Mittwoch, August 05, 2009

Filmszenen I ... die fast drei Jahre anhaltenden Krawalle..in: Baader-Meinhof-Komplex Teil 1A. Heino Ferch –Dietrich Koch. Regie: Uli Edel 2007- 2008


Bildquelle und Bildrechte bei Constantin Film AG


... die fast drei Jahre anhaltenden Krawalle..in: Baader-Meinhof-Komplex Teil 1A. Heino Ferch –Dietrich Koch. Buch: Stefan Aust, Drehbuch: Bernd Eichinger, Regie: Uli Edel 2007- 2008


Vor der Szene


1.

DieJournalistin der Zeitschrift konkret Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) liest Freunden und Mitarbeitern ihren kritischen Leser-Brief an Farah Diba, die Frau des Schahs von Persien (Iran) Reza Pahlawi, (Foto) Bild vor. Die deutsche Regenbogenpresse bejubelte den Besuch des Schahs in Deutschland. Wirtschaftspartner und militäriche Beschützer Deutschlands waren die USA.


Persien war ebenfalls strategischer Partner der USA.


2.

Zweiter Juni 1967, vor der Deutschen Oper Berlin: Das Protokoll des Schahbesuches sieht einen Besuch der Oper vor. Die Straße ist von einem Polizeikordon abgesperrt. Wir sehen Hunderte von Menschen, viele haben Protestplakate mitgebracht.

Autonomie für die Teheraner Universität, Schluß mit der Folterung politischer Gefangener.“ Bilder vom Schah und Familie: „Mörder! Mörder raus aus Ost-Berlin“


Persische Claqueure bejubeln den Schah, werden handgreiflich gegen die Protestierenden Bild 1. , Bild 2, (aus dem Film)


Der Polizeikordon wird aktiv. Berittene Polizei prügelt auf die Zivilisten ein. Bild 3 (aus dem Film)

Ein Zivilpolizist der Stasi erschießt sogar eine Person, den Studenten: Benno Ohnesorg.


3.

Eine Fernsehdiskussion mit Ulrike Meinhof.


Frage an Meinhof:


Sie haben die Seite der demonstrierenden Studenten eingenommen. Warum?


Antwort Meinhof:


In der rechten Presse ist die Katastrophe vom zweiten Juni den Studenten selbst in die Schuhe geschoben worden. Von allem die Springerpresse versucht, die studentischen Kräfte als Randalierer und Krawallmacher zu verteufeln.


Sie zitiert aus der BILDzeitung:


Diesen Halbstarken genügt der Krach nicht mehr, sie wollen Blut sehen.


Weiter:


Die Wahrheit aber ist, dass die Studenten unseren Staat als Polizeistaat entlarvt haben.


4.
Bei Ensslins zu Hause. Die Familie verfolgt die Podiumsdiskussion mit Ulrike Meinhof im Fernsehen.

Wir hören Meinhof aus dem Fernsehgerät:


„Dann waren wohl Hitlers Angriffe auf Polen, Frankreich und Russland auch präventiv…“


Vater Ensslin, ein Pastor, und Gudrun, die Tochter, geraten in eine erregte Diskussion:


Gudrun:


Der amerikanische Imperialismus macht vor nichts Halt. Vietnam, Bolivien, Der Nahe Osten..

…Jede Rakete, jeder Panzer kommt aus den USA. Die machen das doch nur, um die Ölfelder im Nahen Osten zu kontrollieren.


Wir bemerken während dieser Diskussion, dass Gudrun so empört ist, dass sie, anders als ihr Vater, handeln wird:


Gudrun:


Dass es keinen Sinn hat, für eine bessere Welt nur zu beten, dass sie sich – verdammt noch mal – wehren müssen.


Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) verlässt ihren Verlobten, ihr Baby, ihre Familie und schließt sich einer Kommune an. Ihr neuer Lebenspartner ist Andreas Baader (Film-Foto: Moritz Bleibtreu).



Eine kommunistische Riesenveranstaltung (Foto aus dem Film) der APO in einem Auditorium der Uni. Der Student Rudi Dutschke (im Film: Sebastian Blomberg) spricht über den Vietnamkrieg. Dieser Krieg ist ein Stellvertreterkrieg. Der kommunistische Norden Vietnams wird mit Waffen und Soldaten von der UdSSR unterstützt, der nicht-kommunistische Süden Vietnams von den USA.


Am Ende der Rede skandiert der ganze Saal Ho-Ho-Ho-Chi-Minh. (Ho-Chi-Minh ist der Gründer der kommunistischen Partei Indochinas und war treibende Kraft, Nord- und Südvietnam wieder zu vereinigen.)


6.

Kurz nach der Veranstaltung wird Rudi Dutschke von einem USA-freundlichen anderen Studenten niedergeschossen.


Eine große Zahl Studenten gibt der reisserischen Berichterstattung der BILD-Zeitung eine Mitverantwortung für den Tod von Ohnesorg und das Attentat auf Dutschke. Wir sehen, wie die Lieferwagen der Bildzeitung am Verlassen des Firmengeländes gehindert werden und die Auflage der Zeitung in Flammen aufgeht (Foto aus dem Film).

7.


Eine schnelle Bildabfolge erzählt uns Stepstones der Situation: heute bereits berühmte Bilder von den Kriegen aus Vietnam und Bolivien, der tote kommunistische Revolutionär Che Guevara, die Black-Panther-Geste der afroamerikanischen Olympiasieger,die Ermordung Martin Luther Kings, John F. Kennedys, der Prager Frühling.


8.
Baader und Ensslin hatten eine Bombe in einem Kaufhaus hochgehen lassen. Jetzt stehen sie vor Gericht. Ulrike Meinhof ist immer noch Journalistin. Ihre Texte werden radikaler. Sie besucht Gudrun Ensslin im Gefängnis und schließt sich der Gruppe wenig später an.

Gudrun zu Ulrike:


Dieses Mal werden wir nicht tatenlos zuschauen, wie sich der Faschismus breit mcht wie unter Hitler. Wir haben eine Verantwortung vor der Geschichte.


2007-2008 Heino Ferch (im Alter von 44) – Dietrich Koch, die Ocar-Co-Preisträgerin Martina Gedeck – Ulrike Meinhof, Moritz Bleibtreu – Andreas Baader, Johanna Wokalek – Gudrun Ensslin, Michael Gwisdek - Gudrun´s Vater





- - -


Bildquelle youtube.de Bildrechte: Rat Pack Filmproduktion GmbH


...huch, ist das vielleicht Tony "Scarface" Camonte aus dem gleichnamigen Film von Regielegende Howard Hawks (1932)?..oder am Ende gar Klaus Schmidt aus Jerry Cotton?

Das Foto ist aus dem auf youtube.de veröffentlichten Material der Produktionsfirma: Video-Drehtagebuch Teil 5->