"I need a drink..." in: Extreme Ops, Regie: Christian Duguay, Drehbuch: Michael Zeidan, D, GB 2002
Bildquelle und Bildrechte bei Paramount Pictures 2000
"I need a drink..." in: Extreme Ops, Regie: Christian Duguay, Drehbuch: Michael Zeidan, D, GB 2002
Text: ignazwrobel
I got just what the doctor ordered.
Haben Sie Probeme mit Ihrem Blutdruck? Zu niedrig?
Der Doktor verordnet: 10 Min Xtreme Ops ansehen, 3 x täglich, Sie werden sich jedes Mal fühlen, als hätten Sie 10 Tassen Espresso getrunken.
Warum?
1. Ein Drehteam versucht, extreme Winter-Outdoor-Stunts für ein Commercial zu drehen. Gott, was für ein Haufen sozial inkompetenter aufgeblasener Egos. Die miserable Stimmung zwischen den Teammitgliedern läßt Ihren Blutdruck, lieber Leser, vor Ärger hochschnellen.
2. der nervöse Sound, der die Stunts aufputscht, hebt ihren Puls auf 150 bis 180.
3. jeder Outdoor - Erfahrene bekommt Blutdruckspitzen vor Ärger über den hahnebüchenen Blödsinn, was die gezeigte Sicherungstechnik angeht.
4. es gibt wirklich beachtliche ar...gefährliche Stunts und exeptionelle Aufnahmen von Staublawinen.
Das Team
Die Teammitglieder sind alle um die 16-20, der Projektverantwortliche, Ian, ca. 33. Er hat einen Omegatyp an seiner Seite, der ist so alt, dass er fast der Vater der anderen sein könnte, ca. 40, Mark.
Vielleicht ist Mark irgendwie Stunt-Director, vielleicht Lawinen-Sprengexperte, keine Ahnung, er sagt nicht sehr viel ausser Shit und irgendwelcher kommentierender hämischer Frechheiten.
Seine vollverspiegelten Sonnenbrillen, unentbehrliches cooles Accessoir in fast jeder Szene (so sieht man nicht, wie uralt der Oppi ist), anonymisieren ihn.
Der Zahnarzt verordnet...
Ian, der Projektleiter, hat ständig Beziehungsprobleme, die er am Telefon abzuhandeln versucht.
In jeder unmöglichen Situation hängt er am Handy und bequakelt seine Freundin, die offensichtlich keine Lust mehr auf den Workaholic hat.
Man residiert im Hochgebirge in einer Baustelle für ein Alpin-Ressort.
Zentrale Kuppel, radial angeordnete T-Träger in mehreren Stockwerken übereinander, in der Nähe ein Brett aufgebockt, Teil einer Arbeitsbühne, überall Requisiten des Filmteams, offene Laptops, hier wird gearbeitet.
Ian beschwört wieder einmal seine Holde am Telefon, balanciert dabei über einen T-Träger und tritt anschließend auf das Brett. Das kippt und Ian rasselt laut krachend ein halbes Stockwerk tiefer.
Wir blicken von der Galerie über die Balustrade herab auf dieses Chaos aus Requisiten, Baustellenkram und dem am Boden liegenden Ian.
Plötzlich schieben sich zwei braungebrannte Hände in unser Gesichtsfeld.
Schnitt.
Blick auf den dazugehörigen Mann. Da steht, lecker, lässig, cool, braungebrannt, gutgelaunt, blond und in hellblauem T-Shirt Mark.
Mark wirkt wie herbeigezaubert.
Hey alles o.k. da unten?
Ian braucht einen Drink auf den Schreck.
I need a drink..
Mark -man spricht englisch, es ist ein Englisches Drehteam-:
Then I got just, what the dentist ordered. (Mark ist ein Deutscher, wir verzeihen ihm seinen Fehler.)
Ian verbessert ihn: doctor. just what the doctor ordered.
Mark zaubert einen Flachmann aus der Gesäßtasche seiner Jeans, zückt ihn mit lässiger Geste über die Balustrade, lässt ihn exakt auf Ian hinunterfallen, dreht sich lautlos um und ist verschwunden.
wo isser? weg isser.
Jetzt ist klar, was Mark von Beruf ist.
Schutzengel.
Moderne Schutzengel tragen keine weissen Hemden und Federflügel, sie spielen nicht Harfe, oder halten kleine Kinder an der Hand - sie brüllen in ein Kopfmikro, sind hämisch und verdienen sich ein Zubrot durch Product Placement für Mammut Jackets.
Mark ist immer da, wenn die Kiddies Mist bauen oder zurückgehalten werden müssen, sich den Hals aus Idiotie endgültig zu brechen. Wenns sein muss, beamt er sich auch herbei. Meist reicht allerdings Skifahren.
Fotos zum Film hier clicken: http://movies.uip.de/extremeops/
2002 Ian - Rufus Sewell , Mark - Heino Ferch
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