Dienstag, September 29, 2009

Filmszenen I ...der Roland ist verschwunden...Teil 1. in: Polizeiruf 110 - Jutta und die Kinder von Damutz. Heino Ferch - Uwe Rockstroh, 1994-95









Polizeiruf 110 Staffel 24 Folge 12.

....der Roland ist verschwunden..Teil 1. in: Polizeiruf 110 - Jutta und die Kinder von Damutz. Regie: Bernd Böhlich, 1994-1995

Vor der Szene

Ein kleiner Ort in Ostdeutschland.

Arbeitermilieu.

Die Männer arbeiten beim Straßenbau, die Frauen beim örtlichen Versandhandel, Kleider einpacken. Der Straßenbauarbeiter Uwe Rockstroh (Heino Ferch) favorisiert zwei Frauen.

Eine, etwa fünf Jahre älter als er, Jutta Pahl und eine zweite, eine Marylin-Monroe-Kopie im roten Kleid namens Elvira Matzke, "Beverly". Jutta hat zwei Kinder, ein Mädchen und den fünfjährigen Roland.

Jutta will, dass der leibliche Vater, Dr. Herbert Melchior Roland zu sich nimmt. Dr. Melchior ist jedoch in Begleitung seiner neuen Frau nach Damutz gereist, um Jutta mitzuteilen, dass in seinem Leben kein Platz für Roland ist.

Uwe, hemdsärmeliger Mustangfahrer, Biertrinker und Panzerkettchenträger interessiert nur der horizontale Sport. Bindung an eine zweifache Mutter ist für ihn undenkbar, er will nach Mallorca, nach Amerika, die Route Sixtysix auf einer Harley. Ohne Frau "Warum soll ich Stullen einpacken, wenns an jeder Ecke ne Dönerbude gibt? " Auch ne Philosophie. Jutta und Beverly hält er solange warm.

Alles passiert an einem Nachmittag, einer Nacht und dem darauf folgenden Tag. Auf der Wiese am Fluß ist ein Rummel aufgebaut, Karussell, Biertische, Musik, Tanz. Jutta schmeißt sich an Uwe ran. Sie träumt von Liebe und Heirat.

Die Szene

Roland, der kleine, vielleicht fünfjährige Junge von Jutta Pahl und sein leiblicher Vater, Dr. Melchior sollen sich ein wenig näher kennenlernen. Oma Emmi (Gudrun Ritter) lässt den Mann mit dem Kind allein am Fluß spielen. Sohn und Vater tasten sich aneinander heran, unterhalten sich, Dr. Melchior schenkt dem Kind einen Fotoapparat. Der Kleine beginnt sofort, damit Bilder zu machen.


Schnitt. Auf dem Rummel.


Biertische direkt am Flussufer, im Hintergrund das Schild der Fährenanlegestelle DAMUTZ.


Bildquelle und Bildrechte bei Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg




Wir sitzen an einem Biertisch. Der ist brechend voll leerer Bierkrüge, die Bauarbeiter haben schon ausgiebig getankt.


Die Unterhaltung ist laut und ausgelassen. Wir sehen Uwe Rockstroh am Kopf des Tisches im rotkarierten Bauarbeiterhemd, Ärmel bis zum Bizeps aufgekrempelt, strohblond, sonnenbraun, er diskutiert lebhaft mit seinem Kollegen.


Alle reden durcheinander. An seiner Seite sitzt Beverly, der Monroe-Verschnitt, ebenfalls blond, Peroxyd-blond.


Plötzlich steht Jutta da, sie reisst Uwe gewaltsam aus der Unterhaltung, packt ihn, dreht ihn zu sich


Heey!


Uwe will sich nicht von der Unterhaltung abbringen lassen, redet immer noch weiter.


Jutta zerrt ihn noch einmal zu sich her:


Ich muss Dich sprechen.


Uwe passt das gar nicht. Er versucht zuerst, unter Jutta durchzutauchen. Steht auf, als sie sich nicht abschütteln läßt. Jutta ist total aufgeregt, sie hält Uwe an den Schultern fest. Uwe:


Jetzt hab ich´s aber satt.


Jutta scheint wegen irgend etwas in großer Sorge, schlägt sich die Hand vor den Mund.


Von hinten streicht Beverly Uwe über die Hüfte, er soll zurückkommen.


Uwe zu Jutta.


Ich bin ein Gemütsmensch, ja? Aber diese…


Beverly tatscht Uwe immer wieder von hinten an. Uwe dreht sich genervt um. Scheucht Beverly mit ein paar Worten zurück, dreht sich wieder zu Jutta.


…. diese ewigen Grundsatzdiskussionen, die hab ich satt!


Jutta, weinerlich.


Es ist aber wichtig..


Uwe


Du setzt Dich jetzt hier hin und hör auf zu..


Jutta.


Bitte sag ihr, dass sie abhauen soll.


Uwe winkt ab. Er will nicht. Jutta übernimmt selbst das Ruder.


Zu Beverly.


Verp..ss Dich Du Nu..te!


Jutta kreischt, versucht zuzuschlagen. Uwe drängt sie von Beverly weg.


Beverly, im roten hautengen Kleid, lässt sich nicht lumpen, sie steht auch auf und versucht, Jutta zu schlagen. Uwes breiter Rücken verhindert entsprechende Treffer. Die beiden Frauen benehmen sich wie Furien, Uwe dazwischen versucht die beiden auseinander zu drängen, Beverly an den Armen zu packen… Geschrei.. Schnitt.


Nah die ältere Tochter von Jutta, vielleicht zehn. sie ist gerade herbeigelaufen.


Die Kleine ist auch ganz aufgeregt.


Jutta zu ihr:


Ja was ist denn?


Die Kleine:


Der Roland ist weg…..


Schnitt. Abend.


Polizei. Blaulicht. Am Wasser. Viele Leute stehen fassungslos herum, unter ihnen Dr. Melchior.


