Samstag, November 24, 2007

Filmszenen I ...ich fahr besser mit...in: Der Tod kam als Freund. Regie: Nico Hofmann 1990-91






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Heino Ferch - Korten, jung. Kamera: Gernot Roll. Regie: Nico Hofmann 1990-91

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Einführung:

Neunzehnhundertachtziger Jahre - Der Privatdetektiv Gerd Selb übernimmt – recht widerwillig – von seinem alten Studienkameraden und heutigen Vorstandsvorsitzenden der Rheinischen Chemie-Werke Korten einen Ermittlungsauftrag. Das Computersystem der RCW wurde unsystematisch gehackt. Selb soll den Hacker ausfindig und unschädlich machen.

Gerd Selb ist, obwohl sichtbar über fünfundsechzig, markant, schlank, hat wache, blitzende Augen. Seine Bewegungen sind noch schnell. Er trägt den obersten Hemdknopf offen, was nicht schlampig, sondern wie leiser Anklang an einen Lebensstil wirkt, der die angenehmen Seiten der Beziehung Mann-Frau nicht vergessen hat.

Hellblaues Oberhemd, cognacfarbende Wildleder-Jacke, sportlich leger.

Die Szene

Dr. Korten und Dr. Selb befahren im Jeep das alte Werksgelände der RWC. Korten, im Anzug, nicht jünger als Selb, schleudert den wuchtigen Wagen launig verspielt in einen Handbreak U-Turn.

Selb und Korten steigen aus.

Sie werden von einem altmodisch gekleideten Mann begutachtet, der dort offenbar Unwichtiges arbeitet.

Grauhaarig, Haarkranz, weißer Schnauzer. Kittel, Graues Hemd, Krawatte, Cord-Kniebundhose, Hosenträger, schwarze dicke Gummihandschuhe.

Der Mann hinkt – scheinbar eine Unterschenkelprothese.

Korten zu Selb:

Der alte Schmalz. Lebt hier - war schon vor fünfundvierzig im Werk und hat nach dem Krieg den gesamten Werkschutz aufgebaut.

Schmalz kann Dich überall rumführen.

Korten und Selb haben den Mann erreicht. Der ehemalige Werkschutzleiter nennt seinen Namen:

Heinrich Schmalz.

Selb, nach ein paar Augenblicken, suchend:

Kann es sein, dass wir uns schon mal begegnet sind?

Schmalz hat keine Erinnerung.

Korten lässt die beiden allein.

Schmalz zu Selb:

Da vorne sind unsere Versuchslabors. Wollen wir damit anfangen?

Selb: Gerne!

Schmalz und Selb gehen auf das Gebäude der Versuchslabors zu.

Auf einmal eine Kinderstimme aus dem Off:

Opa! Opa! … Opa!!!

Opa dreht sich um.

Schmalz zu dem Jungen:

Richard! Wo kommst den denn her?

Richard: Wir hatten eine Stunde früher aus.

Schmalz: Und was ist mit Deinen Hausaufgaben?

Richard: Keine Lust!

Schmalz: Mach sofort, dass Du nach Hause kommst.

Selb: Meinetwegen könnse Ihn ruhig mitnehmen!

Die drei nähern sich einem Gebäudetor. Davor liegt ein Haufen Bausand. Der Werkshof ist nicht hypermodern, - Sichtmauerwerk, Holzfenster, Fahrräder lehnen an der Wand.

Richard zu Selb: Wußten Sie, dass mein Opa Autos sammelt?

Schmalz, verlegen: …a paar alte Lieferwagen, an denen ich ein bißchen rumbastle…..

Eine weiße Wolke dringt aus dem Gebäudetor, als die drei noch circa fünfundzwanzig Meter entfernt sind.

Die Wolke jagt eine Person im Laborkittel vor sich her, dann sofort zwei Detonationen.

Selb und Schmalz werfen sich automatisch in den Sandhaufen, ziehen den Jungen mit - Deckung.

Weitere Personen in Laborkleidung fliehen aus dem Gebäude. Selb hebt langsam den Kopf.

Weißer Rauch überall, alles vernebelt. Plötzlich eine große Detonation. Ein Feuerball hustet aus dem Werkstor. Die Explosion jagt einen Trümmerregen durch die Luft. Dicke schwarze Rauchwolken folgen.

Selb, Schmalz und der Junge zucken mit den Köpfen wieder hinter die Sandberg-Kante, drücken sich in den Sand.

Eine Sirene beginnt zu heulen.

Schmalz und der Junge liegen bewegungslos. Schmalz blickt mit starren ängstlichen Augen in Nichts, lauscht.






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Selb, selbst mit der Wange im Sand, sieht das starre Gesicht von Schmalz – und hat unvermittelt unwillentlich einen Flashback.

Rückblende in Schwarzweiss.






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Close up auf ein Gesicht. Das Gesicht gehört einem Mann, der am Boden liegt. Der Mann ist durchnäßt, die Augen geschlossen, - er ist bewusstlos.

Eine Hand dreht ihn auf den Rücken, packt den Kopf, dreht ihn in Seitenlage. Die Kamera fährt rückwärts.

Halbnah.

Wir sehen:

Ein junger Mann im Hemd, Hosenträger, ebenfalls ganz durchnäßt, kniet vor dem Bewußtlosen.

Sein Gesicht ist im Schatten, deutlich im Licht sein nasses kurzgeschoren gelockt helles Haar.

Das Licht, das ihn steil von oben trifft, zeigt uns seinen Oberkörper, seine Schultern. Muskulöse, harte Schultern, athletisch trainierter Brustkorb. Das Licht streift immer wieder seine Schläfe. Wir ahnen Angst, sehen tatsächlich jedoch nur seine Bewegungen. Er scheint den Bewusstlosen mit den pumpenden Bewegungen, die vor einem halben Jahrhundert angewandt wurden, wieder zu beleben.






