Mittwoch, November 25, 2009

Filmszenen I ...der Verscholl´ne vom Polarkreis..Teil 4. in: Freundinnen. R.: H. Schier. 1993-94


Bildquelle und Bildrechte bei von Vietinghoff Filmproduktion für ZDF Zweites Deutsches Fernsehen. click auf das Bild, um es in Originalgröße zu sehen.

Änderung: Folks, sagen wir, wie´s ist. Wir gehen fremd.

Wir sind bis 06. Dezember 2009 auf virtuellem Studienurlaub in Ecuador, New York, im Pazifik, Arizona, L.A. (Confidentially), Princeton Univ., Rom, und - wurks - in Afghanistan. Danach geht´s weiter, wie gehabt.

...wieso Studienreise? Je länger wir schauen, desto mehr sind wir der Meinung, dass das Werk von RC ab Romper Stomper genau bekannt ist, genau studiert wurde, wahrscheinlich ist jede Textzeile im Kopf. ....

Vor der Szene


Olga (Nina Kronjäger) liebt doch ihren Macker, den Marcel (Sebastian Koch). Und jetzt. Jetzt will der ihre neue Freundin, die Sophia (Meret Becker) v..gln.


Olga ist vielleicht doch kein Steinbock. Eher Skorpion oder Löwe. Wie ein Löwe reagiert sie jedenfalls. Ziemlich gefährlich. Sie zwingt Sophia noch mal in das Brautkleid, packt sie noch mal im Sportwagen zur Brücke und will die Ich-versuche-Selbstmord-Szene noch mal sehen.


Aber dieses Mal, dieses Mal wird diese Szene ein anderes Ende nehmen. Dieses Mal wird Olga Sophia nicht retten. Sie wird sie ins Wasser stoßen. Weg mit der Konkurrenz.


Geschrei, Gerangele, Versöhnung. Die beiden Damen sitzen auf dem Brückengeländer und rauchen sich eine. Für Olga ist eh ihr süßes Leben ruiniert. Ihr Geld ist durchgebracht. Schluß mit dem dolce far niente.


Schnitt.


Wir sehen Sophia wieder an ihrem Arbeitsplatz. Sie vermittelt Telefonnummern. Nicht allein. Am Nachbarplatz sitzt - Olga. Sie vermittelt jetzt auch Gesprächsteilnehmer. Ihren Männern haben sie den Laufpass gegeben. Unglücklich sehen die zwei nicht aus.


Die Szene


Strömender Regen. Peter, Sophia´s Peter, Jackenkragen hochgeschlagen, immer noch braune Cordhose, versucht an einer roten Ziegelhauswand entlang dem Regenguss von oben auszuweichen. An der Ecke bleibt er unter einem Vordach stehen. Wartet. Friert. Tritt von einem Fuss auf den Anderen.


An der Wand entlang noch so ein Regenausweicher. Er findet neben Peter Platz unter dem Vordach.


Scheibwetter!


Peter


Jou.


Der Zweite, es ist der Wuschelkopfpeter, den Sophia ersatzweise ausprobiert hatte:


Wartest Du auch?


Peter


Mhm.


Peter eins mit den Händen in den Hosentaschen, die Front des Jackets ist bereits durchnässt, Peter zwo auch nass wie ein Pudel.


P2


Kommen die hier raus?


P1


Die komm´hier raus.


Die Regengüsse sind sintflutartig. P1 Haare sind tropfnass, er zieht die Schultern hoch, friert.


Eine Frau mit Regenschirm eilt vorbei.


P2


Arbeitet Deine Frau da?


P1


Meine Frau?


Pause.


Ja, meine Frau arbeitet hier.


P2 schüttelt sein schwarzes Wuschelhaar wie ein Pudel.


P1


Deine auch?


P2


Klar.


Na, Frau nicht direkt. Komischer Job, den ganzen Tag am Hörer hängen. Pause. Vielleicht kenn´die sich?


(Ja, die kenn´sich, es ist nämlich nur eine einzige Person. Sophia.)


P1


Mm.


Die beiden Männer sehen sich an.


P1


Kann schon sein, dass die sich kenn.


Schnitt.


Blick zum Personalausgang, offenbar viel später. Der Regen hat aufgehört. Die Luft ist frisch und sauber.

Olga und Sophia kommen aus der Tür und uns entgegen.


Olga sieht P1 und P2.


Zu Sophia


Warten die hier auf Dich?


Sophia über ihren Peter:


Der Verschollne vom Polarkreis.


Sophia hat Olga phantasiereiche Stories erzählt, warum wann und wo ihr Peterchen verschütt gegangen war. Eben auch am Polarkreis.


Olga


Wer ist der Wuschi?


Sophia


Der heißt auch Peter.


Olga


Heut ist Peter-Tag.


Sophia


Lass mich jez nich alleine.


Die beiden Peter kommen näher.


Olga lässt Sophia doch alleine, denn Marcel, ihr Ex, kommt angefahren und bettelt um Wiedereinlass in Olgas Herz. „Ich kann ohne Dich nicht leben.“ („Komm, noch´n Whiskey und lass´ mich in…“) - nein, nein, Olga läßt sich erweichen und steigt ins Auto.


Schnitt..


Die beiden Männer kommen näher. Sophia dreht sich zu ihnen um. Da stehn´ se, die Herren, im Glanze ihres schönsten Lächelns.


Na, Sophia will man nich so sein.


Ihr Blick wählt ihr Peterchen 1.


Alles zurück auf los. Sophia und Olga geben ihren Süßen noch einen neuen Take. Bis zum nächsten Eklat.

Aber den dürfen sie ohne uns durchleiden. Wir klinken uns aus.


Wohin?


Wohin? - also wir gucken jetzt weiter Body Of Lies. Der arme Mensch soll sich nicht ganz vergeblich 30 Kilo angefressen haben für die Rolle. Was seine Göttergattin Danielle wohl da alles kochen musste…


Und: Abspann:


1993-94 Heino Ferch (im Alter von 30) – Peter, Sophias verschwundener Verlobter; Meret Becker – Sophia; Sebastian Koch – Marcel, Olgas Beau; Nina Kronjäger – Olga, reiche Erbin und verliebt in Marcel.


- - - semi offtopic



Note - just for the records:

Zusammenhang: James Hadley Chase (1906-1985) hat 1961 geschrieben: Just another sucker – Dumme sterben nicht aus.


Miss Shumway Waves a Wand von James Hadley Chase wurde 1995 unter dem Namen Rough Magic / Wilder Zauber mit Bridget Fonda und Russell Crowe in der Rolle des Alex Ross verfilmt.


Drei Jahre später, 1998, wurde Just another sucker unter dem vom Regisseur Volker Schloendorff vergebenen Namen „Palmetto – Dumme sterben nicht aus“ mit Woody Harrelson in der Rolle des Harry Barber verfilmt. Die Rolle Harry Barber synchronisierte Heino Ferch.

Sonntag, November 22, 2009

Filmszenen I ...wo ist mein Kind?....in: Die Braut von Messina. Theaterstück von Friedrich Schiller.