Jutta und Uwe werden herbeigeführt. Ein uniformierter Polizist begleitet sie. Das Paar ist noch in der leichten Sommerkirmeskleidung vom Nachmittag, sie hatten sich wohl gerade noch beim Tanzen vergnügt. Im jetzigen Moment scheint Jutta jedoch bereits zu wissen, was passiert ist.


Aus den Blaulichtblitzen der Polizeiautos heraus tritt der Arzt Jutta entgegen.


Es tut mir leid.


Jutta und Uwe nah. Jutta scheint innerlich weit weg oder wie in Trance. Uwe hat den Ernst der Lage begriffen. Er versucht, sich der Situation gemäß einigermassen korrekt zu verhalten und Jutta nicht von der Seite zu weichen.


Der Arzt zu Jutta:


Ich konnte nichts mehr tun, es war zu spät.


Jutta starrt vor sich hin. Scheinbar hat sie ihre Gefühle ganz abgeschaltet, um nicht zusammenzubrechen. Der Arzt:


Möchtest Du den Roland noch mal sehn?


Sie schüttelt den Kopf:


Wenn Sie sagen, dass er tot ist. ..


Schnitt. Wir stehen schräg hinter Uwe und sehen, dass eine Frau um die Vierzig, grauer korrekter Anzug mit Blazer, braunes glattes Haar, Makeup, auf Jutta zugeht. Es ist die Untersuchungsbeamtin.


Die Kommissarin:


Mein Name ist Voigt. Tanja Voigt.


Sie scheint mit Jutta mitzufühlen. Offenbar versteht sie, dass Jutta auf ihre ausgestreckte Hand mit dem LKA-Ausweis nicht reagiert.


Sie steckt den Ausweis wieder weg.


Zu Jutta:


Haben Sie jemanden, der sich um sie kümmert?


Uwe antwortet für Jutta:


Is schon in Ordnung.


Er stellt sich Kommissarin Voigt vor, gibt die Hand:


N´Abend Uwe Rockstroh.


Wir können ihm im Moment des Grusses ins Gesicht sehen, er deutet ein Nicken an, zieht den Kopf aber sofort danach wieder in den Nacken. Einen Augenblick lang wirkt er eigenartig feindselig.


Jutta sagt endlich etwas, sie starrt immer noch ins Nichts:


Sabine sollte auf ihn aufpassen.


Voigt


Wer ist Sabine.


Uwe hilft noch mal:


S´is seine Schwester.


Er bleibt dicht neben Jutta stehen und verfolgt den Dialog zwischen Jutta und der Kommissarin.


Voigt


Ja, dann fragen wir sie doch. Wo issie denn?


Jutta reagiert nicht.


Issie nich hier?


Jetzt schüttelt sie den Kopf.


Frau Pahl,- können Sie sich vorstellen, wo Ihre Tochter sein könnte?


Jutta redet nicht. Ihr Kopfschütteln kommt verzögert, offensichtlich steht sie unter Schock.


Die Kommissarin:


Versuchen Sie bitte, sich zu erinnern, wann Sie sie das letzte Mal gesehn haben.


Wieder schüttelt Jutta nur den Kopf. Wir erkennen, sie will sagen, sie kann sich nicht erinnern.


Dann sagen Sie mir bitte, was er heute anhatte.


Jutta blickt endlich der Kommissarin ins Gesicht.


Weiss ich nicht.


Tanja Voigt weicht innerlich ein wenig zurück, wartet. Dann ist ihr offenbar klar, dass die Mutter des toten Kindes nicht vernehmungsfähig ist. Sie würde nur immer weiter den Kopf schütteln und weiss ich nich sagen.


Also:


Tanja Voigt zu Uwe:


Bringen Sie sie weg, Herr Rockstroh…


Die beiden gehen weg.


Totale. Wir sehen die ganze Szenerie am Wasser, Beamte untersuchen das Ufer. Offenbar war Juttas Sohn Roland hier ertrunken.


Schnitt.



1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – Straßenbauarbeiter Uwe Rockstroh, Dagmar Manzel – Jutta Pahl, seine Favoritin, zweifache Mutter, Petra Kleinert – Beverly, möchte auch Uwes Freundin werden, Hermann Beyer – der stumme Schäfer Alfred, Luise Helm - Sabine, Tochter von Jutta, Kathrin Sass – Hauptkommissarin Tanja Voigt.

Besetzung->

Kommentar:

Der Film hat engste Beziehung zu " Es geschah am hellichten Tag" Die Rolle, die hier der Schäfer Alfred (Hermann Beyer) spielt, nimmt dort Heino Ferch als Hans Lederer ein.

Nicht nur in der Rollenbesetzung der Mutter Emmi Pahl (Gudrun Ritter) hat der Film Bezüge zu " Das Wunder von Lengede" , auch in der Tanzszene Mutter-Tocher, in der Kirchenszene, und in der Grundhaltung, dass die Protagonisten weg wollen aus einem verschlafenen Ort. Auch das Ende, dass jemand abreist, um woanders nach schlimmen Erlebnissen sein Glück zu finden, ist in Wunder von Lengede wieder zu finden.

Zweimal andernorts wieder verwendet wurde der Schuß. Hier schießt ein Polizeimeister in die Luft, um sich Gehör zu verschaffen, In "Es geschah.. " schießt der LKA Kommissar (Hans-Werner Meyer) aus dem gleichen Grund in die Luft und verwendet wurde diese Art Schuß, um sich Gehör zu verschaffen ein drittes Mal in "Die Luftbrücke- nur der Himmel war frei." Hier schießt Philipp Turner im Kasino in die Decke, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.

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offtopic



Wikipedia, die Mitmach-Enzyklopädie für alle. Für alle?

Überarbeitung Artikel Heino Ferch

Hallo Brodkey65

Die Überarbeitung empfinde ich als gelungen, (war Stand vom 30.09.2009) ich hatte den Artikel Dez. 2006 bis 22.9.2009 als Head Author betreut. Als ich damit anfing, sah er ungefähr so aus http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heino_Ferch&diff=65069909&oldid=22553305.