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Plötzlich hebt der Helfer sein Gesicht ins Licht.

Wir erschrecken.

Der junge Mann ist bis zu einem Zustand völligen Entsetzens in höchster innerer Alarmiertheit.

Wir folgen seinem hoch erregten Blick und sehen, dass er nicht allein ist.

Er und der Gerettete werden von einer Gruppe von sieben Corps-Studenten beobachtet, ja untätig betrachtet. Corps-Studenten in voller Couleur mit Mützen, Zipfeln und Bändern.

Einer trinkt aus einer Schnapsflasche. Ein anderer raucht Zigarre.

Der junge Mann ruft jetzt:

Selb!

Ein paar von den Corps-Brüdern drehen sich um. Selb scheint hinter ihnen zu stehen.

Der junge Mann noch einmal, lauter:

SELB!

Von hinten kommt jetzt der Angerufene heran. Er rennt. Ein hübscher junger Mann (Sebastian Koch ), mit schwarzem Haar und den sensiblen Gesichtszügen eines jungen Orson Welles ... Ein frischer Schmiss auf der rechten Wange, Hemd, Jacke.

Alarmiert:

...und?, was is mit ihm?

..Als hätte er einen Befund erwartet.

Er kniet sich sofort nieder.

Der Arzt muss gleich hier sein.

Wir verstehen. Selb war weggelaufen, um einen Arzt zu holen.

Selb, besorgt: Soll ich Dich ablösen, Korten?

Der Retter ist Korten (Heino Ferch). Wir sehen Selb und Korten als junge Männer in den frühen dreissiger Jahren - während des Dritten Reiches.

Korten schüttelt den Kopf, macht weiter.

Totale.

Sirenen. Der Rettungswagen ist da. Man bringt eine Bahre. Korten steht auf.

Wir sehen jetzt, was wir vorhin nur ahnten. Einen überaus athletisch straff durchtrainierten jungen Mann. Später werden wir erfahren – er ist Amateur-Boxer.

Die Szene spielt am Anfang des Dritten Reiches und der junge Mann übt das, was im Dritten Reich als „die“ männliche Sportart gelten sollte – Boxen.

Korten blickt immer weiter auf den Ohnmächtigen, er ist offenbar sehr mitgenommen von diesem Vorfall, von dem wir nicht wissen – war es ein Unfall, war es ein Freitod-Versuch?

Korten weicht einige Schritte zurück, um Platz für die Sanitäter zu machen.

Selb steht jetzt direkt neben ihm. Er nimmt sein Jackett von seinen Schultern und legt es Korten über.

Selb: Hast Du den Kerl gekannt?

Korten:

Ganz flüchtig. Aus der Mensa. Studiert Maschinenbau. Hat seine Zwischenprüfung verpatzt.

-also ein Freitod-Versuch. Deshalb ist Korten so sehr betroffen.

Der ohnmächtige Junge - er liegt jetzt auf der Bahre –zeigt erste Zeichen der Rückkehr in den Wachzustand. Öffnet die Augen.
Korten hat ihn gerettet.

Man trägt die Bahre weg.

Korten hat Selbs Jacke noch über den Schultern

Er nimmt sie wieder ab. Drückt sie Selb in die Hand, geht der Bahre hinterher.

Nimm Du meine Sachen, Selb – ich fahr besser mit.

Er verschwindet aus dem Bild.

Er will den Verzweifelten nicht allein lassen.

Ende Rückblende.

Rettungswagen, Blaulicht, Sirene, Feuerwehr vor dem Gebäude der RCW. Selb ist wieder in der Gegenwart.

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-

1990-91 Heino Ferch (im Alter von 27) – Korten jung (als Student), Sebastian Koch – Gerhard Selb jung (als Student), Martin Benrath + -Dr. Selb alt (1991 als Privatdetektiv) , Werner Kreindl + - Dr. Korten alt (1991 als Vorstandsvorsitzender der RCW) , Hannelore Elsner - Judith Buchendorff . Kamera: Andreas Hofer und Gernot Roll. Die Gattin von Gernot Roll, Rita Serra-Roll, wird HF wird zwölf Jahre später mit seiner heutigen Ehefrau bekannt machen….

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Montag, November 19, 2007

Filmszenen I ....dass Du auf so großem Fusse lebst...Teil 6 Schluß in: Wer Kollegen hat...Heino Ferch - Georg Meier. Regie: Martin Enlen 1994-95










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....dass Du auf so großem Fusse lebst...!.Teil 6 Schluß. in: Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Heino Ferch - Georg Meier. Buch: Gabriela Sperl, Regie: Martin Enlen 1994-95

Achtung, der Beitrag ist ein Spoiler!!!

Vor der Szene.

Sylvie Schmidtbauer ist für die Firma bergdorf Werksdetektivin, Ein-Frau-KFOR-Truppe, Diplomatin und für Georg Meier speziell Schutzengel im Dauereinsatz – unbedankt natürlich, denn Georgs Position ist nicht hoch genug, um Überblick über die Machenschaften in den oberen Etagen zu haben und zu begreifen, dass Sylvie ihn schützen kann.

Nachdem Georg sich um seinen Job geredet hat, hält er sich bei Mark Heller auch nicht mehr zurück.

Sylvie kommt in Hellers Büro, als Georg seinen Ex-Bereichsleiter schon am Schlafittchen hat – wörtlich – Georg wurde handgreiflich.

Sylvies Eintreten stoppt unser Goldstück. Gleichzeitig erfährt Georg, dass Sylvie und Mark Heller auf Du und Du stehen.

Georg ist tief enttäuscht – er fühlt sich hintergangen und ausspioniert.