Gemälde: Anselm Feuerbach

Story Line:

Wir sind im Palast von Messina, wo die kürzlich verwitwete Fürstin Isabella ihre beiden verfeindeten Söhne, Don Manuel und Don Cesar, nach langem Streit wieder miteinander versöhnt. Nach der Beilegung des Streites offenbart Isabella den beiden, dass sie noch eine Schwester, Beatrice, haben, die bis zu jenem Zeitpunkt verborgen in einem Kloster herangewachsen ist, die sie nun aber zurück in den Palast führen wolle.

Fürstin Isabella hatte das Mädchen einem Kloster zur Pflege gegeben, obwohl es laut Befehl des verstorbenen Königs bereits nach seiner Geburt hätte getötet werden sollen. Diesen Befehl hatte der Vater aufgrund eines Traumes gegeben, welchen ein sternkundiger Araber so deutete, dass die zukünftige Tochter den Untergang des gesamten Geschlechts bewirken würde.

Doch hatte Fürstin Isabella selbst einen anderen Traum, den sie von einem christlichen Mönch deuten ließ. Dieser versicherte ihr, dass die Tochter dereinst ihre beiden streitenden Brüder in Liebe vereinen würde. Da Isabella der christlichen Deutung mehr Wert beimaß, rettete sie das Kind und hielt es verborgen.

Unwissentlich sind allerdings sowohl Don Manuel als auch Don Cesar ihrer Schwester Beatrice schon begegnet, und beide haben sich in sie verliebt, ohne dabei ihre Identität zu erfahren oder von der Liebe des jeweils anderen zu wissen.

Text: Wikipedia


Vor der Szene


Die beiden Brüder Don Cesar und Don Manuel, wollen jetzt gerne ihre Schwester Beatrice kennenlernen. Die Mutter, Isabella, lässt den Diener Diego (Heino Ferch) nach ihr schicken. Leider ist Beatrice unauffindbar.


Die Szene. Zweiter Akt, Sechster Auftritt

Sechster Auftritt.

Donna Isabella. Don Manuel. Don Cesar. Diegozeigt sich an der Thüre.

Isabella. Doch, sieh, da kommt mein treuer Knecht zurück!
Nur näher, näher, redlicher Diego!
Wo ist mein Kind? – Sie wissen Alles! Hier
Ist kein Geheimniß mehr – Wo ist sie? Sprich!
Verbirg sie länger nicht! Wir sind gefaßt,
Die höchste Freude zu ertragen. Komm!

( Sie will mit ihm nach der Thüre gehen.)

Was ist das? Wie? Du zögerst? Du verstummst?
Das ist kein Blick, der Gutes mir verkündet!
Was ist dir? Sprich! Ein Schauder faßt mich an.
Wo ist sie? Wo ist Beatrice? ( Will hinaus.)

Don Manuel. ( für sich betroffen). Beatrice!

Diego. ( hält sie zurück). Bleib!

Isabella. Wo ist sie? Mich entseelt die Angst.

Diego. Sie folgt
Mir nicht. Ich bringe dir die Tochter nicht.

Isabella. Was ist geschehn? Bei allen Heil'gen, rede!

Don Cesar. Wo ist die Schwester? Unglücksel'ger, rede!

Diego. Sie ist geraubt! Gestohlen von Corsaren!
O, hätt' ich nimmer diesen Tag gesehn!

Don Manuel. Faß dich, o Mutter!

Don Cesar. Mutter, sei gefaßt!
Bezwinge dich, bis du ihn ganz vernommen!

Diego. Ich machte schnell mich auf, wie du befohlen,
Die oft betretne Straße nach dem Kloster
Zum letztenmal zu gehn – Die Freude trug mich
Auf leichten Flügeln fort.

Don Cesar. Zur Sache!

Don Manuel. Rede!

Diego. Und da ich in die wohlbekannten Höfe
Des Klosters trete, die ich oft betrat,
Nach deiner Tochter ungeduldig frage,
Seh' ich des Schreckens Bild in jedem Auge,
Entsetzt vernehm' ich das Entsetzliche.

( Isabella sinkt bleich und zitternd auf einen Sessel, Don Manuel ist um sie beschäftigt.)

Don Cesar. Und Mauren, sagst du, raubten sie hinweg?
Sah man die Mauren? Wer bezeugte dies?

Diego. Ein maurisch Räuberschiff gewahrte man
In einer Bucht, unfern dem Kloster ankernd.

Don Cesar. Manch Segel rettet sich in diese Buchten
Vor des Orkanes Wuth – Wo ist das Schiff?

Diego. Heut frühe sah man es in hoher See
Mit voller Segel Kraft das Weite suchen.

Don Cesar. Hört man von anderm Raub noch, der geschehn?
Dem Mauren gnügt einfache Beute nicht.

Diego. Hinweg getrieben wurde mit Gewalt
Die Rinderheerde, die dort weidete.

Don Cesar. Wie konnten Räuber aus des Klosters Mitte
Die Wohlverschloßne heimlich raubend stehlen?

Diego. Des Klostergartens Mauern waren leicht
Auf hoher Leiter Sprossen überstiegen.

Don Cesar. Wie brachen sie ins Innerste der Zellen?
Denn fromme Nonnen hält der strenge Zwang.

Diego. Die noch durch kein Gelübde sich gebunden,
Sie durfte frei im Freien sich ergehen.

Don Cesar. Und pflegte sie des freien Rechtes oft
Sich zu bedienen? Dieses sage mir.

Diego. Oft sah man sie des Gartens Stille suchen;
Der Wiederkehr vergaß sie heute nur.

Don Cesar( nachdem er sich eine Weile bedacht).
Raub, sagst du? War sie frei genug dem Räuber,
So konnte sie in Freiheit auch entfliehen.

Isabella( steht auf). Es ist Gewalt! Es ist verwegner Raub!
Nicht pflichtvergessen konnte meine Tochter
Aus freier Neigung dem Entführer folgen!
– Don Manuel! Don Cesar! Eine Schwester
Dacht' ich euch zuzuführen; doch ich selbst
Soll jetzt sie eurem Heldenarm verdanken.


In eurer Kraft erhebt euch, meine Söhne!
Nicht ruhig duldet es, daß eure Schwester
Des frechen Diebes Beute sei – Ergreift
Die Waffen! Rüstet Schiffe aus! Durchforscht
Die ganze Küste! Durch alle Meere setzt
Dem Räuber nach! Erobert euch die Schwester!

Don Cesar. Leb wohl! Zur Rache flieg' ich, zur Entdeckung!

( Er geht ab. Don Manuel aus einer tiefen Zerstreuung erwachend, wendet sich beunruhigt zu Diego.)

Don Manuel. Wann, sagst du, sei sie unsichtbar geworden?

Diego. Seit diesem Morgen erst ward sie vermißt.

Don Manuel. ( zu Donna Isabella).
Und Beatrice nennt sich deine Tochter?

Isabella. Dies ist ihr Name! Eile! Frage nicht!

