Montag, November 19, 2007

Filmszenen I ....dass Du auf so großem Fusse lebst...Teil 6 Schluß in: Wer Kollegen hat...Heino Ferch - Georg Meier. Regie: Martin Enlen 1994-95










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....dass Du auf so großem Fusse lebst...!.Teil 6 Schluß. in: Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde. Heino Ferch - Georg Meier. Buch: Gabriela Sperl, Regie: Martin Enlen 1994-95

Achtung, der Beitrag ist ein Spoiler!!!

Vor der Szene.

Sylvie Schmidtbauer ist für die Firma bergdorf Werksdetektivin, Ein-Frau-KFOR-Truppe, Diplomatin und für Georg Meier speziell Schutzengel im Dauereinsatz – unbedankt natürlich, denn Georgs Position ist nicht hoch genug, um Überblick über die Machenschaften in den oberen Etagen zu haben und zu begreifen, dass Sylvie ihn schützen kann.

Nachdem Georg sich um seinen Job geredet hat, hält er sich bei Mark Heller auch nicht mehr zurück.

Sylvie kommt in Hellers Büro, als Georg seinen Ex-Bereichsleiter schon am Schlafittchen hat – wörtlich – Georg wurde handgreiflich.

Sylvies Eintreten stoppt unser Goldstück. Gleichzeitig erfährt Georg, dass Sylvie und Mark Heller auf Du und Du stehen.

Georg ist tief enttäuscht – er fühlt sich hintergangen und ausspioniert.

Er rauscht hinaus.

Schnitt.

Szene Sylvie und Mark in Marks Büro.

Kurz danach.

Mark kommt zurück in sein Büro.

Sylvie steht an einer Brüstung im Raumhintergrund, die als Galerie vor einer riesigen Glaswand schwebt.

Die Fensterfront eröffnet einen gigantischen Ausblick auf den Hamburger Containerhafen mit vielen Löschkränen und Frachtschiffen. Das Wasser scheint bis direkt an das Bürogebäude heranzureichen.

Man hat das Gefühl, auf dem Oberdeck eines Luxus-Passagierschiffes zu stehen und übers Wasser zu blicken.

Mark kommt heran, Sylvie dreht sich um.

Sylvie zu Mark:

Keine gezinkten Karten, erinnerst Du Dich?....Es gibt gar kein Amerikanisches Speedy Trans!!

Schnitt auf Mark.

Er sieht schuldbewusst aus, als wäre er beim Unterschleif entdeckt worden, hochrote Wangen, eingefallen.

Sylvie tritt an Marks Schreibtisch, hebt eine Magnetbandkassette hoch.

Koch hat Dir Georgs Programm einfach kopiert. … und du hast Jim Parsons Logo davor gehängt.

Sie knallt die Magnetbandkassette auf den Tisch.

Sylvie:

Warum!?

Mark steht mit offenem Mund. Er ist zu erschrocken, entdeckt worden zu sein, um noch einmal Fassade aufzubauen.

Er wird die Wahrheit sagen.

Heller, leise, schüchtern:

Ich konnt´es nich´ ertragen..

Sylvie:

Weil er besser is´ als Du…?

Mark kommt an die Reling.

Sylvie:

Weil er die kreative Kraft hat, die uns beiden fehlt?

Davor hast Du Angst…?!

...Oder geht es wieder nur um Geld-….ums Geschäft?

Mark stützt sich auf die Brüstung. Sylvie und er stehen nebeneinander, blicken in entgegen gesetzte Richtungen. Mark lässt den Kopf sinken. Er kämpft mit sich. Blickt wieder hoch, sieht nach draußen. Er sucht eine Formulierung.

Endlich:
Ich hab´Angst.

Sylvie demütigt ihn nicht durch einen Blick in sein Gesicht. Sie lässt ihn reden. Mark:

Ich hasse kleine Lösungen, wenn´s große gibt.

Ich will nich´wieder unten sein.

--- Die großen kreativen Ressourcen!?!!!…Geld, Macht und Ruhm.

Es zählen nur die Winner. Nie die Looser.

Die Welt ist ein großer Selbstbedienungsladen…

…. You want it…you take it.

….ein Spiel, mehr nicht. ….Und dieses Spiel hat ja Dein Meier mir gründlich versaut.

Sylvie flüstert, verächtlich:

Ein solches Scheiß-Spiel.

Geht zur Tür.

Mark schnellt herum, ängstlich:

Was wirst Du tun?

Sylvie dreht sich noch einmal zu ihm:

Ich? Ich werde gar nichts tun. Das musst Du mit Dir selbst abmachen.

Sie öffnet die Tür.

Du wirst das in Ordnung bringen.

Sie geht.

Schnitt.

Der gordische Knoten entwirrt sich, Frau Frühauf sagt gegen Koch aus, Mark Heller entledigt sich noch schnell seiner Wühlratte Koch durch fristlose Entlassung, - er hatte Koch angestiftet, ( oh ja, solche Leute gibt´s!) - ,

Georg steigt ein bei Parson und Mark Heller kann seinen Gläubigern leider nicht entfliehen…er schafft es nur bis zum Flughafen, dann holt ihn der Arm des Gesetzes ein….

Und Sylvie Schmidtbauer ist nicht Direktor Wertmanns Mätresse, sondern – seine NICHTE!

Wir genießen noch das Schluß-szenchen – da gibt´s ja noch das Schuhproblem…

Die Szene.

Wir sehen Sylvie in einem großen Auto sitzen, einem Van. Wahrscheinlich Georgs Familienkutsche. Ihre Aufmerksamkeit geht nach draußen. Sie beobachtet vor dem Auto offensichtlich etwas Interessantes.

