Donnerstag, Oktober 22, 2009

Filmszenen I ...ich hab´nichts gemacht...in: Jutta und die Kinder von Damutz. Polizeiruf 110. Teil 2B. R.: B. Böhlich 1994-95









Bildquelle und Bildrechte: Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg ORB


...ich hab´nichts gemacht...in: Jutta und die Kinder von Damutz. Polizeiruf 110. Teil 2B. Regie.: Bernd Böhlich 1994-95 Heino Ferch - Uwe Rockstroh


Nacht.


Die ganze Gruppe um Kommissarin Tanja Voigt und zwei Polizisten lassen sich von Alfred zu dessen Schäferwagen führen. Uwe Rockstroh finden wir ganz vorn in der Gruppe, er leuchtet den Weg mit einer Stabtaschenlampe voraus.


Die Gruppe erreicht den blauen Wohnwagen des Schäfers, alle bleiben an der Tür stehen.


Die Kommissarin:


Machen Sie auf.


Ein Polizist öffnet die Tür, sie ist unverschlossen. Kommissarin Voigt besteigt den Wagen. Wir sehen, dass Alfred mit großen Buchstaben etwas auf die Aussenseite der offenen Tür schreibt.


Die Leute versuchen, in den Wagen hineinzublicken. Alfred beachten sie nicht.


Wir sehen jetzt, was er schreibt:


I ch h ab

ni c h ts g e

ma ch t.


Die Tür wird aufgedrückt. Tanja Voigt steigt aus dem Wagen. In der Hand hält sie ein Kleidungsstück. Sie will die Tür schließen, sieht Alfred, sieht die Schrift auf der Tür.


I ch h ab ni c h ts g ema ch t.


Sie deutet auf die Schrift. Zu Alfred


Das werden wir sehen, wenn wir die Kleine gefunden haben.


Sie hebt das Kleidungsstück, zeigt es Alfred.


Alfred – und das hier: das ist eine Kinderstrickjacke.


Der Satz löst explosionsartig aggressive Unruhe bei den Umstehenden aus. Sie schreien durcheinander, dringen auf Alfred ein.


Irgend jemand steuert gegen.


Wartet doch!


Die Kommissarin:


Ruhe!


Sie packt Alfred am Hemd.


Alfred…sagen Sie mir, wo die Kleine ist.


Alfred blickt nicht hoch, er schüttelt den Kopf. Wir deuten die Geste als ein „Nein.“.


Die Kommissarin zerrt den Schäfer am Hemd, hält ihm die Kinderjacke direkt vor´s Gesicht, schreit:


Wo ist sie? Sagen Sie mir das!!


Wir spüren den Druck, der von den Umstehenden kommt, eine Geste zu viel, ein zu lautes Wort von Tanja Voigt und sie werden ihn packen.


Voigt schreit ihn an.


Alfred - Es gibt hier eine ganze Menge Leute, die glauben, dass Sie die Kleine auf dem Gewissen haben. Also! Reden Sie!


Alfred wird immer starrer, passiv, eingekapselt wie ein Kind, das vor der Übermacht des Erwachsenen in Angststarre verfällt. Er hält den Kopf gesenkt. Als die Kommissarin den Mann am Hemd packt und rüttelt, hebt er nur schwach die Hände, eine unfertige Geste des Selbstschutzes. Wieder schüttelt er den Kopf. Wieder glauben wir, er will den Verbleib des Mädchens nicht preisgeben.


Voigt zerrt noch einmal an ihm.


Also…!


Sie beruhigt sich. Hört auf zu schreien. Läßt ihn los.


Also gut, dann müssen wir Sie festnehmen.


Sie geht von Alfred weg, lenkt die Leute von ihm ab. Alfred bleibt im Lichtkegel der Stablampe an der Tür seines Wagens stehen.


Ich danke Ihnen,-

ich danke Ihnen, meine Herren, dass Sie mir geholfen haben, Sie können jetzt nach Hause gehen.


Schnitt.


Alfred kommt ins Gefängnis. Wo Sabine ist, teilt er dort auch nicht mit. Statt dessen finden ihn die Wärter anderntags in seinem Blut am Boden liegen. Selbstmordversuch.