Don Manuel. Nur Eines noch, o Mutter, laß mich wissen –

Isabella. Fliege zur That! Des Bruders Beispiel folge!

Don Manuel. In welcher Gegend, ich beschwöre dich –

Isabella( ihn forttreibend).
Sieh meine Thränen, meine Todesangst

Don Manuel. In welcher Gegend hieltst du sie verborgen?

Isabella. Verborgner nicht war sie im Schooß der Erde!

Diego. O, jetzt ergreift mich plötzlich bange Furcht.

Don Manuel. Furcht, und worüber? Sage, was du weißt.

Diego. Daß ich des Raubs unschuldig Ursach sei.

Isabella. Unglücklicher, entdecke, was geschehn!

Diego. Ich habe dir's verhehlt, Gebieterin,
Dein Mutterherz mit Sorgen zu verschonen.
Am Tage, als der Fürst beerdigt ward,
Und alle Welt, begierig nach dem Neuen,
Der ernsten Feier sich entgegendrängte,
Lag deine Tochter – denn die Kunde war
Auch in des Klosters Mauern eingedrungen –
Lag sie mir an mit unabläß'gem Flehn,
Ihr dieses Festes Anblick zu gewähren.


Ich Unglückseliger ließ mich bewegen,
Verhüllte sie in ernste Trauertracht,
Und also war sie Zeugin jenes Festes.
Und dort, befürcht' ich, in des Volks Gewühl,
Das sich herbeigedrängt von allen Enden,
Ward sie vom Aug des Räubers ausgespäht,
Denn ihrer Schönheit Glanz birgt keine Hülle.

Don Manuel( vor sich, erleichtert).
Glücksel'ges Wort, das mir das Herz befreit!
Das gleicht ihr nicht! Dies Zeichen triff nicht zu.

Isabella. Wahnsinn'ger Alter! So verriethst du mich!

Diego. Gebieterin! Ich dacht' es gut zu machen.
Die Stimme der Natur, die Macht des Bluts
Glaubt' ich in diesem Wunsche zu erkennen;
Ich hielt es für des Himmels eignes Werk,
Der mit verborgen ahnungsvollem Zuge
Die Tochter hintrieb zu des Vaters Grab!
Der frommen Pflicht wollt' ich ihr Recht erzeigen,
Und so, aus guter Meinung, schafft' ich Böses!

Don Manuel( vor sich).
Was steh' ich hier in Furcht und Zweifelsqualen?
Schnell will ich Licht mir schaffen und Gewißheit. ( Will gehen.)

Don Cesar( der zurückkommt).
Verzieh, Don Manuel; gleich folg' ich dir.

Don Manuel. Folge mir nicht! Hinweg! Mir folge Niemand! ( Er geht ab.)

Don Cesar( sieht ihm verwundert nach).
Was ist dem Bruder? Mutter, sage mir's.

Isabella. Ich kenn' ihn nicht mehr. Ganz verkenn' ich ihn.

Don Cesar. Du siehst mich wiederkehren, meine Mutter;
Denn in des Eifers heftiger Begier
Vergaß ich, um ein Zeichen dich zu fragen,
Woran man die verlorne Schwester kennt.
Wie find' ich ihre Spuren, eh' ich weiß,
Aus welchem Ort die Räuber sie gerissen?
Das Kloster nenne mir, das sie verbarg.

Isabella. Der heiligen Cecilia ist's gewidmet,
Und hinterm Waldgebirge, das zum Aetna
Sich langsam steigend hebt, liegt es versteckt;
Wie ein verschwiegner Aufenthalt der Seelen.

Don Cesar. Sei guten Muths! Vertraue deinen Söhnen!
Die Schwester bring' ich dir zurück, müßt' ich
Durch alle Länder sie und Meere suchen.
Doch eines, Mutter, ist es, was mich kümmert:
Die Braut verließ ich unter fremdem Schutz.
Nur dir kann ich das theure Pfand vertrauen,
Ich sende sie dir her, du wirst sie schauen;
An ihrer Brust, an ihrem lieben Herzen
Wirst du des Grams vergessen und der Schmerzen. ( Er geht ab.)

Isabella. Wann endlich wird der Fluch sich lösen,
Der über diesem Hause lastend ruht?
Mit meiner Hoffnung spielt ein tückisch Wesen,
Und nimmer stillt sich seines Neides Wuth.
So nahe glaubt ich mich dem sichern Hafen,
So fest vertraut' ich auf des Glückes Pfand,
Und alle Stürme glaubt' ich eingeschlafen,
Und freudig winkend sah ich schon das Land
Im Abendglanz der Sonne sich erhellen;


Da kommt ein Sturm, aus heitrer Luft gesandt,
Und reißt mich wieder in den Kampf der Wellen!

( Sie geht nach dem innern Hause, wohin ihr Diego folgt.)

Zit. n. Das Gutenberg- Projekt auf spiegel.de

Aufführung Freies Volkstheater Berlin 1989 - 1990 – Heino Ferch (im Alter von 26) – Diener Diego, Elisabeth Trissenaar - Donna Isabella, Lilian Naef – Beatrice, Regie - Ruth Berghaus, Henry Arnold – N.N. , Christian Ebert - Chorsprecher


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semi - offtopic
..auch andere Filme haben hermetische Ikonografie eingebaut. zB. Cal McAffrey in State of Play : (State of Play: Prädikat besonders Wertvoll!!) Cal kämpft für seriösen Journalismus. Er ist ein old school journalist, sieht seinen Job als ernsthaften Service an seine Leser.

Er trägt immer eine alte große Schultasche mit sich rum, an einem langen Schulterriemen. Diese Tasche wird ihm gestohlen. Er sagt uns, was drin war: mein Fotoapparat. Der Größe der Tasche nach ein ziemlich großer, also altmodischer Fotoapparat. Der wird für die Filmhandlung überhaupt nicht gebraucht.

Aber Russell Crowe braucht ihn. Für ein Stückchen Privatikonografie. Der Old School Journalist und die Fotokamera zusammen sind ein Salute an seinen - schottischen - Großvater, der im zweiten Weltkrieg Fotoberichterstatter war, (wofür der sogar den Orden Member of the British Empire erhalten hatte. ) Russell Crowe salutes his Grand Father und dessen seriösen Fotojournalismus.

Noch so´n kleiner Iko-Gag. Cal McAffrey ist offensichtlich ein Schottischer Name. Cal trägt während der Arbeit ein blaues Hemd, ein blue Collar Hemd. Gleichbedeutend für Arbeiter, harte Arbeit. Zu Hause, er ist schon länger daheim und hat sich´s bequem gemacht, trägt er ein Karohemd. Kein normales Karohemd, sondern eines mit einem echten schottischen Tartanmuster. Der Tartan heißt: Home Modern. ..und es geht noch weiter: Der Rollenträger, Russell Crowe, hat sein Glück (Gladiator) mit einem Regisseur gemacht, dessen Name identisch ist mit Cal McAffrey´s offensichtlich schottischen Herkunft: Ridley Scott. Scott kann als "Der Schotte" gelesen werden. Very subtle.... :-))

..und noch einer: Ridley Scott revolutionierte ein Filmgenre mit dem Film: Blade Runner. Der Protagonist in Blade Runner verletzt sich an der Hand. Genauso CalMcAffrey. Der Verband der Verletzung ist bis auf´s i -Tüpfelchen identisch und kann somit als hermetischer Ikonografischer Verweis, bzw. Gruss, gelesen werden.