Das bessere ist immer der Feind des Guten. Alle stehen auf den Schultern ihrer Vorgänger. Danke jedenfalls für die kollegiale und sachliche Beurteilung meiner Bemühungen . Ach, ich sehe gerade Deine Unterhaltung mit Jesi. Glückwunsch, ruhig, sachlich, fair, ein Genuss. "Ignazwrobel ist eine Frau" Mulier taceat in ecclesia etiam in Wikipedia. Gruss Ignazwrobel 12:27, 30. Sep. 2009 (CEST)


...eigentlich ganz amüsant, zu beobachten, wie drei Herren Allianzen bilden, ein Feindbild aufbauen und mit Kampfgeschrei dem von uns aufgebauten Artikel Heino Ferch zu Leibe rücken wie Allierte Streitkräfte bei der Invasion in ein feindliches Territorium. D-Day, Operation Neptun : Ziel eine weibliche Furie. Lustig.

01.10.2009

Oops. jetzt kommt Phase zwei. Ostfrontberichterstattung 01.10.2009

Zitat: "Hinter jeder Bearbeitung stecken Menschen, die viel Zeit und Mühe in die Verbesserung der Artikel stecken. Unter Verbesserung verstehen verschiedene Menschen teiweise etwas anderes. Wenn hier mit Beurteilungen wie "völlig unenzyklpädisch", "völlig irrelevant", "fast schon lächerlich", "fast schon peinlich", "Heldenverehrung" und "eindampfen" gearbeitet wird, habe ich keine Lust, an einer Verbesserung des Artikels mitzuarbeiten, da in einer Form kritisiert wird, die ohne Respekt vor der Arbeit des Bearbeiters versucht, einen Bearbeiter lächerlich zu machen. Ohne Superlative und Dramatisierung geht eine Kritik auch, sachlich eben. Das wäre eine Grundlage für eine Optimierung des Artikels. --Gereon K. 13:10, 30. Sep. 2009 "(CEST)

Überarbeitung Artikel Heino Ferch [Bearbeiten]

Lieber Gereon K.

vielen Dank für Deine freundlichen Worte auf http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Heino_Ferch#Beginn_der_.C3.9Cberarbeitung. Vergeblich, hier geht´s um Invasion, um territoriale Besetzung, Krieg.

Ich glaube, dieser Vorgang, den die Herren da gerade durchziehen, ist ein neues Phänomen auf Wikipedia. Unter dem Stichwort Überarbeitung findet von durch die Artikellandschaft wandernden Interessen-Gruppen territoriale Inbesitznahme von friedlichen, in den Sonne vor sich hindümpelnden Ländchen = Artikeln (mit möglichst breiter Öffentlichkeitswirkung >200/Tag) statt.

Da wird eine Fahne eingepflanzt "ACHTUNG ÜBERARBEITUNG", die eigentlich heißt: jetzt sind WIR da, dann wird kreuz und quer geschlagen und die friedlich arbeitende Artikel-Bevölkerung im Herrenmenschenton zur Fronarbeit, sprich zum Reparieren der von ihnen bei ihrer Landnahme verursachten Collateral-Schäden verdonnert. ("Autorin weigert sich beharrlich, nicht zum ersten Mal..." "Heino Ferch hat würdigen Artikel verdient"...habe die Hauptautorin AUSDRÜCKLICH....". Volksempfänger, ick hör Dir krächzen.. )

Wären wir Etrusker, wären diese Herren Gallier, wären wir Griechen, wären sie Römer und wären wir Burgunder, wären sie Hunnen. Wo sind wir denn? Im wilden Osten? Es herrscht Krieg. Stell Dir vor, ich geh nicht hin. PS.: Interessanterweise haben diese Herren alles rausgekürzt, was Hinweise gab, dass HF Rollen spielte, die totalitarismuskritisch waren, eigenartig... sicher völliger Zufall...Ignazwrobel 19:11, 1. Okt. 2009 (CEST)

3.10.2009 Das, was jetzt noch im Bereich Themen völlig beleglos dasteht, ist nicht viel mehr als ein hohler Kleiderständer, der unserer Meinung nach Ködercharakter hat. Im Gebüsch verborgen, kann der Ersteller dieser Version warten, bis irgend ein braver Ritter vorbeikommt, das Geschwurbel als Geschwurbel erkennt und löscht. Bingo. Ein böser anderer hat´s gelöscht. So bleiben die eigenen Hände schön sauber...

An den Textteil, der Thomas Gottschalk am 28.2.2009 vor 9,66 Millionen Deutschen vorgelesen hat, hat sich keiner rangetraut...aha.

Bildrechte Karikatur "Drachenfutter" : Andrea-Maria Glaser

3.10.2009:

Es ist selbstverständlich klar, dass jedes Anfassen unsererseits des Textes des Wikipedia-Artikels nach der Tätigkeit der o.g. Herren, um entstandene Schäden, z.B. inhaltliche Fehler, einigermassen wieder zu flicken, eine Einverständniserklärung unsererseits in das "Arbeitsergebnis" o.g. Herren wäre, was auf gar keinen Fall in Frage kommt.

Wir distanzieren uns von einer Artikelversion, welcher der Informationsgehalt - vor allem in Bezug auf die künstlerische Positionierung durch Belege und kurze Inhaltsangaben einer breiten Öffentlichkeit unbekannter Filme- entzogen wurde, so dass der Artikel nunmehr wenig mehr als eine vertrocknete Textleiche ist, die nicht mehr zu bieten hat, als eine Datenbankauflistung. 3.10.2009 ignazwrobel und Team

3.10.2009 PS.:Komisch, dass man sich das z.B. bei Einträgen wie beispielsweise Götz George , Clint Eastwood oder Tony Curtis nicht getraut hat. Wie? Ach so, da arbeitet keiner der o.g. Herren mit.....