Er rauscht hinaus.

Schnitt.

Szene Sylvie und Mark in Marks Büro.

Kurz danach.

Mark kommt zurück in sein Büro.

Sylvie steht an einer Brüstung im Raumhintergrund, die als Galerie vor einer riesigen Glaswand schwebt.

Die Fensterfront eröffnet einen gigantischen Ausblick auf den Hamburger Containerhafen mit vielen Löschkränen und Frachtschiffen. Das Wasser scheint bis direkt an das Bürogebäude heranzureichen.

Man hat das Gefühl, auf dem Oberdeck eines Luxus-Passagierschiffes zu stehen und übers Wasser zu blicken.

Mark kommt heran, Sylvie dreht sich um.

Sylvie zu Mark:

Keine gezinkten Karten, erinnerst Du Dich?....Es gibt gar kein Amerikanisches Speedy Trans!!

Schnitt auf Mark.

Er sieht schuldbewusst aus, als wäre er beim Unterschleif entdeckt worden, hochrote Wangen, eingefallen.

Sylvie tritt an Marks Schreibtisch, hebt eine Magnetbandkassette hoch.

Koch hat Dir Georgs Programm einfach kopiert. … und du hast Jim Parsons Logo davor gehängt.

Sie knallt die Magnetbandkassette auf den Tisch.

Sylvie:

Warum!?

Mark steht mit offenem Mund. Er ist zu erschrocken, entdeckt worden zu sein, um noch einmal Fassade aufzubauen.

Er wird die Wahrheit sagen.

Heller, leise, schüchtern:

Ich konnt´es nich´ ertragen..

Sylvie:

Weil er besser is´ als Du…?

Mark kommt an die Reling.

Sylvie:

Weil er die kreative Kraft hat, die uns beiden fehlt?

Davor hast Du Angst…?!

...Oder geht es wieder nur um Geld-….ums Geschäft?

Mark stützt sich auf die Brüstung. Sylvie und er stehen nebeneinander, blicken in entgegen gesetzte Richtungen. Mark lässt den Kopf sinken. Er kämpft mit sich. Blickt wieder hoch, sieht nach draußen. Er sucht eine Formulierung.

Endlich:
Ich hab´Angst.

Sylvie demütigt ihn nicht durch einen Blick in sein Gesicht. Sie lässt ihn reden. Mark:

Ich hasse kleine Lösungen, wenn´s große gibt.

Ich will nich´wieder unten sein.

--- Die großen kreativen Ressourcen!?!!!…Geld, Macht und Ruhm.

Es zählen nur die Winner. Nie die Looser.

Die Welt ist ein großer Selbstbedienungsladen…

…. You want it…you take it.

….ein Spiel, mehr nicht. ….Und dieses Spiel hat ja Dein Meier mir gründlich versaut.

Sylvie flüstert, verächtlich:

Ein solches Scheiß-Spiel.

Geht zur Tür.

Mark schnellt herum, ängstlich:

Was wirst Du tun?

Sylvie dreht sich noch einmal zu ihm:

Ich? Ich werde gar nichts tun. Das musst Du mit Dir selbst abmachen.

Sie öffnet die Tür.

Du wirst das in Ordnung bringen.

Sie geht.

Schnitt.

Der gordische Knoten entwirrt sich, Frau Frühauf sagt gegen Koch aus, Mark Heller entledigt sich noch schnell seiner Wühlratte Koch durch fristlose Entlassung, - er hatte Koch angestiftet, ( oh ja, solche Leute gibt´s!) - ,

Georg steigt ein bei Parson und Mark Heller kann seinen Gläubigern leider nicht entfliehen…er schafft es nur bis zum Flughafen, dann holt ihn der Arm des Gesetzes ein….

Und Sylvie Schmidtbauer ist nicht Direktor Wertmanns Mätresse, sondern – seine NICHTE!

Wir genießen noch das Schluß-szenchen – da gibt´s ja noch das Schuhproblem…

Die Szene.

Wir sehen Sylvie in einem großen Auto sitzen, einem Van. Wahrscheinlich Georgs Familienkutsche. Ihre Aufmerksamkeit geht nach draußen. Sie beobachtet vor dem Auto offensichtlich etwas Interessantes.

Huch! Auf dem Gehsteig läuft Georg Meier mit zwölf Schuhkartons, bepackt wie ein Weihnachtsmann, auf den Wagen zu. Hinter ihm zwei Angestellte des Ladens, aus dem er kommt. Sie tragen all die Schuhe, die er nicht mehr halten konnte. Noch circa zehn Paare.

Sylvie lächelt Georg aus dem Wagen heraus zu wie ein kleines Mädchen, das sich auf das Christkind freut.

Georg verstaut alle Schuhkartons im Wagen.

Schnitt.

Insert.

Ein offener Schuhkarton. In rauchbraunem Seidenpapier ruht ein …

FLACHER Wildleder-MOKASSIN!

Halbnah.







Wir sehen, dass Georg und Sylvie an einer Kaimauer sitzen.

Eigentlich sitzt nur Sylvie. Georg steht mitsamt seinem Kartonberg vor ihr wie ein Schuhverkäufer. Ein Schuhverkäufer im karierten Hemd mit Jeanshosen.

Georg, bester Laune, zu Sylvie:

Achtundreissigeinhalb.

Sylvie lächelt zu ihm auf. Ihre Augen glitzern wie Weihnachtssterne. Sie schüttelt bedauernd den Kopf.

Also weg mit dem Karton.

Darunter, im nächsten, dasselbe Schuhmodell. Georg dreht den Mokassin und liest die Größe von der Schuhsohle ab.

Neun´n´dreissich?

Sylvies Kopfschütteln sagt: Kalt. Ganz kalt.

