Donnerstag, August 10, 2006

„...Ich versuche, meinen Teil dafür zu tun...“ Teil 3b. ( Heino Ferch - General Philipp Turner) in : Die Luftbrücke. Regie: Dror Zahavi, Buch: Martin

„...Ich versuche, meinen Teil dafür zu tun...“ Teil 3b. ( Heino Ferch - General Philipp Turner) in : Die Luftbrücke. Regie: Dror Zahavi, Buch: Martin Rauhhaus. hf, Teamworxx 2004-2005 für SAT.1

von: ignazwrobel

Bildquelle Composing Teaserleiste und Einzelbildwerke: SAT.1 teamworxx.
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Die Erinnerung an seine verstorbene Frau, seine Kinder, an den Krieg, an den Druck der Aufgabe, unter dem er hier steht, lösen eine starke seelische Bewegung aus.
Einen Moment lang kann er seine Trauer nicht mehr verbergen. Er kaschiert sie durch einen raschen Schluck aus der Kaffeetasse, die sein Gesicht und seine Bitternis verdeckt.


Dieses so persönliche Statement ist - somehow, sehr -berührend. Luise erlebt den „anderen“ Turner.

Der wütende Forderer, der mit Clay um Material, Mittel und Möglichkeiten ringt, der unnachgiebige Organisator, er hat eine Motivation, die nichts weniger als eitel ist.
Den Mittvierziger reizt nicht mehr Profilierungssucht, oder der Wunsch nach Macht.
Er hat, bei aller äußeren Härte, ein für einen Soldaten sehr ungewöhnliches Motiv:

An seinen Platz gestellt, will er mit seinen Mitteln etwas tun, damit es, alles, besser wird.

Er fühlt einen Aufruf an sich und seine Fähigkeiten, sie für das Wohl , das Fortkommen, das Überleben Anderer, einzusetzen.

Auch das ist Turner. Und wie wir sehen werden, spürt und weiß das auch Clay. Turners Ausbrüche wird er als Indikatoren für tatsächlich drängende Notwendigkeiten nehmen und ihn aus dem Hintergrund auf politischer Ebene bis zum glücklichen Projektausgang unterstützen.

Turner wird noch lange, noch ein halbes Jahr, brauchen, bis er Clay erkennt.

Er wird sagen: Ich bin zwar Nichtraucher, aber [auch] ich erkenne einen guten Soldaten, wenn ich ihn sehe.

Clay wird ihn mit einem Gesprächsangebot persönlicher Art beschenken, das Turner am Ende des Projekts annehmen wird.


Als Luise, die ihm schreckensstarr zugehört hatte, nach Hause gegangen ist, sehen wir Turner noch einmal ganz unbeobachtet, für sich.

Er kämpft, er ringt innerlich um eine Lösung, eine Idee.
Er dreht sich weg. Plötzlich, ganz unvermittelt, explodiert ein heftiger Schlag gegen eine Schranktür. Wir sind Zeugen des Tiefpunktes seiner Zuversicht, diese kurze Explosion ist Geste persönlicher Macht- und Ratlosigkeit.

Als er sich herumdreht, fällt sein Blick auf ein Buch: A. Kahn. Er nimmt es aus dem Regal. Das Buch enthält die Lösung. Diese Nacht bringt die Wende, am anderen Morgen ist die entscheidende Idee geboren: das Fließbandprinzip.

Turner wird das größte Fließband der Welt installieren.

Als seine Sektretärin am Morgen wiederkommt, findet sie einen anderen Turner vor: ruhig, zufrieden, gut gelaunt, locker und entspannt.

Die Krise ist überwunden, es geht aufwärts.

Audio.wma (Text exkl. Dialog und Sprecher: ignazwrobel)<-<- zurück zu Teil 3a weiter zu Teil 4 ->->

2004-2005 Heino Ferch – General Philipp Turner, Ulrich Tukur – General Lucius D. Clay Filmografie Ulrich Tukur; Leo Natalis – Micha Kielberg, Ulrich Noethen – Dr. Alexander Kielberg Filmografie Ulrich Noethen

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Kommentar 1: Mir gefällt sehr gut die langsame Entwicklung von Turners Haltung Clay gegenüber von Zweifel zu Vertrauen. Ich finde auch Tukurs General Clay sehr schön. Clay ist souverän, uneitel, Turners Unbotmäßigkeit durchschaut er als echtes, tiefes, ehrliches Engagement. Er sieht auch den Menschen in Turner, nicht nur den Untergebenen, der möglichst funktionieren soll.

Ecce.
siehe...
Tukur eben.

Kommentar 2:

Nachtrag vom 17. Mai 2006 - ein Link zu "Quadriga"-Preisverleihung 2004, Moderation: Heino Ferch, Quadriga Hauptseite, Quadriga Philosophie. Als der obige Beitrag entstand, kannte ich das Projekt Quadriga noch nicht.