7.10.: die Herren haben ihre weissen Westen aus der Reinigung geholt. Fleckfrei. Oder anders: alle u.E. defätistischen Unterhaltungen der Herren untereinander über uns wurden sorgfältig aus den Akten, Archiven, Records der Wikipedia-Diskussionen gelöscht. Man ist ja schließlich Profi. Die Diskussion, wie sie jetzt nachzulesen ist, wird jedem objektiv denkenden die Frage entlocken: was ham die Mädels eigentlich?... hysterische Rumzickerei...!.

Wir empfehlen dem geneigten Leser, dem Journalisten und Wissenschaftler die von uns letztverantwortete minutös in jahrelanger Arbeit recherchierte Version vom 22. September 2009. Anbei noch einemal als .pdf aus der Wikipedia.

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semi-offtopic. Wir äußerten vormals irgendwo die Vermutung, dass es eine Verbindung zwischen hf und dem Wiener Operettenfilm, (Hans Moser, Theo Lingen, Maria Andergast und Paul Hörbiger), dem frühen deutschen Musikfilm, zumindest einem davon geben könnte, fühlten aber, wie abgewunken wurde. Also doch nicht.
Aber - in der Vorbereitung auf die folgende Comedian Harmonists-Szene sahen und hörten wir nochmal den Film an, - es gibt doch eine ganz kleine Verbindung dorthin. Frau Grünbaum in Comedian Harmonists ist gespielt von Susi Nicoletti. Die Susi Nicoletti hat viele solche Filme gespielt, zweimal sogar die Franzi im Mariandl. (1961) (Mariandl, - andl, -andl, Du hast mein Herz am Bandl Bandl, Dein lieber Name ist für mich ein liebes Wort...ähnelt musikalisch übrigens auch dem Comedian Harmonists Titel, der in Co.Ha. erstes Leitmotiv des Konfliktes zwischen Harry und Robert ist:....irgendwo auf der Welt gibts ein kleines Stückchen Glück und ich träum davon fast jeden Augenblick...)
Susi Nicoletti hat übrigens auch in einem Film gespielt, dessen Titelzeile als Lied im Film Com. Harmo. gezeigt wird: Das ist die Liebe der Matrosen.

Donnerstag, September 24, 2009

Filmszenen I ..wann bist Du denn geboren?..Teil 1B. in: Brendan Behan: Die Geisel. Theaterstück. Heino Ferch - Leslie A. Williams, die Geisel









Bildquelle und Bildrechte bei waldorfschule-evinghausen.de

Hören statt Lesen: Audio.mp3-> zum Soforthören


Vor der Szene


Wir befinden uns in einem heruntergekommenen Mietshaus, das gleichzeitig auch ein Brotel, ein Bordell, ist. Pat und Meg führen als Vermieter den ganzen Laden, alle „Damen“ Colette, Prinzessin Grazia, Rio Rita, Muleady, Bobo, sind Nutten und Nutten-Transvestiten.


Der Soldat (Heino Ferch) ist eine englische Geisel, die gegen einen irischen Freiheitskämpfer ausgetauscht werden soll. Falls der Freiheitskämpfer morgen früh gehängt wird, muss auch der Soldat, die englische Geisel, sterben.


Teresa ist das Hausmädchen. Sie ist eine entwichene Klosterschülerin und beteiligt sich nicht an der Prostitution, sie sorgt u.a. für die Wiederherstellung der Zimmer zwischen den Freierbesuchen. Ein Hauptmann und sein Freiwilliger bringen die Geisel in das Brotel.


II Akt


Am gleichen Tag, später. Das Haus ziemlich abgedunkelt. Der Hauptmann und sein Freiwilliger marschieren auf und ab. Das ganze Haus scheint still. Aber in dunklen Ecken, hinter dem Piano und unter den Treppen sind Leute versteckt, die eine Kontaktmöglichkeit mit den IRA-Soldaten suchen. Die beiden IRA-Männer werden nervös.


Muleady Jesus lebt!

.

Soldat (ist die englische Geisel Leslie A. Williams) Psst!

.

Keine Antwort. .


Soldat Hauptmann! .


Hauptmann Was ist denn hier los? .


Soldat Kann man hier rauchen. .


Hauptmann Ich bin Nichtraucher.


Soldat Oh! .


Freiwilliger He, Du! .


Soldat Ja? .


Freiwilliger Gleich gibt’s ne Tasse Tee.

.

Soldat Doll! „I´ll get a nict cuppa tea in the morning, A nice cuppa tea. .


Hauptmann Was ist den jetzt schon wieder? .


Soldat Nichts. .


Hauptmann Und warum So´n Krach? .


Soldat Ich hab mir gedacht, die Kleine bringt mir den Tee. .


Hauptmann Welche Kleine? .


Soldat Die Kleine, die hier war, als wir kamen. Klasse, die Kleine, was? .


Hauptmann zum Freiwilligen: Passen Sie auf ihn auf. Ich schau mal nach, ob sein Tee kommt.


Prinzessin Grazia, Rio Rita, Muleady, Bobo und Colette kommen zum Gefangenen. .


Colette Nur 5 Minuten. Ich machs gratis. .


Pat He, Haut ab! .


Prinzessin Grazia Warum dürfen wir nicht rein? .


Pat Los, raus mit euch.


Sie gehen. Pat ruft Teresa.


Pat Teresa, bring es ihm jetzt.


Teresa kommt mit einem Tablett ins Zimmer.


Soldat Hallo, nett daß Du noch mal kommst. .


Teresa Ich bringe Ihnen den Tee. .


Soldat Du hast schön getanzt. .


Teresa Danke.


Soldat Trinkst Du ´ne Tasse mit? .


Teresa Ihren Tee brauchen Sie selbst. Ihr Magen muß Ihnen ja vor Hunger am Rücken festkleben.


Soldat Hast Du das alles für mich zurechtgemacht? .