Georg, zweifelnd, - wir verlassen die zierliche Schühchengrößen –

Neun´n ´dreissich´n´halb?

Jetzt lacht Sylvie schon fast über´s ganze Gesicht. Kopfschütteln. Nein.

Basses Staunen bei Georg. Er sagt nichts. Aber sein Blick spricht. Bände.

Band 1: Na so was!

Band 2: na dann..

Band 3: FSK 18

Wieder ernst:

Vierzig???

Unsicher, - kann das wahr sein…?

Sylvie, fröhlich:

M- hm!

Halbnah.

Georg entnimmt dem Schuh das Seidenpapier. Sylvie hebt ihr – oops – miniberockt nacktes Bein und hilft beim Anziehen. Sie drückt einfach ihren Fuß gegen Georgs Magen.

Die Ferse muss auch noch einschlüpfen, Georg hält den Rand des Schuhs fest.

Dass Du auf so großem Fuße lebst…. hätt´ ich mir eigentlich denken können.

Sylvie tritt auf. Insert auf ihren Fuß.

Paßt!!

Ende.

Was? Ende? Kommt nix mehr?

Ne, noch nicht Ende.

Er hat ja noch Stiefelchen dabei. Her mit dem Schuh..

Er hebt ihren anderen Fuß, ihre Ferse liegt in seiner Hand und….

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Er hat ihren Fußrist geküsst.


Er hat ihren Fußrist geküsst!!

Meine Damen, fühlen Sie, wie das Knistern um ihre Fesseln kribbelt und ein wohliger Blitz Ihr Bein hochschießt? Fühlen Sie den Windzug auf der feuchtwarmen Stelle, die der Kuss hinterlassen hat… Fühlen Sie, wie es…

CUT!

CUT!

Aus! Das hier ist Familienprogramm….!

Na gut.

1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – der Sprachsoftware-Erfinder Georg Meier; Die nachmalige Oscar-Co-Preisträgerin Martina Gedeck – Sylvie Schmidtbauer, Hans-Werner Meyer- Bereichsleiter Mark Heller, Udo Schenk – der Intrigant Georg Koch, Dieter Mann - Konzernchef Axel Wertmann; Musik: Dieter Schleip.

Und die Moral von der Geschicht´:

Wer auf großem Fuße lebt, hat wenigstens eine solide Basis im Leben…

Unser Hauptdarsteller hat übrigens….46.

- - -

(Handlungsmotiv 1:

Der Protagonist hat an einer karriere-wichtigen Besprechung in der Führungsetage teilzunehmen. Die Teilnahme wird durch Intrige, Manipulation Dritter (Georg Koch) verhindert. S.a. Das Konto: Dr. Mühlhausen hat an der karriere-wichtigen Entscheidung in der Führungsetage teilzunehmen. Durch Manipulation eines Dritten (Dr. Schneider) wird dies verhindert. ( – er findet statt dessen eine Schulklasse im Konferenzraum Zwo vor.)

Handlungsmotiv 2: Der Einfluss eines mächtigen amerikanischen Mannes soll einen Karrieresprung bewirken. Georg und Billy finden die Gewohnheiten von Jim Parson heraus. Erst trainiert er, dann läuft er, dann schwimmt er. Das Abpassen von Parson im Schwimmbad und führt zu einem Vorschlag und in Folge zum erhofften Karrieresprung. S.a. Auf ewig und einen Tag. Gregor findet die Trainingsgewohneiten des mächtigen Amerikaners Bradshaw heraus. Er läuft. Das Abpassen von Bradshaw führt zu einem Vorschlag und in Folge zu erhofften Karrieresprung. (Märchen!!!))

Thematisches Motiv: Sylvie diskutiert kreative Kraft. „Weil er die kreative Kraft hat, die uns beiden fehlt? - s.a. Athos in „Die Drei Musketiere“ Athos diskutiert ebenfalls Kreative Kraft und schöpferisches Genie. Athos (Heino Ferch) unterscheidet zwischen sehr guter und genialer Leistung. Genial, sagt er, fechtet D´Artagnan. – Talent, meint er, ist der Unterschied, also ein a priori Faktum. Auch Georg´s kreative Kraft ist ein a priori Faktum. Sie ist einfach da (Georg) oder nicht (Mark). Sie kann nicht erworben oder erarbeitet werden.)


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Samstag, November 10, 2007

Filmszenen I....Das Bild war Teil meiner Doktorarbeit...in: Der Feuerteufel. Teil 2

Heino Ferch - Peter Bender. Regie: Curt Faudon. 1998-99


Teaser Film "Der Feuerteufel"- Flammen des Todes. Heino Ferch - Peter Bender

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...Das Bild war Teil meiner Doktorarbeit...in: Der Feuerteufel. Heino Ferch - Peter Bender. Buch: Benedikt Roeskau . Regie: Curt Faudon. 1998-99

Vor der Szene:

Die spurenanalytische Untersuchung des Brandortes im Gemäldesaal des Kunsthistorischen Museums in Wien findet schnell geradezu Unglaubliches. Die Menschen der Reisegruppe, die Lena Schubert´s Freundin führte, sind buchstäblich verdampft.

Nur Endoprothesen aus Titan hatten die ungeheuerliche Hitzeentwicklung von über eintausendsiebenhundert Grad überstanden.

Karl Hofbauer, Benders Chef, informiert Bender, dass die Kunsthistorikerin Lena Schubert (Natalia Wörner), die die Gruppe ursprünglich führen sollte, lebt. Bender wird den Ariadnefaden seiner Ermittlungen bei Lena aufnehmen.