Samstag, November 14, 2009

Filmszenen I ..Andauernd muss man sich entscheiden. ...Teil 3 in: Freundinnen. Heino Ferch - Peter. Regie: Heiko Schier 1993-94

nn

Bildquelle und Bildrechte bei von Vietinghoff Filmproduktion für ZDF Zweites Deutsches Fernsehen. click auf das Bild, um es in Originalgröße zu sehen.

Zum ersten Mal seit Projektbeginn sind wir mit dem Kopf ganz woanders. Nee, gelogen, mit Kopf und Herz ganz woanders.

Wir sitzen seit einer Woche staunend mit offenem Mund vor den Hauptarbeiten von Russell Crowe. Sein Jim Braddock, sein Cal McAffrey, sein wunderbares Porträt des königlichen Kriegsschiff Kapitäns Captain Jack Aubrey, sein Robin Hood völlig verschiedene Menschen mit völlig unterschiedlichem Aussehen und Körpersprache.

Von der barocken Körperlichkeit von Cal McAffrey bis zum ausgemergelten, vor Entmutigung fast ausgebrannten Gesicht von Jim Braddock oder dem Gesicht von Robin Hood aus dem man sofort eine lange anstrengende Zeit von Verantwortungsübernahme und Selbstverpflichtung liest, bevor er noch ein Wort in der Rolle geredet hat...

Die Emotionen - bei den meisten Leuten sehen wir die textentsprechende Hauptemotion wie eine Solostimme, bei Russell Crowe sehen wir, - ähnlich wie bei HF - immer einen ganzen Akkord, die Hauptemotion führt die Melodie und andere Emotionen, die aus der Erinnerung und dem Charakter der dargestellten Person kommen, orchestrieren dieses Lead wie Generalbass-Stimmen.

Wir sitzen und staunen.

Ihr Lieblingsschauspieler! sagt die Nennschwester auf die scheue Frage, ob sie den Namen Russell Crowe schon mal gehört hat. Ach ja? Und? A Beautiful Mind. sagt die Schwester. Gladiator.

Und was unterscheidet seine Arbeit von der anderer Schauspieler?

Antwort:

Tiefe.

Noch´n PS:

(...wie Jack Aubrey da bei voller Fahrt auf der Rah des Royalsegelssteht, fünfzig Meter über Grund, die gesamte Takelage unter ihm, die Männer auf Deck klein wie Ameisen - toll. Das war doch Russell Crowe selber - , das war ein einziger Take vom Hubschrauber aus ohne Schnitt. (Bild Nr 23)

..es gibt Filme, die sind wie Juwelen.

Man möchte sie auf einem roten Samtkissen

in einem Tresor aufbewahren

und ab und zu nachsehen,

ob sie noch da sind..)

Hören statt Lesen Audio.mp3-> zum Soforthören

Vor der Szene

Sophialein wird von Olga aufgepäppelt.
Mensch,es schwimmen doch noch mehr Fischlein im Teich, als nur ihr Peterchen!


O.k. Sophia probiert einen anderes Peterchen, eines mit ´nem schwarzen Wuschelkopf. Bringt aber nix.

Tja, und dann... stellt Olga ihre neue Freundin Sophia demSupertypen Marcel vor. Ein Mann, ein Maaann, so´n echter Mann.

Nee, na?! Doch, - was denn sonst.

Aber umgekehrt. Marcel verliebt sich in Sophia, die graue Maus. Na, ja, was heißt verliebt. Er weiß es auch nicht, aber er kennt die Anzeichen. Er will ihr unbedingt im Bett was flüstern.


Das kann nur furchtbar werden. Wo auch noch Sophia´s Peter wieder auftaucht. Kurzfristig.

Die Szene


Die Wohnungs-Tür geht auf. Sophia im Bademantel. Draussen vor der Tür: Moritz, der Kater.

In den Händen von Peter. Das passt. Moritz war weg, Peter war weg. Jetzt sind se wieder da, beide.

Peter, da steht er, Jacket, grau, ordentlich, Polohemd weinrot, ordentlich, Cordhose braun. Alles brav, alles passt irgendwie nicht und passt auch nicht zusammen. So ähnlich eben wie Peter und Sophia. Vorwurfsvolle Gesichter.

Peter darf eintreten. Kein Wort zwischen beiden. Sophia trägt ihren Kater. Moritz. Peter entdeckt das Brautkleid. Amüsiert:

Was ist das denn?

Sophia und Peter machen einen dieser Wir-sprechen-uns aus Spaziergänge in Sophia´s Wohngegend, also entlang eines Schutzzaunes der S-Bahn, an einer dieser übriggebliebenen Stellen der Städteplanung, die für gar nichts vorgesehen waren. Keine Straße, kein Gebäude, kein Platz, der abgeschnippelte Restbereich zwischen den Bauprojekten, Niemandsland.

Peter, die Hände in den Hosentaschen. Sein Jacket weht auf. Sapperlot. Strammer Body. So war das also. Toller Body und im Stockwerk drüber nur Probleme, Probleme, Probleme wälzen:

Trinkst Du?

Sophia, Sommerkleidchen, Jeansjacke:

Das geht Dich gar nichts an.

Peter

Du könntest wenigstens Danke sagen

Sophia

Oh Danke, lieber Peter, danke, danke.

Der Kater issn Verräter, ich hasse ihn.

Wie hat er Dich überhaupt gefunden?

Peter

Mir völlig rätselhaft.

Sophia

Ja, er konnte Dich nie leiden.

Peter, schicksalsschwer:

Ich habe auch zurückgefunden.

Sophia, bleibt stehen, dreht sich zu ihm hin:

Ha ha!! Ich komm´aber nich´ zurück.

Sophia dreht sich wieder weg, eilt weiter. Peter sieht ihr hinterher, holt auf.

Peter

Dieses Kleid. .. ich meine – keiner hatte die Absicht, in weiss zu heiraten.

Sophia

Nein?Peter

Nein.

Sophia umrundet ihn, schreit ihn an:
nn

Bildquelle und Bildrechte von Vietinghoff Filmproduktion


Wir ham uns überhaupt nich geliebt, wir ham immer nur so getan, wie in der Werbung.

Peter, jetzt auf sicherem Terrain, nämlich der formalen Ebene:

Schrei hier bitte nich´ rum, ja?

Sophia

Ahhhh!

Bist´n verdammter Feigling.


Hättest nur EINmal in Deinem Leben zu was Ja sagen müssen.

Peter reisst endlich die Hände aus den Hosentaschen.

Ach isses meine Schuld.

Sophia Ja.

Du hättst mir helfen müssen. Du hättst mich irgendwie…

Sie startet zum Weitergehen

…haben wollen müssen können – ach, was weiss ich.