Teresa Ja, sie haben Glück. Meg hat mir zwei Scheiben Speck für Sie gegeben. .


Soldat Nett von Ihr. .


Teresa Meg sagt, Sie müssten doppelt so viel bekommen, wie ein Erwachsener, weil Sie zwei Jobs haben.


Soldat Wieso das?


Teresa Leben und sich bessern, wie alle Junges. .


Soldat Du, ich wette, ich bin älter als Du. .


Teresa Sie sehen wie ein junger Junge aus. .


Soldat Du, ich bin fast neunzehn. .


Teresa Ich auch. .


Soldat Wann bis du denn geboren? .


Teresa Am fünfundzwanzigsten Januar. Und Sie? .


Soldat Am achtzehnten August. .


Teresa Sehen Sie, da bin ich älter als Sie. Wie heißen Sie denn. .


Soldat Du erst. .


Teresa Teresa. .

.

Soldat Teresa, echt irisch, nicht wahr? Ich heiße Leslie. .


Teresa Leslie? .


Soldat Kein Stäbchen für mich, Teresa? .


Teresa Was? .


Soldat Ne Zigarette? .


Teresa Nein danke, ich rauche nicht. .


Soldat Nein, ich meine … für mich! Kannst Du mir nicht eine besorgen? .


Teresa Ach so. Ich glaub, ich habe bei mir, sie ist nur ein bisschen zerknautscht. Pat Hat sie mir gegeben . Hier.


Soldat Danke. Ein ganzes Päckchen kannst Du mir nicht besorgen? .


Teresa Ich hole eines. Sie haben noch eine lange Nacht vor sich.


Teresa geht zum Pianisten Geld holen. Währendessen untersucht der Soldat das Zimmer.


1995 Heino Ferch (im Alter von 32) – Der Soldat Leslie A. Williams, die Geisel; Robert Mayer – Pat Dillon, der Vermieter und Irische Veteran, Sabine Orleáns – Meg Dillon, seine Frau, Tamara Metelka – Teresa, das Hausmädchen, eine entsprungene Klosterschülerin.


Kommentar:


Teresa und Leslie verlieben sich hier ineinander. Die Geburtstage, am fünfundzwanzigsten das Mädchen, am achtzehnten August der Soldat, stehen tatsächlich im Originaltext des Theaterstückes.


Ort des Geschehens: ein Bordell mit vielen bunten Prostituierten und einer Puffmutter: s.a. Comedian Harmonists. Die Gruppe übt in einem Bordell. Auch dort verliebt sich einer der Gäste in eine der Damen aus dem Hause: in Chantal.


Die kleine Mikrostory von Soldat und Vorgesetztem: Nichtraucher – Raucher finden wir wieder zwischen Turner und Clay in Die Luftbrücke – nur der Himmel war frei.



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offtopic: Die Glosse.


Vision – aus dem Leben der Hildegard von Bingen

Wie?

Also:


zuerst gibt es einiges Augenzwinkern zwischen Mönch und Nonne, dann – o Gott – sogar ein Küsschen im Kräutergarten,

Bildquelle und Bildrechte bei Benetton Group Oliviero Toscani




nicht wenig Nahaufnahmen von Volmars (Heino Ferch) schönen schwarzen Augen, damit wir auch was haben für unser Kinogeld,


aber dann schreit Volmar, verkleidet ganz in scharrwarrz als Toiffel – in einem Mysterienspiel, das die Nonnen veranstalten – grob unmotiviert die liebreizend lilienbekränzte Tugend alias Ricardis alias Hannah Herzsprung ganz böse an, Pfui!

Dafür wird er von den anwesenden Damen eingewickelt wie eine Hausmacherleberwurst - und stracks zu Fall gebracht. Allegorisch natürlich. Nur der Wickelstrick ist echt.


So sind wir eben, wir Frauen. Seit jeher wickeln wir die Männer ein und bringen den Wilden Ungezähmten in ihnen zu Fall wie das Kalb beim Cutting.


Und der Schluß?


Volmar reitet wieder,

...mit der Dame seines Herzens in den Sonnenuntergang.

Polotechnisch gesagt: Volmar auf Position 2, die Herzdame auf Torschützenposition 1.


Ente gut, alles gut.


Plus Cliffhanger:
Auf zu neuen Abenteuern!: Vision Teil II – wir sind dann mal weg. (Auf Vortrags-Pilgerreise: Volmar und Hildi)


Vielleicht in 1011, nein in 2011 ...vorher aber noch Jerry Cotton 2010, wie die Vorwerbung uns verkündete.


Hauptsache von Trotta. Für den CV.




---

..äh, wir hätten da dann noch ne Frage. Bruder Volmar, sagt Hildi. Aber der Bruder darf allen Nonnen die Beichte abnehmen. Also hat er die Priesterweihe. Nach unsererm Wissensstand heißen Mönche mit Priesterweihe nicht mehr Bruder, Frater, sondern Vater, Pater, also Pater Volmar.....
Er darf im neuen Orden dem Kloster als Probst vorstehen. Ab dem 10, Jh heißt dieses Benediktineramt, so die Wikipedia: Prior.
Die Chefin des Dominikanerinnenordens unseres Internat-Gymnasiums, in dem wir in die Schule gegangen sind, wurde / wird Mutter Priorin genannt.


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offtopic


Premiere des Films der Baader Meinhof Komplex 2008 Beachten Sie das Kleid!


München-Premiere des Films Vision- Aus dem Leben der Hildegard von Bingen 2009

Beachten Sie das Kleid!


..is das gleiche.

Und?

Was liest der versierte Wald- und Wiesen-Ikonograf daraus? Also... wir vier lesen nach einhelliger Meinung daraus, dass Töchterchen Ava in absehbarer Zeit ein Geschwisterchen bekommt....