Lena hatte trotz ihres Schocks über den Verlust ihrer Freundin und trotz Schuldgefühlen, ihre Freundin quasi an Stelle ihrer selbst in den Tod geschickt zu haben, am heutigen Tag ihr Rigorosum, die mündliche Verteidigung ihrer Doktorarbeit zur Promotion zum Dr. phil. der Kunstgeschichte zu bestehen.

Feuerteufel - Flammen des Todes Curt Faudon. Heino Ferch - Peter Bender

Eine Freundin begleitete sie bis zum Prüfungszimmer.

Lena bringt die mündliche Prüfung bestens hinter sich, bestanden cum laude, mit Auszeichnung. Die Professoren gratulieren ihr, freuen sich für sie.

Die Szene.

Lena bedankt sich und strebt dem Ausgang zu. Die Tür des Prüfungszimmers ist bereits wieder geöffnet und mündet direkt in einen Renaissance-Wandelgang mit Arkadenbögen, inkrustierten Marmorböden, kassettierten Gewölben und Antiken Büsten, ähnlich einem Antiquarium.

Lena hat den Ausgang fast erreicht, da ruft ihr der Professor noch nach:

Tut mir leid wegen ihrer Freundin………. Fürchterlich…… dass alle vor IHREM Bild verbrannt sind. …

Lena bleibt versteinert stehen. Die Worte schockieren sie. Sie wendet sich ein wenig um, entschließt sich anders und geht weiter – auf uns zu.

Sie erreicht uns, wir stehen im Türausschnitt zum Wandelgang. Als Lena den letzten Schritt aus dem Prüfungssaal hinaus tut, wird sie unvermittelt von der Seite her angesprochen. Wir hören die Stimme und erkennen sie augenblicklich.

Peter Bender fragt Lena:

Wieso Ihr Bild?

Lena wendet sich zur Seite, irritiert, leise:

Wie bitte?

Bender tritt aus dem Schattenbereich der Türlaibung auf Lena zu.

Frau Schubert?

Er bleibt dicht vor ihr stehen. Lena, das sehen wir jetzt, ist groß, so groß wie der Mann, sogar noch etwas größer.

Ihr Profil mit der hohen runden Stirn, über der sich ein dichter langer Haarschopf mit einzelnen Haarfäden, die ihre Silhouette weichzeichnen, hebt, das Haar, das sich über einem runden Kopf bis zum Nacken wölbt, ihre riesigen schwarzbewimperten Augen, die porzellanglatte Haut und der kleine nervöse Mund lassen sofort an florentinische Renaissance-Porträts der Medici-Zeit denken.

Bender:

Peter Bender, Kripo Wien, guten Tag…

Lena sieht Bender nicht an, sie ist wie erstarrt.

Bender dicht vor Lena, ein Ausweichen ist nicht möglich. Der Türrahmen gibt nicht mehr Platz.

Wir fühlen deutlich, Bender wird kein verbales Weglaufen akzeptieren. Seine sehr direkte Art irritiert Lena, wir aber sind nicht gegen den Mann.

Er ist trotz der bedrängenden Nähe nicht im eigentlichen Sinne aufdringlich, er hat etwas Anziehendes, unaufgeregt handfest Männliches, das uns neugierig auf ihn macht. Wir stehen direkt vor den Beiden. Licht fällt auf Benders Profil.

Sein Nacken, sein Hals, sein Kinn, da ist nichts Schwächliches, alles wirkt wie plastisch geschlossen modelliert, ein Bozzetto aus fester Tonerde, noch formbar und doch bereit, hart zu werden -

Wer is´ vor Ihrem Bild verbrannt?

Lena sieht ihm jetzt ins Gesicht. Nimmt ihn wahr.

Was?

Bender sofort:

Wer vor Ihrem Bild verbrannt is…?

Lena.

Meine Freundin Ella…

Lena will Bender abschütteln, weitergehen,

..ich kann das jetzt nich…

Bender lässt sie nicht gehen. Er vertritt ihr nicht körperlich den Weg, seine Energie allein zieht sie, lässt sie zögern:

Bender:
Ich kann Ihnen das leider nich´ ersparen, Frau Schubert.

Wieso – Ihr Bild?

Lena, heiser, kraftlos:

Das Bild war Teil meiner Doktorarbeit.

Sie sieht ihn wieder an.

Ich kann jez´nich..

Wendet sich weg, geht.

Bender lässt sie jetzt.

Kurz danach.

Der Wandelgang.

Die Freundin nimmt Lena in Empfang. Gratuliert ihr.

Sie wechseln einige Worte. Setzen sich in Bewegung über den glänzenden Marmorboden des Antiquariums.

Im Hintergrund haben wir halb unbewußt die mönchisch graue Habit-Silhouette des Mannes wahrgenommen, der nicht so schnell abzuschütteln ist: Bender.

Als die Frauen an ihm vorbeigehen, erhebt er sich von der Marmorbrüstung, gegen die er gelehnt war, nimmt seine Sonnenbrille ab.

Wir sehen ihn durch Lenas Augen, flanieren an ihm vorbei.

Die Totale zeigt uns, dass Bender in höflichem Abstand von gut sieben Metern, aber tempogenau, neben den beiden Frauen herläuft.

Das Übliche. Zwei schöne Frauen. Ein interessanter Mann. Man läuft, flaniert. Blicketausch. Die Frauen sehen nach ihm, er nach den Frauen. Er lässt sich Zeit, bewegt sich langsam, sieht auch wieder weg. Zeit für Lena, ihn noch einmal zu taxieren. Das Flirt- Blickespiel, hier die sanfte, unaufgeregte Variante.

Sie blickt ihn an, Auftakt, er erwidert, schaut, wenn sie wegblickt und sie kommt zurück, wenn er den Kopf wegdreht.

Weltsprache. Wird am Kongo genauso gespielt wie in Wanne-Eickel oder Wien.

