Donnerstag, August 10, 2006

Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei. Heino Ferch als General Philipp Turner. Teil 1a: Die Situation. Regie: Dror Zahavi, Buch: Martin Rauhaus. hf

Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei. Heino Ferch als General Philipp Turner. Teil 1a: Die Situation. Regie: Dror Zahavi, Buch: Martin Rauhaus. hf, Teamworxx 2004-2005 für SAT.1
von: ignazwrobel

Bildquelle Composing und Einzel-Lichtbildwerke: SAT.1 teamworxx. (v.l.n.r.: Ulrich Noethen als Krankenhausarzt Dr. Alexander Kielberg, Heino Ferch als General Philipp Turner, Ulrich Tukur als General Lucius D. Clay)
Homepage SAT.1 zum Film
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Die Situation: Eine interessante Kurzzusammenfassung der wichtigsten Eckdaten liefert uns die
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland:West-Berlin ist von der Außenwelt abgeschlossen.

Nur eine einzige Möglichkeit bleibt den Westmächten, den Zugang in die geteilte Stadt zu bekommen:

Da sie 1945 in einem Abkommen mit der Sowjetunion versäumt hatten, eine Regelung für die uneingeschränkte Benutzung der Landwege festzuschreiben, können sie Berlin nur über drei Luftkorridore anfliegen.

Die Aufgabe der britischen und amerikanischen Piloten scheint unlösbar:

2,1 Millionen Menschen in West-Berlin müssen täglich mit Lebensmitteln versorgt werden.

Der Minimalbedarf zur Versorgung Berlins wird auf 4.000 bis 5.000 Tonnen täglich geschätzt.

Während der spektakulären Aktion der Luftbrücke vom 26. Juni 1948 bis zum 30. September 1949 werden die Westberliner und die stationierten alliierten Truppen aus der Luft mit 2.343.301 Tonnen Gütern aller Art, von Kohle bis zum Milchpulver, versorgt - mit einer astronomisch hohen Zahl von rund 277.000 Flügen in 322 Tagen. Höhepunkt der Berliner Luftbrücke ist der Ostersonntag 1949 mit 1.440 Hin- und Rückflügen an einem einzigen Tag: jede Minute ein Flug.

Für die benötigte Landekapazität der gewaltig anwachsenden Luftarmada stehen in Berlin zunächst lediglich die nach dem Krieg nur notdürftig reparierten Flughäfen Tempelhof im amerikanischen und Gatow im britischen Sektor zur Verfügung.

Ein amerikanischer Pilot beschreibt den ersten Anflug auf Tempelhof: "Als wir diesen Flugplatz anflogen, war ringsum alles, was wir sehen konnten, eine Masse zerbombter Häuser.

Dann erspähten wir das Grasfeld - es sah eher wie eine Schafweide denn wie ein Landeplatz aus - kamen über die Funkbarke herein, und es war tatsächlich Tempelhof...

Wir überflogen ein Miethaus und eine Öffnung im Stacheldrahtzaun, und da waren wir."


Im August 1948 beginnen unter amerikanischer und französischer Leitung 19.000 Berliner, davon 40 Prozent Frauen, in Acht-Stunden-Schichten rund um die Uhr mit dem Bau eines neuen Flughafens in Tegel im französischen Sektor Berlins.

Nach nur 85 Tagen Bauzeit wird der Flughafen mit der längsten Rollbahn Europas übergeben.

Die Organisatoren dieser Logistik-Großtat:

Organisiert wurde die Luftbrücke durch den Infanterie-General Lucius D. Clay (Ulrich Tukur) , dem amerikanischen Militärgouverneur in Deutschland und Stadtkommandanten von Berlin in Zusammenarbeit mit General William H. Tunner (Foto, Biografie), aus dem im Film General Philipp Turner (Heino Ferch) wird. Aufgrund fiktionaler Erzählelemente musste der Name geändert werden.

Stiftung HdG:
Als US-General Tunner, ein erfahrener Luftbrückenspezialist, der bereits 1942 eine spektakuläre Luftbrücke mit 650 Flugzeugen pro Tag über das Himalaya-Gebirge zur Versorgung der amerikanischen Truppe in ihrem Kampf gegen China organisiert hat,
Ende Juli 1948 die Verantwortung für die Organisation der Berliner Luftbrücke übernimmt, stellt er fest:

"Der erste Gesamteindruck bestätigte nur meine Vorahnungen - ein Operationsfeld für Cowboys.

Kaum jemand wußte, was er anderntags tun würde.

Weder das fliegende Personal noch das Bodenpersonal ... kannten Pläne, nach denen man sich richten sollte.

Alles war provisorisch ... Durcheinander überall."

Na, denn:

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