Sie ist weggegangen. Peter sieht ihr hinterher. Man merkt, er leidet. Aber trotzig wird er nicht von seinem Recht abrücken. Er läuft Sophia nach, bleibt weit entfernt von ihr stehen.

Schnitt.

Am S-Bahn-Zaun. Betonpodest, mit Graffitti beschmiert, Baumaterial liegt rum, Unkraut, nicht mal das wächst hier richtig, kahler Boden, steinig. Der passende Platz für den Text:

Peter

Weißt Du, woran alles zerbrochen is?

Sophia dreht sich nach ihm um:

Das weißt Du?

Peter

An diesen Plänen, die man immer so macht.

Mit Kindern. Wann. Und wie viele. Wo man leben soll, wie man sich einrichtet. Wie man das alles bezahlen soll.

Jetzt laufen beiden wieder nebeneinander. Beide starren geradeaus.

Sophia Ja

Peter

Ja. Man verliert völlig den Überblick. Was richtich is und was nich.Sophia

Was is wichtich?

Peter

Dass man glücklich iss.

Sophia, patzig:

Und wie wird man das?

Peter

Vielleicht ham wir es einfach nur vergessn.

Sophia wendet sich ab, setzt sich auf das Betonpodest des Absperrzaunes.

Das is traurich.

Peter

Warum bist Du weggelaufen?

Du steckst in Schwierigkeiten, hab ich Recht?

Sophia

Auch nich mehr, als vorher.

Peter

Vielleicht kriegen wir noch einmal eine Chance.

Sophia

Von wem, Peter, vom lieben Gott? (…)

Schnitt.

Tja, sieht schlecht aus. Ob das noch mal was wird. Man bemüht sich, man bemüht sich, aber das Glück will sich einfach nicht einstellen, das „Nur die Liebe zählt“-Glück. Und – ganz ehrlich: die drei K haben die Altvorderen doch auch nicht glücklich gemacht. Aber – wie dann?

Gleichzeitig quält sich unser Marcel mit seinen Gefühlen für Sophia. Er soll doch Olga lieben und nicht Sophia begehren. Schwein. Nennt er sich selbst.

In seinem Jazzclub singt eine große voluminöse Frau mit Zwanzigerjahre-Wasserwellenfrisur, sie steht immer an derselben Stelle, wird von den immer gleichen Scheinwerfern beleuchtet, sie ist eine Instanz. Eine Sphinx. Sie kennt das Leben. Die Männer liegen ihr zu Füßen. Manchmal schickt sie sie weg. Zu viele. Marcel befragt sie, das Orakel Berlin-Delphi. Sie referiert weise:

Marcel

Biste glücklich?

Sängerin

Ich antworte auf diese Frage nicht.

Marcel

Glaubst Du, dass da draussen irgendjemand auf Dich wartet?

Sängerin

Ach. Du bist das?

Auf Dich hab ich gewartet, mich verzehrt, von Dir hab ich geträumt und mich nach Dir gesehnt?

Marcel

Ja, so ungefähr.

Sängerin

Wir beide sind füreinander bestimmt.

Komm bitte sei so gut, bestell mir noch n Whisky und lass mich in Ruhe

Weißt Du , Marcel, wenn, wenn ich verliebt bin, dann , dann hab´ich Ansprüche und Erwartungen. Es entstehen daraus Träume und Bedürfnisse.

Wenn ich jemanden liebe, dann ist das eine feste Tatsache in mir selbst.

Und dann ist es völlig egal, wenn der Andere anders, wenig oder gar nichts empfindet. Ich benutze einen anderen Menschen und bin selbst dabei völlig unfrei.

(Deshalb will sie nicht verliebt sein.)

Marcel

Und das findet alles in Deinem Kopf statt.

Sängerin

M-m. In meinem Herzen.

Marcel

Und was rätst Du mir?

Sängerin

Hm?

Schnitt.


Was? Auch hier kein Rat? Keine Lösung? Mist.

1993-94 Heino Ferch (im Alter von 30) – Peter, Sophias verschwundener Verlobter; Meret Becker – Sophia; Sebastian Koch – Marcel, Olgas Beau; Nina Kronjäger – Olga, reiche Erbin und verliebt in Marcel.





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Russell Crowe

nn

Bildquelle und Bildrechte Universal Pictur

Google Translate for English Version->

..und was gucken wir in unserer Freizeit? Welche Freizeit? Wie? Wir sollen die Braut von Messina lesen und nicht Gladiator gucken? Egal. In beiden Fällen geht´s doch um..."Bruder"-Mord. Schiller hätte das sicher auch toll gefunden .

Mindestens drei von Russell Crowe´s großen Filmfiguren (Insider, Gladiator, Cinderella Man) (-> Fotogalerie) haben das Frauen-Fan-Geheimnis: Egal, was sie erleben, sie haben ihreFamilie im Kopf, wollen ihre Kinder und ihre Gefährtin beschützen.


Ähnlich übrigens trotz Actionlast: Terminator II - Mann, Frau, Kind, Thema: beschützen. Straight Shooter: Mann, Frau, Kind. Thema: beschützen. AuchLuftbrücke: Mann - Philipp Turner, Frau (verstorben), Kinder (weit weg) - Thema: beschützen. Das kurze Gespräch zu diesem Thema zwischen Turner und Louise hat das Publikum nur leider übersehen.

24.11.2009:

Russell Crowe Themen und Stil ab 1999: Kampf und Compassio Humana.

Themen und Stil separates Dokument->

Themen ab 1999

Die Figuren, die Russell Crowe verkörpert, erleben ihr Leben häufig als Kampf. Die Figuren sind qua Profession zum Kampf verpflichtet, Mann zu Mann, dicht dran. (Aubrey, Gladiator, Insider, Cinderella Man).

Wir begleiten sie in großer Nähe und erleben die Härte des Mann- zu Mann Kampfes unmittelbar, nah, ohne jeden Filter, ähnlich wie in Alpträumen. Der Protagonist ist äußerem Zwang unterworfen, der ihm nicht die freie Wahl läßt, dem Kampf auszuweichen. Er stellt sich.

Ein zweites großes Thema ist das Thema Freundschaft und Loyalität. (Insider, Master_ and_Commander, State of Play, Cinderella Man, Tenderness). Die Figur ist häufig beherrscht von dem unbedingten Wunsch, die eigene Familie, die Kinder, die Frau zu beschützen.

Bild

(look and listen to: Wolfgang Amadeus Mozart KV 622 Concerto for Clarinet and Orchestra, 2nd movement->) Firefox click onto the image to enlarge it.

Fehlt im Film eine Frau, wird die Fürsorglichkeit für ein Kind gezeigt. (Jack Aubrey). Figuren in Führungs-Position fokussieren einen Stil von Gerechtigkeit und Fairness ihren Schutzbefohlenen gegenüber.Crowes Figuren stellen sich oft in Beziehungen zu bestimmten Menschen, die sie auch bei massivem Druck nicht aufgeben (e.g.:Gladiator: Marcus Aurelius; Druck durch eine Schicksalsinstanz:Tenderness: Cristofuoro: seine Frau Jackie).


