Donnerstag, Oktober 27, 2005

Malen. in: Der Anwalt und sein Gast. Teil 5a Regie: Thorsten C. Fischer. Buch: Jörg von Schleebrügge 2002 - 2003









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Malen. in: Der Anwalt und sein Gast. Teil 5a Regie: Thorsten C. Fischer. Buch: Jörg von Schleebrügge 2002 - 2003

Text: ignazwrobel

Malen.

Katja sitzt vor einer Atelierstaffelei vor einer riesengroßen leeren Leinwand.

Karmannn:
Warum fangen Sie nicht einfach an?

Fangen Se doch einfach an!

Vielleicht -… vielleicht kommt´n Bild raus.

……Malen macht doch Spaß


… und wenn´s nichts wird, dann…..fangen ´se einfach wieder von vorne an.

Katja:

Hamse mal geraucht?

Ich, - geraucht?..
Ja, aber wie´n Bekloppter!
Gute drei Jahre isses jez her, da bin ich weg von der Scheise.


Stecken´se sich doch mal eine an, is ja nur ´n bisschen Tabak, macht doch Spaß, so ´ne Zigarette rauchen….!

Katja wirft ihm die Schachtel zu.

Ne, ne, ne , ne, nich´ mit mir, ,,mach´ ich nich´, mach´ich nich´ - neee.

Er kapiert. Stille. Er wartet.

…wovor habense denn Angst? Dasses nich´ mehr können?

Sie atmet gequält durch.

„Daß ichs nicht mehr kann …

…und dass ich´s kann.

Karmann:

Das versteh´ ich jez aba nich.

Ja… wenn ich´s nicht mehr kann, dann bleibt alles so, wie´s jez is…

…und wenn ich s kann, dann,…. sie atmet lange aus…

Aber sie müssen es doch erst mal probieren…. Und dann sehn ´wer weiter!

Sie,… sie könn´ doch nur

… wirklich nur gewinn´!

Sie bleibt unbeweglich, unentschlossen. Wir hören ein Klicken, ein Rascheln.

Schnitt auf Karmann, der hat sich eine Zigarette angezündet.

Seine Augen schwimmen…. vom Rauch?
Er schaut aufgeregt, bewegt, gespannt, angespannt zu Katja und saugt heftig und demonstrativ an der Zigarette.

Schnitt.

Ende der Szene.

Kommentar:

Wenn Katja es nicht mehr kann, das Malen (so was gibt´s eigentlich nicht, bildnerisches Talent verlischt nie) bleibt sie depressiv, weil ihre kreative Kraft weiter von ihrem Willen unterdrückt wird. Wenn sie es kann und dem Ruf ihrer Kreativität folgt, ist die Konsequenz, ihr gesamtes gegenwärtiges Leben zu verändern, fundamental zu verändern, die Prioritäten umzugewichten, evtl. sogar, Mann und Familie loszulassen.