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Dienstag, September 22, 2009

Filmszenen I Hörfunktipp – podcast-Tipp: Eins zu Eins. Der Talk mit Heino Ferch







Bildquelle und Bildrechte bei Bayern2 Radio

Stephanie Heinzeller im Gespräch mit

Stefanie Heinzeller im Gespräch mit

Heino Ferch

Eins zu Eins. Der Talk

am

25. September 2009, 16.05 Uhr auf Radio Bayern 2


Die Sendung als podcast zum Nachhören:

http://www.br-online.de/bayern2/eins-zu-eins-der-talk/heino-ferch-schauspieler-stephanie-heinzeller-ID1253098891869.xml


Text auf br-online Eins zu Eins – Der Talk ist falsch:

ist in zweiter Ehe mit ehem. Military-Reiterin..verheiratet. Ein Kind aus erster Ehe.

Text richtig:

ist in erster Ehe mit ehem. Military Reiterin verheiratet. Ein Kind aus früherer Beziehung mit einer Berliner Humanmedizinerin. s.a. Wikipedia Heino Ferch.

warum kann der Text von Radio Bayern 2- Eins zu Eins – Der Talk nicht richtig sein?

Am 20.8.2005 fand im Marienmünster Diessen die kirchliche Trauung von Heino Ferch und Marie-Jeanette Steinle nach katholischem Ritus statt.

Die christliche Kirche hat im Ehevertrag einen – sattsam bekannten – Paragraphen:

…bis dass der Tod Euch scheidet. …(was Gott zusammenfügt, soll der Mensch nicht trennen…)

Was heißt das? Das heißt, der Ehevertrag ist durch menschliche Hand nicht auflösbar.

Ja, und?

Nun, wenn es stimmen würde, dass Heino Ferch eine erste Ehe, aus der ein Kind hervorging, hinter sich hatte,

dann wäre ihm eine zweite Verehelichung durch kirchliche Trauung verweigert worden, da er nach den Gesetzen der Kirche als noch immer verheiratet gegolten hätte,

auch im Falle einer zivilrechtlichen Scheidung.

Nicht einmal Kaiser Heinrich VIII gelang es, beim Papst eine kirchliche Scheidung durchzusetzen. Um neu zu heiraten, mußte er eine eigene Kirche gründen, um sich eine zweite kirchliche Hochzeit leisten zu können.



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in eigener Sache. Wir begrüssen auf unserem Weblog:

Wir begrüßen u.v.a.:


uni-siegen.de

mpi-bremen.de das Max Planck Institut für marine Mikrobiologie
prosiebensat1.net
neustadt-aisch.de
uni-wuerzburg.de
bsb-muenchen.de Bayerische Staatsbibliothek München
uni-muenchen.de
fernuni-hagen.de
Uni-Mainz.DE
uni-trier.de
uni-hannover.de
uni-tuebingen.de
RWTH-Aachen.DE Technische Hochschule
ph-heidelberg.de Pädagogische Hochschule
uni-regensburg.de
filmakademie.de
dav-community.de Der Deutsche Alpenverein
UNI-MUENSTER.DE
 
Welche Episoden unseres Podcasts gefielen unseren Hörern bsonders?
Mockinpott: beim Arzt,
Krupp: 250 Tausend Pfund Sterling,
Comedian Harmonists: Verwandtschaft überall,
Der Tunnel. Det is Dein Sohn ist ein absoluter Renner geworden,
wird ca. 4 x so oft gehört wie die nachfolgenden Episoden,
Und Jimmy ging zum Regenbogen: Ermordet und Meinen Vater noch
einmal sehen..,
sehr beliebt auch. Scheidung a la carte: creme zabaione, und:
Der Brief, wird doppelt so oft gehört wie der Durchschnitt,
eine der meistgehörten Episoden of all times ist –nach
Der Untergang – Hunt for Justice: Er ist verantwortlich.
Und, man glaubt es kaum: Der geheimnisvolle Schatz von Troja:
Die silberne Schale (wir besser wissen wer wir sind, wenn wir
erfahren, woher wir kommen),
Die Entdeckung des Kinderfotos in Le Lion gehört in die
Spitzengruppe der all time favourites: Keller, sind Sie da?
Schliemann und Frau Neumann stoßen auf reges Interesse,
Die Liste führt an: Der Untergang, die Unterhaltung zwischen
Speer und Junge: aber die Kinder...
Immer wieder übernimmt den Spitzenplatz jedoch. Grüne Wüste:
Achzehn fuffzich. Simon erfährt vom Tod seines Sohnes.

Filmszenen I … wann bist Du denn geboren? Am 18. August… in: Brendan Behan: Die Geisel. Ein Antikriegsstück. Teil 1A Heino Ferch - Leslie A. Williams









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Brendan Behan: Die Geisel. Ein Antikriegsstück.

Welch originelle, dramaturgisch chaotische Mischung bei Behan nun Politdrama, Kriminalkomödie, Volksstück, Musical und Trauerspiel auch immer eingegangen sein mögen (…) — unüberhörbar ist sein Ruf nach Vernunft, nach Beendigung des Tötens unschuldiger Menschen.“

Quelle: Berliner-schauspielschule.de


Deutsche Erstaufführung 1961 in Ulm unter Peter Zadek.
Aufführung Wiener Burgtheater 1995. Heino Ferch - Leslie A. Williams, die Geisel (ungesichert, Anfrage am Burgtheater läuft, 22.9.2009. - Antwort erhalten von der Wiener Burg: am 23. 9. 2009, innerhalb von 24 Stunden! Respekt!
hier das .pdf als Quellenbeleg.->)

Wir fanden im Internet:
[Burgtheater Wien * Programmbuch Nr. 136] - Behan, Brendan:
Die Geisel. [Stückabdruck]. Musik von Karl Wesseler.

Deutsch von Annemarie und Heinrich Böll.
Songtexte in der Übertragung von Peter Zadek und Karl Wesseler.

Herausgeber: Burgtheater Wien. Spielzeit 1994/95. Programmbuch Nr. 136. Premiere am 4. Februar 1995. Inszenierung: Alfred Kirchner.