Sie beharren auf ihrer Loyalität bis zu Naivität und Selbstvernichtung (Gladiator, Insider). Mehr als fünf Figuren wagen, entweder durch beispielhafte Darstellung des Negativen, oder durch kritisierende Darstellung des Negativen, deutliche Stellungnahmen zu politischen und gesellschaftskritischen Themen, bzw. gegen Verflechtungen der Macht und Filz.(Richie Roberts, Ed Hoffmann, Terry Thorne, Bud White, Jeffrey Wigand)

Crowes Figuren verteidigen mit einer ans Naive grenzenden Unbeirrtheit große, im besten Sinne altmodische Werte wie: Loyalität, Freundschaft, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit (Integrität ) und Gerechtigkeit von Personen in leadership position.

Der Kontakt der Figuren zu Frauen ist vorsichtig und geduldig, punktuell, tangential, beschützend, intellektuell. Oder er ist geklärt: die Filmfigur ist verheiratet (Ehe). In manchen Filmen the theme protectingchildren replaces the theme protectingwomen.

Frauen wirken im Leben der von Russell Crowe dargestellten Protagonisten wie different Wesen, die vorsichtig zu behandeln sind, aber nicht zum Kern der seelischen Erlebniswelt des Protagonisten gehören. Diese ist der Nahkampf von Mann zu Mann, eye to eye. (Ausnahme: Tenderness, 2009-2010, RC im Alter von 45)

Häufig findet sich die dramaturgische Konstruktion eines Doppelporträts. Narrativ bedeutet das nicht eine Buddy-Verbindung. Es ist auch nicht identical mit Protagonist - Antagonist. Das Doppelporträt gives room for two Charakteren zur Entwickung in Dreidimensionalität und Tiefe. Der Effekt ist, dass sich beide Charaktere gegenseitig durch Gegensätzlichkeit in ihrer Wirkung steigern.

Beispiele:

Master & Commander: Aubrey - Maturin

Insider: Wigand - Bergman

Beautiful Mind: Nash - Alicia

Body of Lies: Ed - Ferris

Sum of Us: Son - Father

A Good Year: Max Skinner - Francis Duflot, der Weinbauer

American Gangster: Roberts - Lukas

Gladiator: Maximus - Commodus

Und besonders interessant: Cinderella Man / Das_Comeback: James J. - sein Trainer

Themen ab 2008

dem Wechsel vom jugendlichen Helden am Ende der 00er Jahre zum reifen und seasoned Man Russell Crowe embodies häufig Figuren, die als Mentoren fungieren.

Eine fraktale Andeutung einer Mentorship-Beziehung können wir schon 2007 in 3:10 to Yuma (Todeszug nach Yuma) in der relationship Ben Wade - William Evans sehen. Der junge Mann admires den berühmten Postkutschenräuber. Noch ist Mentorship hier negativ formuliert. Wade tells dem jungen William, was er nicht tun soll.

Erstmalig sehen wir die Mentor-Rolle positiv ausformuliert 2008 in Cal McAffrey (State of Play), der für die junge Reporterin Della Frye im_PointCorp-Fall ein Mentor wird. Detective Cristofuoro wählt selbst die Rolle des Mentors für den jungen Triebtäter Eric Poole in Tenderness, Robin Hood im Film gleichen Namens 2009, (Premiere 14. Mai 2010), ist klassischerweise Mentor der Armen und Schwachen. Für 2011 angekündigt ist die Rolle des Mentors der aufstrebenden jungen Sängerin im Remake von A Star is Born.

Die Figuren, die Russell Crowe verkörpert, haben immer eine scharf umrissene Silhouette. Sie bilden ein sehr klar fühlbares Charakterprofil, sie sind nicht verwaschen. Man erinnert sich an die Figur auch noch nach längerer Zeit sehr genau, so als hätte man eine besondere persönliche Begegnung mit einem starken Charakter gehabt.

Das besondere ist, dass die Erinnerung nicht auf Situationen, Szenen und Worten beruht, but on an remembering of a particular "heartbeat" of the figur.

Die Schurken? Die Schurken! Ein Beispiel: Ben Wade in 3:10 to Yuma - Todeszug nach Yuma. ->

Helden, Schurken und Clowns->

Frauen? Frauen! 3 Beispiele aus dem Frühwerk (Hauptwerk beginnt 1999 mit Insider)->

String of pearls->

Compassion suppl. - Windows into the past->

Ed Hoffmann, the Body of Lies->

Passionstopoi Teil 1: 3:10 to Yuma, Insider, The Quick and The Dead->

Passionstopoi Teil 2: Heaven´s Burning->

Passionstopoi Teil 3: Gladiator: das Personal->

Passionstopoi Teil 4: Gladiator: Die Leidensgeschichte des Erlösers->

Joking, "Spässchen"->

"in this scene Russell virtually broke our entire heart" ->

Stil

Figuren, die von einer harten Aufgabe unter Druck gesetzt werden, zeigen eine extrem starke innere emotionale Aufladung. Die Aufladung ist an der Oberfläche der Person zu wenigen Signalen, Echos, Reflexen, dimmed. Genau deshalb werden sie umso schärfer wahrgenommen. Die Stärke des inneren Drucks geht nicht parallel mit dem Ausdruck äußerlich gezeigter Emotionen, sie läuft beinahe umgekehrt proportional. Das gibt der Figur etwas Geheimnisvolles, weckt unsere Neugier. (z.B. Romper Stomper, Proof of Life)

Entsprechend der Situation, in der sich viele Figuren befinden, fühlen wir in der Figur einen Druck, der sie traurig zu machen scheint. Sehr häufig trägt die Figur eine alte Traurigkeit mit sich, die ihre Ursachen weit in der Vergangenheit zu haben scheint.Ein Film-Charakter zeigt in der Regel textentsprechend konsekutiv eine Emotion nach der anderen. Manche Schauspieler können mit zwei Emotionen in schnellem Wechsel operieren und so, quasi stereo, zwei Subtext-Erzählstränge darstellen.

Russell Crowe ist unseres Wissens der einzige Schauspieler, der in einer Szene einen Text auf der physischen Erzählebene mit drei emotionalen Erzählsträngen im schnellen Wechsel zeigen kann.

Dabei ist die Taktung nicht linear konstant, sondern dynamisch.

Beispiel 1: Die Liebesszene Cort - Lady in The Quick and the Dead. Wir sehen in Sekundenbruchteilen drei Emotionen im Wechsel: Gewissensbisse-Scham, körperlichen Genuss und lauernde Unsicherheit. Die Dynamik der Timing nimmt im Verlauf der Szene zu, Unsicherheit verschwindet immer mehr, dann smolders out die Scham und am Schluss der Szene sehen wir Genuss als Hauptfarbe mit einem Schatten von Scham.