Alfred hat das Mädchen weder vergewaltigt noch getötet. Geglaubt hätte ihm das keiner. Er war zu oft mit dem Kind gesehen worden. Dass Sabine hatte ihm aus Büchern vorgelesen, Geschichten erzählt hatte, das wusste niemand. Der Schäfer war es, der einfach nur die Zeit hatte, Sabine zuzuhören. Die Mutter war ja arbeiten.


Sabine ist in einem alten Haus. Sie versteckt sich dort.


1994-95 Heino Ferch (im Alter von 31) – Straßenbauarbeiter Uwe Rockstroh, Hermann Beyer – der stumme Schäfer Alfred, Luise Helm - Sabine, Tochter von Jutta, Kathrin Sass – Hauptkommissarin Tanja Voigt, Dagmar Manzel – Jutta Pahl, Uwe´s Favoritin, zweifache Mutter, Petra Kleinert – Beverly, möchte auch Uwes Freundin werden


Wir beenden die Besprechung des Films an dieser Stelle. Wer war der Täter? Uwe Rockstroh war es nicht.


Kommentar 1:

Bildvergleiche










Bildquelle und Bildrechte: Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg ORB


Constantin Film Produktion für SAT.1













Polizeiruf 110 Jutta und die Kinder von Damutz 1995 und Es geschah am hellichten Tag Remake 1997.


Szene: Mob - Kommissar - Delinquent.



Jutta..:Männer-Kommissarin Tanja Voigt - Schäfer Alfred


Es geschah..: Jugendliche - Kommissar Steiner - Delinquent Hausierer Bock (Heino Ferch, ganz rechts im Bild)


In beiden Fällen kommt der Delinquent in den Gewahrsam der Polizei, in beiden Fällen fließt im Gewahrsam der Polizei Blut.

Alfred versucht, sich selbst zu töten, Bock wird vom Vater des toten Kindes erschossen. Der Sekundenbruchteil vor dem Schuss:



Bildquelle und Bildrechte bei Constantin Film Produktion für SAT.1


Die Bilderzählung in Es geschah.1997. ist durch Kameraführung mit vielen Close Ups, also starker Psychologisierung der Seelenvorgänge, in der Dramatik im Vergleich zu der ORB-Produktion wesentlich gesteigert.




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Semi offtopic. Schmankerl für HF-Fans. Aus dem Jahr 1992. Wer steppt da? -> Klar! (Datei muss ein paar Sek. laden - oder Download.)







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offtopic



Wir besuchen unseren Wikipedia Artikel seit Mitte Oktober nicht mehr. Wir würden uns nur wie verrückt über die inhaltliche und sprachliche Verstümmelung ärgern. Ärger blockiert... there´s a lot of studying to do für den theoretischen Unterbau unserer thesis, Wir schauen vorwärts. (...vielleicht bauen wir den Artikel noch einmal in der Englischen Version auf. Vielleicht. Die Grauen Herren können nämlich besser russisch als englisch.)


..die ersten Fehler in Presseartikeln tauchen bereits auf. Nach der Löschung der Genre-Klassifizierung von The Unscarred als Film Neo-Noir wurde dann auch gleich ein Actionfilm draus.


Zweites Beispiel: am 18.10.2009 konnte Gabi Fischer im Interview hfs Position als offizieller Turnier-Spieler des Deutschen Poloverbandes (übrigens mit- in 2009- acht Jahren Spielpraxis und, überschlagsweise gerechnet, siebzig Turnierteilnahmen) nicht mehr einschätzen, da die einzige - schnell zugängliche- Überblicksinfo im Netz zu diesem Thema - unser Passage im Wikipedia Artikel mit der Bemerkung von den drei Herren gelöscht wurde, die Info sei peinlich und lächerlich. Sofort folgt die erste Ratlosigkeit in der journalistischen Berichterstattung. Es ist einfach wie überall: Hybris ist die Selbstabsolution der intellektuellen Dauerurlauber....


Das blöde ist, die Zerstörungen wirken sich bis in die Wochenzeitung Der Focus und die Kinozeitschrift MonstersandCritics aus, weil beide Publikationen für das Ferch-Porträt direkt zu Wikipedia verlinken...Eine Above the line Publikation wie der Focus verlinkt im eigenen Qualiätsinteresse u.E. nur auf die Wikipedia, wenn sich dort ebenfalls ein Qualitätsartikel findet. Nach der Verstümmelung kann man abwarten, wie lange der Link noch steht.