Lena verabschiedet sich von ihrer Freundin, wechselt die Spur. In Benders Fahrtrichtung.

Als sie Bender passiert, sagt sie zu ihm:

Also gut.

Sie geht voraus. Bender wartet noch einen goldenen Moment der Selbstbeherrschung, dann dockt er an Lena an. Lena ist bereit zu kooperieren.- Join up.

Bender legt ihr den Ring eines der Brandopfer vor. Lena identifiziert ihn. Er gehörte einem ihrer Professoren.

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1998-1999 Heino Ferch (im Alter von 35) – Profiler Peter Bender, Natalia Wörner – Kunsthistorikerin Dr. Lena Schubert. Buch : Benedikt Roeskau ("Contergan-eine einzige Tablette" "Nordwand" mit Benno Fürmann (Tom Tykwer: Der Krieger und die Kaiserin.) als Toni Kurz )

Hier geht´s um: Mord. Hier geht´s auch um ..….Mann und - Frau?

Stay tuned! Demnächst in diesem Theater…

- - -

Kommentar.

Die Weltsprache des Flirts: - Nachzulesen bei Prof. Irenäus Eibl-Eibesfeldt, dem Pionier der Verhaltensforschung und - übrigens - einem Freund von Hans Hass :

Grundriß der vergleichenden Verhaltensforschung, München 1967

Liebe und Haß: Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweise, München 1970

Menschenforschung auf neuen Wegen: Die naturwissenschaftliche Betrachtung kultureller Verhaltensweisen, Wien 1976

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Sonntag, November 04, 2007

Filmszenen I "... Sie schon wieder!.. in: Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Teil 5B.

Heino Ferch - Georg Meier, Buch: Gabriela Sperl, Regie: Martin Enlen, 1994-95

Teaser Film Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Heino Ferch - Georg Meier

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... Sie schon wieder.!.. .. in: Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Teil 5B. Heino Ferch - Georg Meier, Buch: Gabriela Sperl, Regie: Martin Enlen, 1994-95

Vor der Szene

Konferenzraum. Fünfzehn Konzerndirigenten am runden Tisch. Die Bilanz wird gerade vorgetragen.

Georg platzt deutlich betrunken in die Vorstandssitzung:

Lassen Sie sich nich´ stören – soviel Zeit muss sein…

Georg nimmt sich ohne weiteres die Zeit, mit weit aufgesperrtem Schnabel ein Pfefferminz-Aerosol in seinen Rachen zu sprühen..

Mark Heller:

Georg – Sie machen gleich einen großen Fehler!

Meier:

Wer von uns macht keine Fehler? In dieser Runde kennt das jeder. Rechenfehler, Planungsfehler, Führungsfehler,.. und das heißt Fehlinvestitionen – und Fehlentscheidungen. Tja, meine Herren – ein ziemlich trübes Bild dieses Medienkonzerns.

Mark Heller:

Herr Meier, es hat Sie keiner aufgefordert…

Konzernchef Axel Wertmann:

Lassen Sie ihn..

Meier:

..und ein noch trüberes Bild oben in den Chefetagen.. und warum? Ganz einfach: weil fettwanstige Sklerotiker und ausgestopfte Dinosauerier uns regieren. Weil verkrustete Hierarchien.. Georg atmet schwer .. den Kreativen den Hals durchschneiden, weil es nie um die Sache geht, sondern immer nur um Amigos und um Seilschaften!

Mark Heller:

Meier, Sie reden sich um Kopf und Kragen…

Wertmann:

Lassen Sie ihn ausreden.


Georg:

Während man die Kreativen nach Hause schickt.…gehen wir gnadenlos…gnadenlos den Bach hinunter.
Wir werden zum Entwicklungsland, wenn keiner von uns die Notbremse zieht – aber warum denn tabula rasa machen, wenn man an den Fleischtöpfen sitzt, nicht wahr, meine Herren
…ja und in diesem Sinne..ein schönes Wochenende und immer rein ins Vergnügen...


Er geht.

Fünfzehn Chefs sitzen da.

--
Dinner for Two

Wertmann erfährt bei einem Dinner for Two mit Sylvie, dass seine Meinung, Georg Meiers Übersetzungsprogramm sei nur eine Kopfgeburt, falsch ist. Wertmann glaubte, sein Bereichsleiter Mark Heller habe ein amerikanisches Programm eingekauft. Sylvie klärt Wertmann auf, dass Meiers Programm fast bis zur Präsentationsfähigkeit fertig ist.


Die Szene

Krankenhaus. Georg Meier tritt rückwärts aus Helga Frühaufs Krankenzimmer und kollidiert – mit Sylvie Schmidtbauer. Schon wieder. Schon wieder ist sie in lichtgrauem Strenesse-Kostüm mit Aktentasche unter dem Arm. Sylvie hatte kurzfristig ebenfalls Frau Frühauf besuchen wollen.

Georg:

Sie schon wieder.

Keine Entschuldigung. Wendet sich sofort zum Gehen.

Sylvie, ihm hinterher, milde:

Sie ham´s wirklich auf mich abgesehn.

Georg stoppt. Zornig:

Wasss?


Fährt herum. Sylvies Augen glitzern, fast schelmisch, milde, wohlgelaunt. Sie hat gute Neuigkeiten für Meier.

Georg echauffiert:

Ich auf Sie? Wer hier wem zu schaffen macht, ist doch wohl eindeutig. Jedes Mal, wenn ich Sie treffe, passieren irgendwelche Katastrophen.

Sylvie – bleibt ruhig:

Ja weil Sie immer weglaufen..

Georg hatte sich weg gewandt und war weiter gegangen.

Sylvie, flüstert sich selbst zu:

..nich´schon wieder!

Und startet ihm hinterher.

