Sonntag, Dezember 09, 2007

Filmszenen I ...er möchte ein Zeichen setzen...in: Der Feuerteufel. Heino Ferch - Peter Bender. Teil 3B.

Heino Ferch - Peter Bender. Regie: Curt Faudon, 1998-99

Teaser Film Der Feuerteufel Regie: Curt Faudon

Bildrechte und Bildquelle http://www.faudonmovies.com/ und SAT.1

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Vor der Szene.

Schon bald wird klar, dass ein Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der Person Lena Schubert besteht.

Als Bender Lena nach Hause bringt, muss er einen maskierten Mann verjagen, der, - das sehen Bender und Lena direkt nach dem Vorfall,- Lena ein Kassiber in ihren Briefkasten geschoben hat.

Lena erhält einen anonymen Brief, dessen Inhalt bildlich verschlüsselt ist.

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Der Kassiber ist bildlich und textlich verschlüsselt, ein ikonografisches Rätsel.

Bender und Lena gehen in Lenas Wohnung, setzen sich in ihrer Küche.

Die Szene.

Bender hat seinen Mantel abgelegt, steht am Fenster und blickt hinunter auf die Straße, auf der er gerade Lenas Verfolger verjagt hat.

Close up Bender.

Wir sehen ihn im Profil. Bender trägt einen kragenlosen grauen Pullover, der seinen Nacken und Hals frei lässt.

Wir fühlen zwar die Unschuld dieses kleinen Désabille, gleichzeitig können wir für uns nicht den starken erotischen Reiz abtun, den uns die Nähe dieses Mannes zuträgt;

- Nähe, die uns erlaubt, Benders Kopf, den kraftvollen Hals, die auffallend harmonisch geformte Ohrmuschel, die - aus welchen Gründen auch immer, - auf Intelligenz schließen läßt und seinen irgendwie anziehenden Nacken aus allernächster Nähe zu sehen.

Lena aus dem off:

Aber wieso riskiert er´s dann, hierher zu komm´ ?

Schnitt auf Lena, sie macht die üblichen Handgriffe, des Tee-Zubereitens:

.. und sich zu zeigen?

Bender dreht sich vom Fenster weg, verschränkt die Arme, lehnt an der Wand. Er hebt den Kopf, denkt nach. Wir fühlen, wie der Reiz seiner körperlichen Nähe ein wenig verdimmt mit Benders und unserem Nachdenken über Lenas Frage.

Bender:

Er sucht Ihre Nähe.

- konkretisiert:

Die Nähe von jemandem, der ihn versteht.

Lena, während sie zum Kühlschrank geht:

Ich soll diesen Irren versteh´n?

Wir wieder vor Bender, wieder nah. Mindestens so stark wie seine Worte nehmen wir die ruhige feste Körperlichkeit des Mannes wahr. Wieder wirkt er anziehend.

Bender:

Diese Explosion war das Gewaltigste, was in Wien seit dem Krieg passiert ist.

Lena blickt Bender fragend an. Bender, sein Blick schweift im Raum, immer noch denkt er nach:

Er möchte ein Zeichen setzen.

..und das muss jemand lesen können:

Bender wirft einen raschen Blick zu Lena:

- Sie!

Lena, verständnislos: ..ich…?

Bender, fast schüchtern, zögert, dann, schnell, leise:

Mhm.

Lena setzt sich, fragend:

……….Warum ich?

Bender - Er denkt längere Zeit, so als ob er mit sich selbst in Abstimmung sei, ob er Lena seinen nächsten Satz zumuten kann.

Er scheint zu wissen, dass er Lena schockieren wird, atmet ein. Sein Blick klickt auf Lena. Leise:

….. er kennt Sie.

Keine gute Nachricht. Lena nimmt sie bewegungslos hin. Scheinbar sind ihr die Folgen des Satzes noch nicht ganz bewusst. Bender relativiert:

Was aber nich´ heißen muss, dass Sie ihn kenn´.


Lena und Bender versuchen, die Bilder zu entschlüsseln.

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Bender setzt sich zu Lena an den Tisch. Der Kassiber, ein orangerotes Blatt (s.a. Hölle im Kopf) liegt aufgefaltet da.

Bender zieht das Blatt vorsichtig an einer Ecke – er ist gewohnt, Beweismaterial möglichst nicht zu berühren – zu sich her. Blickt auf den Zettel.

