnecke, deren Fühler jemand berührt hat, schüttelt den Kopf:

Oh, ich bin kein besonders guter Tänzer.

So steif er lächelt, sein Blick kokettiert doch gleichzeitig aus dem Augenwinkel mit dieser jungen Frau und ihrer Aufforderung.

Sophia: Bevor wir uns begegnet sind, war ich auch keine gute Archälologin.

Versuch´es!

Schliemann: Was?

Sophia: Tanzen!

Oh nein!

Doch! Lass es uns versuchen. Komm schon!

Sophia steht auf und nimmt Schliemanns Hand, um ihn hochzuziehen.

Er gibt nach. Stellt seinen Weinbecher ab und erhebt sich langsam.

Standfoto aus Der geheimnisvolle Schatz von Troja Schliemann und Sophia beginnen einen Tanz

Sie stehen voreinander. Er unsicher, ein bisschen weich in den Knien, aber gleichzeitig ganz interessiert. Sein Blick fragt nach einer Bewegung, die Sophia ihm auch sofort zeigt.

Sie hebt die Arme und dreht sich ein wenig zum Takt der warmherzig melancholischen Melodie.

Schliemann und Sophia wechseln aneinander vorbei die Seiten.

Als Schliemann sich ihr wieder zudreht, ist dies bereits der erste Schritt einer bezaubernden kleinen Tanzfigur, die beide gleich noch einmal wiederholen.

Sophia breitet die Arme aus, variiert den Platzwechsel mit einer Drehung vor seinem Gesicht.

Sophia: Nicht so sehr anstrengen! Ihre Hand streichelt seine Wange, ermuntert ihn.

Schliemann sehr schüchtern, bis zur Schmerzhaftigkeit versteift lächelnd: Du kennst mich. Ich bin kein Meister im Nichtanstrengen.

Jetzt haben sich ihre Hände gefunden. Schliemann führt Sophia, beide versuchen vorsichtig eine Sirtakibewegung, die gelingt.

Sophia: Ja, gut!

Beide breiten die Arme aus, Platzwechsel und Drehung sind die gemeinsam gefundene Sprache, die Bewegungen harmonisieren sich vollends.

Schliemann wagt jetzt sogar solo eine kleine Sirtakifigur.

Sophia: Hey, das machst Du gut, wer hätte das gedacht!

Schliemann dankt dem Kompliment mit einer Verneigung, die gleichzeitig Tanzfigur ist.

Er: Noch einmal?

Sie: Sehr gern..

Große Totale.

Unter einem bethlehemischen Nachthimmel glüht wie ein Glühwürmchen eine kleine Stelle, das Lager, der Platz dieser Menschen dort-.

Flog durch die stillen Lande,

...Als flöge sie nach Haus.

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2006 – 2007 Heino Ferch (im Alter von 43 ) – Heinrich Schliemann, Mélanie Doutey – Sophia Engastromenos-Schliemann.

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Kommentar 1:

Gedichtzitate aus:

Josef von Eichendorff:

Mondnacht.

Es war, als hätt´ der Himmel
Die Erde still geküsst
,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.
.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis´ die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus
,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

..issauchnSchubertlied->->

Kommentar 2:

Für diejenigen unter Euch, die andere Filme mit HF kennen (Comedian Harmonists, Der Tunnel), - und das sind wahrscheinlich die Mehrzahl,- wird es vielleicht, wie für uns, ein ganz besonderes Vergnügen gewesen sein, die schüchtern steifen und ungelenken Tanzbewegungen von Schliemann mitzuerleben.

Die Darstellung spielt mit dem hundertprozentigen Gegenteil dessen, was in den tänzerischen Möglichkeiten des Darstellers liegt und ist deshalb so ungemein reizvoll und hinreissend. (siehe dazu Comedian Harmonists: Tango->-> )

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Kommentar:

s.a.

Kommentar 3:

Cover Hörbuch Die Ilias von Homer. Gelesen von Rolf Boysen

Rolf Boysen liest die Ilias von Homer->

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wir begrüssen Besucher von der hmt-rostock.de der Hochschule für Musik und Theater Rostock.


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