Georg, er marschiert den Gang entlang, dreht sich nicht um, wartet nicht auf Sylvie, schimpft:

Mein Leben ist ein einziges Desaster, seit ich Sie kenne!...s´ wird von Tag zu Tag schlimmer!

Schnitt.

Nebeneingang des Krankenhauses. Schmiedeeisernes Geländer, Treppe.

Georg stürmt uns entgegen, eilt die Treppenstufen hinunter. Sylvie hinter ihm her, mit den bekannten Stöckelschuh-Schwierigkeiten.

Fünf Minuten!

ruft sie.

Drängend, ärgerlich:

Ich brauche …

Auf den Stufen:

...fünf Minuten, verdammt!

Verdammt! Sie stürzt! Kann sich nicht am Geländer halten, dreht ab. Der Sturz sieht gefährlich aus.

Georg fängt sie. Die Wucht des Sturzes drückt Sylvie mit dem Rücken gegen Georg. Der hat sie schon sicher unter den Achseln zu fassen bekommen, beide machen ein paar kleine Schritte rückwärts, bis die Fallenergie ganz aufgefangen ist.
Puhh. Das ging noch mal gut. In letzter Sekunde.

Sylvies Fuß scheint weh zu tun, sie will sich danach bücken. Sinkt unter Schmerz in die Hocke. Georg hält sie noch immer, führt ihre Abwärtsbewegung zum Sitzen auf eine Treppenstufe.

Sylvie blickt nach unten auf ihren Fuß, - oder ist sie beleidigt? Georg lässt sie sanft los und tritt dezent aus ihrer körperlichen Nahsphäre hinaus.

Dann dreht er sich ein wenig frustriert unsicher halb weg, steckt die Hände wieder in seine Jackentaschen. Er beruhigt sich. Guckt nach ihr. Freundlicher, mitfühlend, zugewandt:

Tut´s weh?

Sylvie reibt ihren Fuß und sieht zu ihm hoch. Ihre Augen glänzen, sie ist ganz milde, sanft, nicht mehr aufgebracht.

..geht so…


Georg kommt innerlich auch wieder näher. Er setzt sich neben sie. Die Spannung lässt nach, er atmet aus.

Sylvie, leise:

Erst schimpfen und dann retten...Sie sind wirklich tierisch kompliziert…

Georg lächelt vor sich hin – wohl über sich und die ganze Situation. Er:

Unter Medizinern würde man diesen Zustand..

Er sieht ihr ins Gesicht, lacht ironisch,

..wohl als eindeutig schizophren bezeichnen.

Ein hinreißender Kranz von
kleinen Lachfalten springt um seine schwarzen Augen auf.

Sylvie erwidert sein Lächeln nicht nur, wir sehen in ihrem Blick, dass sie ihn eigentlich gerne küssen würde. Er merkt es nicht. Also lässt sie es sein.

Also…sie schlägt die Augen nieder…(zurück zum Geschäft..)

In Ihrer Abteilung werden seit fünf Jahren gefakte Beratungs- und Entwicklungshonorare an Herrn Koch gezahlt.
(Herr Koch ist der Frau-Frühauf-Mobber).

Meier ist baff.

Das Gespräch wird unterbrochen, Meier muß sofort in die Firma kommen. Der gute Herr Koch hat nämlich inzwischen Georgs Büro durch einen Brandanschlag verwüstet und versucht, den Tatverdacht auf Georg zu lenken….

Ja, ja, die Schwierigkeiten türmen sich..

Wird Sylvie Schmidtbauer unserem Goldstück Georg helfen können? Oder gewinnen der schwarze Koch und Heller, der Opportunist?

Demnächst in diesem Theater….stay tuned on www.filmszenen.info !


1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – der Sprachsoftware-Erfinder Georg Meier; Hans-Werner Meyer- Bereichsleiter Mark Heller, Udo Schenk – der Intrigant Georg Koch, Dieter Mann - Konzernchef Axel Wertmann; Musik: Dieter Schleip.



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Samstag, November 03, 2007

Filmszenen I "... Ach, Schei ss, jez´ is das Bild weg.. in: Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Teil 5A.




Bildquelle und Bildrechte bei Multimedia Ges.f.Audiovisuelle Information mbH, Hamburg

Heino Ferch - Georg Meier, Buch: Gabriela Sperl, Regie: Martin Enlen, 1994-95

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Szene vor dem Haus

Georg Meier kommt vom Krankenbesuch bei seiner Sekretärin nach Hause.

Abend. Es ist schon lange dunkel. Georg verstaut draußen vor der efeuumrankten Haustür sein Fahrrad, lehnt es an den verschnörkelten alten Schmiedeeisen-Zaun.

Er geht auf die Haustür zu – aber wir hören keine Schlüsselgeräusche. Er sucht seinen Schlüssel gar nicht. Stattdessen setzt er sich auf die blaue Holzbank vor seiner Eingangstür.

Einen ruhigen Moment lang ist er ganz für sich. Seine gewohnt quecksilbrige Kampfbereitschaft steht nicht in der Textvorlage für diesen Augenblick.

In diesem Moment, jetzt, da ihn niemand sieht und niemand beobachtet, sinkt er zusammen.

Seine Hände, sonst unentwegt beschäftigt mit tausend schnellen Bewegungen, mit Tippen, Nehmen, Geben, Aufreissen, Umblättern, Tragen, Spielen, Greifen, Trommeln und Knibbeln, liegen auf einmal in seinem Schoß wie zwei müde Vogelschwingen,

- eine Geste fast resignierender Schwäche. Er hat den Kopf sinken lassen.

Sogar seine Kraft ist nicht unerschöpflich.

Wir kommen näher.

Sein Gesicht ist im Schatten.

Wir kommen noch näher.