Story line, Infos 1->
Story line, Infos 2->
Über Brendan Behan->

"Brendan Behan gilt als Erneuerer des englischsprachigen Theaters .

Sein überschwenglicher Humor und seine umgangssprachlichen immer wieder von schmissigen Songs unterbrochnen Dialoge waren zu seiner Zeit wegweisend und haben ihre Frische bis heute bewahrt.

In Irland ist er vor allem populär wegen seiner Lieder und wegen der Wiederbelebung des
Gälischen als Literatursprache .

In Deutschland wurde Brendan Behan vor allem durch die Inszenierungen seiner Stücke durch
Peter Zadek bekannt. Viele seiner Werke wurden von Heinrich Böll und seiner Frau Annemarie ins Deutsche übersetzt. "


Quelle: uni-protokolle.de

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zu hf:
1. Das heißt, die Jahresangabe Burgtheater Wien Die Geisel 1997 bei der Künstleragentur unseres Hauptdarstellers ist falsch. Uns kam das gleich sehr eigenartig vor, denn 1997 hat hf so viel gefilmt, wie nie mehr davor und danach in seinem Leben. Wo sollte da noch ein Theaterengagement dazupassen. Ausserdem war 1997 seine Theaterzeit doch schon längst vorbei...


2. Wichtig für uns ist die Form des Theaterstückes. Sie zeigt Sprechtheater und Gesangsnummern gemischt. Eine Theaterform, an der hf auch in Hoppla, wir leben noch, Der Blaue Engel, Kasimir und Karoline (mit Bedeutung aufgeladene Musikstücke im Hintergrund auf der Wies´n) zu sehen ist und die vorwegweisen auf Filme, die diese Form ebenfalls zeigen: Comedian Harmonists und Ghetto. Das besondere ist, dass genau diese Film-/Theaterform hf beim breiten Publikum zum Durchbruch verholfen hat: mit Comedian Harmonists.



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offtopic
Thomas Danner´s AB sagt: " Anschluß Thomas Danner, Nachrichten nach dem Signalton." . weiter nix. Wir glauben, wir haben gerade den Anschluß mit dem Urtext kontaktiert....keiner daheim.

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Was soll man denn machen, wenn man gefragt wird? Man sagt, ...Vorbereitung einer Arbeit über die Ikonografie der Filmfiguren 1989-2009. Klar?...Die betonten Zentralbegriffe: die Ikonografie der Figuren, der restliche Text kommt von allein... ja, aber wenn man gefragt wird, was das bedeuten soll? Also, die einfachste Antwort Ja, das weiss ich auch nicht, da müssen Sie sie ... usw. usw....

Sonntag, September 20, 2009

Filmszenen I....da darf man nich drauftretn...Teil 3. in: Kuess mich! Heino Ferch – Johann. Regie: Maris Pfeiffer, 1994 - 95






Bildquelle und Bildrechte bei Roxy Films für WDR und BR.


...da darf man nich´drauftret´n....in: Küss mich! Teil 3. Heino Ferch - Johann. Regie: Maris Pfeiffer, 1994-95



Vor der Szene.


Der Tag nimmt seinen Lauf. Der blonde Michael, Paulas Verlobter, ist auf Dienstreise. Unsere üppige Paula macht sich auf, die ausgeschriebene Fünf-Zimmer-Wohnung zu besichtigen. Vorher will sie aber dem Bühnenbildner Fabian sein gestohlenes Schreibgerät zurückbringen.


Auf einer Auktion hatte sie ihm den Füller entwendet. Sie kann nicht anders. Kleptomanie. Füller-Kleptomanie. Jetzt hat sie den Stift in einen Briefumschlag gepackt und möchte ihn an Fabians Arbeitsplatz abgeben.


Die Szene.


Tag. Sonne. Totale.


Wir blicken von schräg oben in einen Hinterhof. Ziemlich schäbig, alles. Fassade blättert, rostige Tore. Das große Geld wird hier wohl nicht gemacht. Über einem Glaseingang, zu dem drei Stufen führen, ein riesiges Plakat, weisse Schrift auf blauem Grund: WERKRAUM-Theater. Hier geht´s hinan zur hehren Kunst.


Wir sehen, wie Paula, im schwarzen Mini-Hängerchen, ihr Rennradl an die Balustrade lehnt, auf den Eingang zugeht.


Schnitt.

Wir im Inneren des Theaters. Naher Blick auf eine Eisen-Tür. Sie geht auf, Paula kommt herein. Wir hören aus dem off eine Männerstimme:


Mehr mehr mehr mehr mehr…


Stopp. Stopp.


Stopp!!


Paula hat den Briefumschlag in der Hand. Sie sieht sich um, ein wenig ängstlich angespannt in der fremden Umgebung. Gleissendes Licht von Scheinwerfern erfasst sie von der Seite. Sie hebt einen Arm vor ihre Augen, um die Blendung abzudämpfen. Die Stimme:


Ok nimm mal rechts alles weg und mach den 35er links schneller. Doppelt so schnell. Und die hier vorne langsamer.


Paula geht langsam und vorsichtig – das Licht blendet – näher in Richtung Stimme. Im Hintergrund sehen wir rot bemalte Kulissen herumstehen. Die Stimme:


Hast Du das?... Ja?


Paula geht an uns vorbei, wir bleiben hinter ihr und sehen, was sie sieht: eine breite Front Scheinwerfer von der Balustrade herab blendet jetzt auch uns. Im Hintergrund nehmen wir blass die stark ansteigenden Sitzreihen des Theaters wahr. Weit hinten oben sitzt eine Person. Das heißt: Paula steht auf der Bühne. Die Stimme:


Ok. Dann nimm die andern weg und noch mal von vorne.


Schnitt auf die Balustrade. Wir blicken hoch. Von dort oben beugt sich jemand über die Brüstung, sieht herunter. Es ist Johann, im Holzfäller-Karohemd (Heino Ferch).