Huch! Auf dem Gehsteig läuft Georg Meier mit zwölf Schuhkartons, bepackt wie ein Weihnachtsmann, auf den Wagen zu. Hinter ihm zwei Angestellte des Ladens, aus dem er kommt. Sie tragen all die Schuhe, die er nicht mehr halten konnte. Noch circa zehn Paare.

Sylvie lächelt Georg aus dem Wagen heraus zu wie ein kleines Mädchen, das sich auf das Christkind freut.

Georg verstaut alle Schuhkartons im Wagen.

Schnitt.

Insert.

Ein offener Schuhkarton. In rauchbraunem Seidenpapier ruht ein …

FLACHER Wildleder-MOKASSIN!

Halbnah.







Wir sehen, dass Georg und Sylvie an einer Kaimauer sitzen.

Eigentlich sitzt nur Sylvie. Georg steht mitsamt seinem Kartonberg vor ihr wie ein Schuhverkäufer. Ein Schuhverkäufer im karierten Hemd mit Jeanshosen.

Georg, bester Laune, zu Sylvie:

Achtundreissigeinhalb.

Sylvie lächelt zu ihm auf. Ihre Augen glitzern wie Weihnachtssterne. Sie schüttelt bedauernd den Kopf.

Also weg mit dem Karton.

Darunter, im nächsten, dasselbe Schuhmodell. Georg dreht den Mokassin und liest die Größe von der Schuhsohle ab.

Neun´n´dreissich?

Sylvies Kopfschütteln sagt: Kalt. Ganz kalt.

Georg, zweifelnd, - wir verlassen die zierliche Schühchengrößen –

Neun´n ´dreissich´n´halb?

Jetzt lacht Sylvie schon fast über´s ganze Gesicht. Kopfschütteln. Nein.

Basses Staunen bei Georg. Er sagt nichts. Aber sein Blick spricht. Bände.

Band 1: Na so was!

Band 2: na dann..

Band 3: FSK 18

Wieder ernst:

Vierzig???

Unsicher, - kann das wahr sein…?

Sylvie, fröhlich:

M- hm!

Halbnah.

Georg entnimmt dem Schuh das Seidenpapier. Sylvie hebt ihr – oops – miniberockt nacktes Bein und hilft beim Anziehen. Sie drückt einfach ihren Fuß gegen Georgs Magen.

Die Ferse muss auch noch einschlüpfen, Georg hält den Rand des Schuhs fest.

Dass Du auf so großem Fuße lebst…. hätt´ ich mir eigentlich denken können.

Sylvie tritt auf. Insert auf ihren Fuß.

Paßt!!

Ende.

Was? Ende? Kommt nix mehr?

Ne, noch nicht Ende.

Er hat ja noch Stiefelchen dabei. Her mit dem Schuh..

Er hebt ihren anderen Fuß, ihre Ferse liegt in seiner Hand und….

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

AAARGHHH….!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Er hat ihren Fußrist geküsst.


Er hat ihren Fußrist geküsst!!

Meine Damen, fühlen Sie, wie das Knistern um ihre Fesseln kribbelt und ein wohliger Blitz Ihr Bein hochschießt? Fühlen Sie den Windzug auf der feuchtwarmen Stelle, die der Kuss hinterlassen hat… Fühlen Sie, wie es…

CUT!

CUT!

Aus! Das hier ist Familienprogramm….!

Na gut.

1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – der Sprachsoftware-Erfinder Georg Meier; Die nachmalige Oscar-Co-Preisträgerin Martina Gedeck – Sylvie Schmidtbauer, Hans-Werner Meyer- Bereichsleiter Mark Heller, Udo Schenk – der Intrigant Georg Koch, Dieter Mann - Konzernchef Axel Wertmann; Musik: Dieter Schleip.

Und die Moral von der Geschicht´:

Wer auf großem Fuße lebt, hat wenigstens eine solide Basis im Leben…

Unser Hauptdarsteller hat übrigens….46.

- - -

(Handlungsmotiv 1:

Der Protagonist hat an einer karriere-wichtigen Besprechung in der Führungsetage teilzunehmen. Die Teilnahme wird durch Intrige, Manipulation Dritter (Georg Koch) verhindert. S.a. Das Konto: Dr. Mühlhausen hat an der karriere-wichtigen Entscheidung in der Führungsetage teilzunehmen. Durch Manipulation eines Dritten (Dr. Schneider) wird dies verhindert. ( – er findet statt dessen eine Schulklasse im Konferenzraum Zwo vor.)

Handlungsmotiv 2: Der Einfluss eines mächtigen amerikanischen Mannes soll einen Karrieresprung bewirken. Georg und Billy finden die Gewohnheiten von Jim Parson heraus. Erst trainiert er, dann läuft er, dann schwimmt er. Das Abpassen von Parson im Schwimmbad und führt zu einem Vorschlag und in Folge zum erhofften Karrieresprung. S.a. Auf ewig und einen Tag. Gregor findet die Trainingsgewohneiten des mächtigen Amerikaners Bradshaw heraus. Er läuft. Das Abpassen von Bradshaw führt zu einem Vorschlag und in Folge zu erhofften Karrieresprung. (Märchen!!!))

Thematisches Motiv: Sylvie diskutiert kreative Kraft. „Weil er die kreative Kraft hat, die uns beiden fehlt? - s.a. Athos in „Die Drei Musketiere“ Athos diskutiert ebenfalls Kreative Kraft und schöpferisches Genie. Athos (Heino Ferch) unterscheidet zwischen sehr guter und genialer Leistung. Genial, sagt er, fechtet D´Artagnan. – Talent, meint er, ist der Unterschied, also ein a priori Faktum. Auch Georg´s kreative Kraft ist ein a priori Faktum. Sie ist einfach da (Georg) oder nicht (Mark). Sie kann nicht erworben oder erarbeitet werden.)


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