Georg hebt den Kopf. Sein Mund steht ein wenig offen.

Er wirkt müde, sehr müde.

Der Blick in dieses Gesicht weckt uns - wir spüren schlagartig ganz klar, wie er ist, wenn er seine Clownsmaske ablegt. - Dass hinter all den lustigen, den frechen Renitenzen er jetzt jemand ist, der seine Situation als aussichtslos empfindet, seine Möglichkeiten als erschöpft.

Heino Ferch als Georg Meier in Wer Kollegen hat

Bildquelle und Bildrechte bei Multimedia Ges.f.Audiovisuelle Information mbH, Hamburg


Wir sehen ihn eine zeitlang an. Er wirkt wie gefangen, ein Gefangener. Ihm scheint Unterstützung zu fehlen.

Er schließt den Mund.

Die kleine Geste wirkt, als begreife er jetzt vollständig, dass seine Situation nicht gut ist. Er vielleicht schon auf der Planke steht.

Schnitt.

In der Wohnung erwartet ihn ein neuer Schreck. Maxi, sein ca. vierjähriger Sohn, liegt mit hohem Fieber im Bett.

Das Kindermädchen hat ihm ein Medikament gegeben und Georgs zweites Kind, seine Tochter Lilly, ins väterliche Schlafzimmer gelegt, damit sie sich nicht ansteckt.

Georg macht seinem Sohn kalte Umschläge, die das Fieber senken. Einen weiteren Anruf von Sylvie Schmidbauer ignoriert er. Sylvie spricht auf AB, bittet dringend um Rückruf.

Schnitt.

Szene am Computer

Georg in derselben Nacht am Computer. Er arbeitet mit Hochdruck an der Weiterentwicklung der Sprachsoftware Speedy Trans für seine Firma bergdorf.

Papiere mit Teilen des Programmiercodes gleiten aus dem Drucker. Auf dem Bildschirm ein Vorhang von Stringcodes. Georg schreibt an seinem Programm.

Plötzlich ein Popup.

ATTENTION!

VIDEO LINK INITIALIZING (Achtung Video-Kamera wird zugeschaltet!)

Georg versucht, weiter zu tippen. Geht nicht.

Die Warnung verschwindet, ein Gesicht taucht auf.

Es ist eine Frau, deutlich älter als er selbst, mit einer sehr eigenartigen Haube auf dem Kopf.

Offensichtlich eine sterile Haube für Operateure. Die Frau ist wohl Chirurgin, scheinbar direkt nach einer OP.

Sie scheint nicht sehr erfreut. Schüttelt den Kopf. Missbilligung.

Dich zu erreichen, ist wirklich uferlos…

Georg reagiert ein bisschen, wie ein Junge, der von der Oberlehrerin eine Verweisdrohung erhält.

Die Frau spricht weiter.

Zum allerersten Mal seit unserer Trennung hast Du die Kinder…

Die Frau schüttelt wieder missbilligend den Kopf.

…für drei Wochen!

Was is? Jedes Mal, wenn ich anrufe, bist Du irgendwo..

Georg,

Sie droht sehr nachdrücklich mit einer Kopfbewegung

.. das find´ich wirklich beschissen…

Jetzt kommt sie auf den Punkt:

Wie geht´s dem Maxi? Hat er immer noch Fieber?

Georg zeigt kaum Reaktion, ein wenig Besorgnis steht zwischen seinen Brauen. Er sieht immer noch aus, wie ein kleiner Junge, der von Mama gescholten wird.

Er macht keinerlei Versuche, etwas zu sagen, sich zu artikulieren, zu antworten.

Die Frau:

Er muss viel trinken, ja?

Sie nimmt die Haube ab.

Vergiß nich´, ihm Wadenwickel zu machen.

Ein brauner Lockenkopf mit grauen Einsprengseln kommt zum Vorschein,..

Sie achtet nicht darauf, im Bildausschnitt zu bleiben, scheint ihre sterile OP Kleidung weiter abzulegen, oder etwas zu suchen…

…vergiß aber auch nich´, sie ihm wieder abzulegen.

Georg trinkt einen Schluck aus einem leeren Glas. - lenkt sich ab.

…und Du sollst ihn einölen mit…warte mal…

Die Frau holt ein Zettelchen hervor.

Entknüllt es, liest ab:

Lavendelöl.

Sie zögert, bemerkt etwas. Verärgert.

Ach, Scheiss, jez´ is das Bild weg. (Lasst uns raten, warum!)

Wir hingegen sehen sie weiterhin. Au wei! Die strenge Oberlehrerin ruft.

Drohend, genervt:

Ge--org!!!

Georg atmet schwer auf, blickt nach unten. Betreten.

Au wei au wei! (..Na, besser eine Trennung mit Schrecken, als ein Schrecken ohne… ) (hallo, hallo, was mischen Sie sich da ein, „Filmszenenteam“? Beherrschen Sie ihr Mundwerk und machen Sie gefälligst Ihren Job: Szenenbeschreibung und sonst nix.

Wir, mundtot, …blicken nach unten, be….)

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1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – der Sprachsoftware-Erfinder Georg Meier; Suzanne von Borsody – Georg Meier´s Exfrau; Musik – Dieter Schleip

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s.a. Georg sitzt an einem Punkt der Aussichtslosigkeit kraftlos auf einer Bank, seine Hände sprechen: Resignation. S.a. Die Mauer: Hans Kuhlke an einem Punkt großer Aussichtslosigkeit auf der Liege in der Nacht im Möbelhaus. Die Resignation dieser beiden Hände ist….äh…dings…tut richtig weh.

s.a. Georg versorgt das kranke Kind. S.a. Schatz von Troja: Schliemann versorgt die kranke Tochter des Bauern.

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