Hallo wer ist denn da?


Wir sehen steil von der Balustrade herab auf Paula. Die hält sich am ausgestreckten Arm den Briefumschlag als Blendungsschutz vor das Gesicht, versucht, die Lichtgestalt im Strahlenkranz dort oben zu erkennen. Paula:


Oh ah. Ach Du.


Zwischenschnitt auf Fabian. Er ist die Person hinten oben in den Zuschauerrängen. Sein Gesicht ist abgedunkelt, nur die Pultlampe vor ihm wirft einen schwachen Schein. Fabian scheint sich zu freuen.


Johann:


Ahh…. Kann ich Dir helfen?


Paula, von unten hinauf:


Öh. Öh. Ich möcht was abgeben.


Johannes, - sinnierend,- hinunter, nach einem Blick in die Raumtiefe auf Fabian, der den Dialog gespannt verfolgt. Johannes zieht für Fabian das Gespräch mit Paula in die Länge:


Ah…Ahm…. Und was?


Paula, sie hat Fabian gegen die Scheinwerferblendung immer noch nicht wahrnehmen können: Wir blicken hinunter auf Paula, die auf einer roten Fläche steht.


..nen Umschlag.


Johannes macht immer noch weiter:


..Was denn fürn Umschlach.


Paula, mit doppelter Abwehr, die Hand gegen das Licht und die Stimme gegen Johannes Neugier:


N´Brief.


Johannes sinniert weiter. Keine Reaktion.


Paula ungeduldig:


Wo kann ich denn jez was abgeben?


Wir sehen, wie Fabian sich amüsiert. Johannes, im off:


Bei mir.


Paula hat keine Lust, Johannes etwas zu geben. Ungeduldig, ärgerlich:


Und wo sonst?


Johannes, gespielt nachdenklich:


Sonst?

…. sonst, sonst ……


Fabians Stimme mischt sich ein:


An der Pforte.

Da holt er´s ab.


Paula dreht sich überrascht um, sieht in den Zuschauerraum. Erkennt Fabian.

Paula, fühlt sich verarscht, verschränkt die Arme:


Er.


….Und woher weiss er, dass es ´n Mann ist?


Fabian.


Weiss er das?


Paula


Ja


Schnitt auf Johannes, der verfolgt das Spielchen zwischen Fabian und Paula.


Fabian


Und warum gibt sie´s nicht bei der Pforte ab.


Paula macht ein paar Schritte auf die rote Fläche.


Fabian zuckt zusammen. Johannes zieht schmerzhaft Luft durch die Zähne. Beide müssen wegsehen, so schrecklich ist das, was sich ihnen darbietet. Paula ist in die nasse Bühnen-Bodenlackierung getreten.


Paula:


Oh. Nass.


Mit entzückend entwaffnenden Lächeln:


Darf man da drauftretn?


Fabian:


Ne.


Is nämlich nass, da darf man nich drauftretn.


Johannes, doziert von der Balustrade herab:


Dass´nämlich no´nich´trocken.


Fabian:


Ja, nu komm schon her.


Paula setzt sich um das Bühnenrequisit „historischer Hochlehn-Sessel, Gründerzeitstil, geschnitzt“, „scheusslich!“ in Bewegung.


Fabian


Anders rum, rechts.


Paula:


Disissrechts.


Fabian


Rechts is rechts.


Paula:


oh is dassn Umstand.


Sie legt den Brief auf die Armlehne des Sessels.


Geht.


Fabian will ihr nach, nach draussen.


Die Regisseurin und die Schauspieler kommen herein.

Fabian spurtet über die Sitzreihen nach unten. Nimmt den Umschlag vom Sessel.


Zu den anderen:


Bin gleich wieder da.


Rennt raus. Alle sehen ihm indigniert zu.


Draussen.


Paula öffnet ihr Fahrrad.


Fabian für den Umschlag:


Danke.


Paula.


Du bist scheußlich.


Ich weiss.


Wohin fährstn Du?


Nach Frohnau.


Damit.


Ja.


Ich fahr Dich.


Nein.


Fängt gleich an zu regnen.


Blick zum Himmel: strahlender Sonnenschein.


Zweiter Blick zum Himmel. Blauweiss. Strahlender Sonnenschein.


Schnitt.


Er fährt sie doch. Wohnung besichtigen. Sie tun, als wären sie verlobt.


Dann gehen sie spazieren, dann ist Abend, dann schlafen sie miteinander – und dann will Paula ihren Michael nicht mehr heiraten. Der arme brave Michael. Und der interessante Chaot Fabian. Paula wird ausbrechen und ein Volontariat am A r sch der Welt, in Werneuchen, absovieren. Als sie dort ankommt, steht am Bahnhof: - Fabian.


… ja, und Johannes, was macht seine casual love? Die bringt Paula zum Bahnhof, zum Zug nach nach Werneuchen. Als Paula abfährt, sehen Johannes, Katharina und Anna so aus:


Foto Am Bahnhof


Bildquelle und Bildrechte bei www.filmportal.de




1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – Bühnentechniker Johannes, Katja Riemann – Katharina, Caroline Redl – Paula, Kai Scheve – Michael, Tobias Langhoff – Fabian.


Kommentar:


HF oben an einer Balustrade, in blau, blickt herab, redet mit jemand, dem er seine Hilfe anbietet: s.a. Extreme Ops Szene "I need a drink."


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semi offtopic


hf tritt für die Verleihung der Goldenen Henne an, Christian Berkel ebenfalls. Our guess: Christian Berkel bekommt den Preis, weil er als " Der Kriminalist" regelmäßig in deutschen Wohnzimmern zu Gast ist. Hf bekommt den Preis nicht. Die PR-Damen in uns sagen: die Visibility in den letzten 3/4 Jahren war deutlich zu niedrig, kaum Besuche in Deutschen Wohnzimmern, auch nicht per Yellow Press Magazines auf den Wohnzimmertischen. Keine Chance, gar keine.