Beispiel 2: State of Play, nachdem Cal seiner Kollegin Della die Nubian-Princess-Halskette umgelegt hat. Wir sehen eine Changeage von:

Erzähllust - heraufdämmernde Nachdenklichkeit - Nach-Innen-Horchen - schemenhaft Zusammenhänge Erkennen - bis zum plötzlichen Wissen eines Ergebnisses, das ihren Höhepunkt im Aufspringen und Wegstreben findet.

Jede Emotion gesellt sich dabei der letzten Emotion bei. Sie erreicht zunehmend Sättigung until it gleams, smolders out, während sich die nächste Farbe starts_interlacing usw. Wie ein Basso_Continuo bleibt während der Szene der Fauxbourdon-Klang eines leichten, schwebenden Flirts mit Della.

Dargestellt ist der äußerst komplexe Vorgang, wie sich Teilinformationen im Unterbewußtsein zu einem Bild amalgamieren, das schlußendlich in einer Erkenntnis mündet.

Beispiel 3:

nn

Bildquelle und Bildrechte Universal Pictures


Sehr eindrucksvoll sichtbar ist der schnelle Wechsel zwischen drei emotionalen Erzähl-Strängen in der Bruder-Kuss - Szene in "Gladiator". Maximus Decimus Meridius: Wir können im Gesicht drei Spiegelungen ablesen: physische Erschöpfung - melancholische Trauer - verächtliche Schärfe - die in schnellem Wechsel alternieren.

Bravourös

.Der Emotionale "Korridor" (Hallway)->

A typical Stilmittel ist ein rarely employed, deshalb sehr wirkungsvolles plötzliches Aufbrechen des Gesichtes in ein kurzes Lächeln. (It does not sharpen up to an obvious flirt. ) Ein Lächeln, das wie ein Sonnenstrahl durch einen gewitterschweren Wolkenhimmel bricht - und sofort wieder verschwindet.

Zurück bleibt beim Betrachter das Gefühl, einen Moment lang Compassion und tiefe Menschlichkeit gesehen zu haben.

Obwohl dieses Lächeln den Mitkämpfern im Film gilt, nehmen wir, die Betrachter, es für uns als Signal einer Aufmunterung, als Signal einer aufmunternden Compassio - in einen kurzen Moment, der uns an die Existenz von Menschlichkeit erinnert.

Diese Momente wirken so, als würde ein sehr lebenserfahrender Mensch etwas abgeben können, von dem er genug besitzt:

Compassio_humana.

Unsere Beobachtungen beruhen auf der mehrfachen Autopsie der folgenden Filme: Romper Stomper (sections), Hammers over the Anvil, Heaven´s Burning, The Sum Of Us, The Quick and the Dead (Schneller als der Tod), L.A. Confidential, Insider, Gladiator, Proof of Life, A Beautiful Mind, Master And Commander, 3:10 to Yuma, Cinderella Man (Das Comeback), A Good Year, Body of Lies (Der Mann, der niemals lebte), State of Play, in original English version.

The original voice is a strong determining factor in Crowe's characterization of figures, up to 50% der Darstellungsleistung. Seine Stimme gibt uns den deutlichen Eindruck und erlaubt uns, der Figur ins Herz zu schauen.

Crowe löst viele emotional geladene Szenen nicht mit großer Lautstärke, sondern mit einer sanften ruhigen ungestressten Intonation auf.

Gespräch No.1->

Pictures sagen mehr als tausend Worte. Pic 2-&gt


Dec. 06, 2009. ...Some souvenirs from the world of Russell Crowe movies

nn




Sept 12 , 9:52 am CET

Russell Crowe

God bless America for all the good things you do and try to do, and for being the global shinning light of personal freedom.Love my US mates

the RT show......like your friend Bill Bry..n mentioned: be aware of trying irony when talking to US americans. They do not have any sense to detect this way of subtext-speaking....

we´ll start cancelling now the forward address here on this posting.

Sep 12, 19:20 pm CET
...and which book are we reading at the moment...? ...trying to lift a huge blanket at one corner, not claiming to really understand anything...

Come on Shore and We Will Kill and Eat You All (Kindle Edition)

http://www.amazon.de/Come-Shore-Will-Kill-ebook/dp/B0055S2GTA/ref=sr_1_11?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1315847368&sr=1-11

the German title is much more peaceful My Life With a Maori Warrior. The author, Christina Thompson, is a real anthropologist. During the first half of the 19th century British colonists killed all Maori-Pakeha half breed children . Lucky, lucky, you´re in existence at all.

Sep 14, 2011 22 pm CET.

++++
For safety reasons we´ll stay at our new address. From now on, also for safety reasons: standard format: background w, text w
++++

Filmszenen I Andauernd...90 walks from Feb 15, 2011 until May 15, 2011

pls scroll down - there´s something wrong with the spreadsheet chart format

May 18th











pic pic shows woman with green blouse, mp3-earplugs , red eyeglasses and photo camera in her hands, all reflected in the glass of a private house window on a sunny warm spring day

....forgot the walks?, forgot publishing pics?, lost interest...??? no, none of all. Pics to come, maybe even today...our addressee obivously ran around in the bush during the last three weeks, so no harm...

Day 60 ... exeption: indoor pic: the organ loft of St. Josef, the site of our ministry. (pic shows soloists rehearsing)

rehearsal and performance of the passion oratory by John Stainer, 1877: Passion and crucifixion of Christ. Choir of St. Josef, Holzkirchen.

Part from the rehearsal "Geh mit hinauf" "Fling wide the gates"-> (Quicktime .mov, sound only)
performed by a professional choir, on youtube, ->

complete text of the oratory-> in older times, before the invention of movies, it was received like an acoustically presented film.

the goose bumps spot:-->


Day 59 front: fence, middle: a blossoming tree, back: facade of an old farmhouse, left part, brown stables, right part, white living rooms.



Day 58 ...ginster bushes blooming everywhere around now...


left: yellow blossoming ginster shrub , right: spot of grey pavement, back: green field, blue sky.

Day 57 zero degree celsius. April, each year unwilling to give way to spring and summer...
Unbenannte

front: green field. horizon: trees without leaves, silhouette of a bavarian church, far rear: mountains with rests of snow; upper part: cloudy sky, left: branches of a tree with leaves


Day 56


dramatic "van Ruisdael" netherlandish painting sky
































































































Day 56


upper part: rain clouds in many shadows of grey. lower part: landscape with road (left, grey) and field (dark brown)


Day 55


first day of the year, air smelling like wet soil rain instead of snowy rain. Says the snow on the mountains vanished.

Day 55


upper part: heavy dark rain clouds, lower part: saddle roofs of a family house


Day 54

no pic of the day. pic: archive

brass sheet ornament on local May Tree showing men on horses and women in a horse carriage



twenty degrees celsius!


Day 54


front: green leaves of a balcony plant, back: mountain view to Hirschberg Mountain (Deer Mountain)


Day 53

no pic of the day


Day 52


a miracle: trees start to reflourish!

Day 52


left: green lawn on a slope, trees starting to blossom, top of the slope family house. right: white balustrade of a balcony, top right edge of a roof


Day 51

our favourite house: the public library


Day 51


middle: oldfashioned house with stepped gable; front: roofs of two cars


Day 50


...little garden constructed feng shui style...