Bender: Sind die möglicherweise auch von Bosch?

Lena: Ja.

Kassiber aus Lenas Briefkasten Herz-Untergang-Brand
Bildquelle und Bildrechte bei www.faudonmovies.com und SAT.1

Wir sehen das Bild. Es zeigt drei Bildausschnitte. Ein Herz als Standarte auf einem Heuwagen, ein nacktes Menschlein, über das ein tropfender Blutfleck gemalt ist und eine brennende Stadt im Dunkel.

Lena, sie deutet auf das Herzbild: Das hier ist aus dem Heuwagentryptichon. Das Heu war früher Sinnbild für die Wertlosigkeit.

Peter Bender (Heino Ferch)

Bildquelle und Bildrechte bei faudonmovies.com

Dr. Lena Schubert (Natalia Wörner)

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Bender sieht Lena wach an, er denkt nach, führt weiter:

Was bedeutet das Herz?

Lena:

Das Herz ist hier kein Liebessymbol, sondern – gehört zu dem Stand eines Quacksalbers – der den Menschen Heilung verspricht.

Bender entschlüsselt probehalber: …..Betrug?

Lena: Möglich.
Wobei – das Thema des Bildes ist die Gier.

Bender denkt weiter nach.

Bender: Sagt Ihn´n der Satz was?

Lena: Ich kann kein polnisch.

- Der Ausschnitt hier in der Mitte ist merkwürdig. Das is nich´so , wie im Original.

Bender assoziiert: …ein Ausschnitt…-…Teil eines Ganzen…..

..was is´, wenn der Anschlag auf´s Museum auch nur ein Teil eines Ganzen ist?

Er blickt Lena an, sie erschrickt. Benders Entschlüsselung, wäre sie richtig, wäre folgenreich.

Bender, direkt auf Lena zu:

Ein Anfang – möglicherweise?

Insert auf den Bildausschnitt mit dem nackten Menschlein, dann auf die brennende Stadt.

Bender bricht ab. Stellt seine Teetasse ab, packt den Kassiber zwischen ein paar Zeitungsblätter.

Close up Lena. Wir sehen, dass sie extrem besorgt, ja eigentlich schon fast in Angst, verängstigt ist.

Bender grüßt beim Aufstehen:

Gute Nacht. Erhebt sich.

Lena:

Gute Nacht.

Er will gehen.

Ein paar Sekunden wartet Lena, dann, Lena:

Könn´Sie bleiben?

Bender kann. Und: Bender behält leider Recht. Die Explosion war der Anfang einer Anschlags-Serie. .. und jedes Mal werden weitere Werke des genialen und einzigartigen Malers Hieronymus Bosch zerstört….

- - -

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1998-99 Heino Ferch (im Alter von 35) – Polizeipsychologe Peter Bender, Natalia Wörner – Die Kunsthistorikerin Dr. Lena Schubert, Axel Milberg – Professor für Alte und Neuere Kunstgeschichte Peter Grabowski.


Kommentar 1:

Nähe und Distanz: Interessant ist hier, dass die Kameraposition uns, den Zuschauern, eine intimere Nähe zu Peter Bender anbietet, als sie zwischen Bender und Lena vorhanden ist. Die erotische Anziehung, die Lena in den kommenden Tagen erleben wird, "schenkt" uns die Kamera quasi bereits jetzt, als Lena noch nichts über ihre Gefühle für Bender weiss, im voraus.

Kommentar 2: der orangefarbene Kassiber bekommt sechs Jahre später in "Hölle im Kopf" eine Menge Brüder und Schwestern. orangefarbene Kassiber "überfluten" geradezu Marc Hofmanns Haus.

Kommentar 3: Das wunderbare leise Mhm als Antwort auf eine Frage von Lena über den emotional begründeten Willen und Wunsch einer dritten nicht anwesenden Person. s.a. "Napoléon" Abschiedsszene Caulaincourt und Maria Walewska. Caulaincourt: Der Kaiser liebt Sie. Walewska fragt nach: Er liebt mich? Caulaincourt: - Mhm. Ein ganz ähnlich wunderbar leiser und emotional anrührender Reflex: Mhm. Minimaler Einsatz von Mitteln, maximale Wirkung. - Und. Derselbe Mechanismus, dieselbe Motivation und Dreierkonstellation



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