Day 50

middle front: two blue glass balls as garden decoration, middle. green lawn, back: shrubs starting to blossom , right side of the pic greyish, brownish stones of a little wall with a small waterfall pouring into a little round fish pond.


Day 49

Day 49


left: blue sky, right house front of Holzkirchen culture center with headline Kultur im Oberbraeu FestsaalTheaterKinoCafe. right: fire ladder


Day 48

Day 48


lower corner, left to right upper corner, grey: traffic jam of private cars, right: branches of a tree with young leaves and white blossoms


Day 47

Day 47


left and right: green leaves, middle: silver mirror of a big silver ball forming a balcony fountain. white: reflection of the sun.


Day 46

no pic of the day pic: archive


black pine tree branches competing in terms of looking dramatically with a dark grey cloudy sky


Day 46


left: pine trees, right: dark rain sky, lower part landscape with Taubenberg in the far rear.


Day 45


very particular garden decoration: blue bottles turned upside down on sticks in a bucket

Day 45


garden, back left. wooden shed ; right, grey: sidewalk sheets piled up on a narrow wall, back right hedge, right upper part: white wall of a house


Day 44


flowers everywhere!

Day 44


piece of juicy green lawn sprinkled with hundreds of little lilac flowers


Day 43


stone garden

Day 43


front: socalled stone garden: composition of stones and narrow shrubs imitiating mountain flora , back: black brown and white bavarian garden hut


Day 42


Tegernseer Tal : a stronghold of oldtimer owners. That´s why back then on that street the man in the seventies car looking like Richie Roberts (who said : don´t drive on the hard shoulder, it´ll kill you) wasn´t completely beyond belief. Drivers of oldtimers often dress in accordance with their cars.

Day 43


blue: Rolls Royce oldtimer


Day 41

no pic of the day pic: archive


Day 41


rainy landscape. front: fields, middle: stripe of sunlight, back: village and row of trees in the rainy mist.













































































Day 40


typical suburban houses

Day 39


red roofs and white houses densely packed in a row seen from a first floor window


Day 39


natural wood stack holders


Day 38


a stack of logs piled up between tree trunks holding the stack left and right


Day 38


...farm house in a country landscape


Day 37

Day 37


no photo today.


Day 36


..rococo village church

Day 36


left: trees without leaves, middle: red roof of a church, apsis, tower with onion roof on top, front brown white village houses with saddle roofs.


Day 35


..springtime II!

Day 35


..corner of a garden, left: bushes, middle: dark green bushy little trees yellow flowers in a patch, back right: fence, front right: lawn with shadows


Day 34


..springtime!..

Day 34

front; lilac flowers on green grass in our foregarden.back: horizontal beam of a wooden fence


Day 33


bright and clean day bright and clean main street

Day 33

Day 32


nice facade ornament

Day 32


left: corner front of an old business house with a niche, middle: red brown statue RH style of a goose dealer with a basket, front middle: upper part of an oldfashioned street lantern, right upper part: blue sky


Day 31


pleasure trip of the red cross dog squadron

Day 31


group of people in red grey uniforms red cross helpers from the nearby highway A8 walking in a row on the sidewalk


Day 30


average grey rather weatherless day

Day 30


left: tree, green meadows, front right: dark green hedge, very right: part of a bavarian old big farm house with green window shutters





Day 29
...walked around a lot - without camera...


Day 28 ...first proof of spring...

front left: trunk of a big old tree, right: garden lawn completely sprinkeled with white and lilac flowers; back: wooden fence; front very left: a few fence poles

Day 27 .....public furnishing ...

Front and back: two orange-white striped huge tons alonside a side street (left, bright and dark grey) to prevent cars from driving too fast. ...but put far enough aside that cars can pass fastly. right: green meadow with rests of dirty snow, back right: wooden house with wooden garden fence ; left: garden hedges, trees

Day 26


front: advertising pillar of our local cinema with yellow poster "The King´s Speech" , middle: parking lot, back : green historical house with hipped roof

Day 25 ...local coffee shop looking like a chinese restaurant...



front: ornamented iron garden fence italian style, wickerwork chairs and tables, back: wooden oldfashionedwindows with a coffering, on top a chinese looking red green poster advertising lunch meals

Day 24 ... romantic waterside perspective without snow. Yes. ....springtime coming...


front green water of river Mangfall; right middle: rverside embankment with white and yellow red roofed houses; left middle: grey arc bridge over the river; middle, in the water: little wooden boathouse; upper left: branches of a tree.

Day 23... modern stagecoach station for horseless carriages...




front left, blue: entrance sign; front right: blue pole indicating prices for gas; back: green yellow lights of OMV gas station

Day 22 ...Man In A Tree...
Front: garden fence; middle: apple tree with man in blue sweater on a nearly invisible ladder, cropping branches, back: front of a private house

Day 21....night temperatures minus eight, afternoon temperatures plus 12 - a temperature difference of...aargh! as soon as it´s warmer people mount their bikes....


front asphalt street, middle: garden fences, two young girls with their mountain bikes, back: dark brown bavarian wooden paneled houses

Day 20 ...milky winter afternoon sunset light....

silhouette of trees and houses against a sunset sky.

Day 19 . our carnival´s sunday. Carnival´s parade.











Day 18 ... typically German: sweeping the sidewalk in front of the house on saturday afternoon.



front: fence, middle:man sweeping the driveway, back: industrialized concrete building

Day 17 camera low battery. No kidding. true.

Day 16 no walk today

Day 15 ..misty late winter morning...


front: field, middle: white sun reflection on a street and on the roofs of riding halls Thann, back: hills with skyline of spruce trees

Day 14




Day 13... monumental portrait of a high-tension line pole in a romantically misty afternoon air...


middle: high-tension line pole, back: misty landscape with silhouettes of fir wood trees and a roofs of farmhouses

Day 12 ..our local ADFC racing cycle equippe starting for a very small training unit of 80 kilometres ...


Day 11 .... blue sky, always worth mentioning....




Day 10 ... rush hour in our main street...

front: cars in a traffic jam, left and right: typical bavarian small town houses, back: maypole

Day 09... blue skies but bloody cold..

front: old big tree, back: typically bavarian farm houses


Day 08
....and new snow..


front: fence, tree with nesting box, back: snowy landscape

Day 07 ..green again...


Day 06
..powdery ball bushes out there in a winterly garden...



front: living room window, middle: piece of a snowy garden wish bushes, garden seats, back: garden hedge

Day 05
hometown visit: our historical market place with the Upper town gate from the Middle Ages and Rokoko town houses



Day 04 ...our local mall.



front: sidewalk with bridge railing, middle: nowhere area, back: new mall HEP.

Day 03 No walk today. photo: archive.



Rokoko Church by Johann Baptist Zimmermann in Guenzburg, our hometown



Day 02 no walk today. photo: archive.



landscape with silhouettes of trees and a bavarian onion roof church tower on the horizon, sunbeams breaking through the clouds.

Day 01. February fog.


front: bush, road, fence back: fog.

cont. of walks Archive->