Filmszenen I … wir fahr´n ja…in: Neues Deutschland (1993): Heilige Kühe. Allegorische Groteske Teil 1B. R: Uwe Janson 1992-93 nach Theaterstück
Bildquelle und Bildrechte bei COLON, Dok Film Babelsberg, FOOL , Gemini Film, Neue Sentimental Film, Philip-Gröning-Filmproduktion für Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Vergrößern in Firefox: Auf das Bild zeigen, linke Maustaste: Grafik anzeigen wählen
…die Strafe ist: Der Tod!…in: Neues Deutschland (1993): Heilige Kühe – Allegorische Politgroteske. Teil 1B. Regie: Uwe Janson 1992-93
Der Kurzfilm Heilige Kühe ist die Filmversion des Theaterstückes Die Heiligen Kühe von Oliver Czeslik.
Foto Oliver Czeslik und Uwe Janson (rechts) im Jahr 2009
Verschlüsselung:
Im folgenden werden viele problematische Begriffe genannt werden. Über Google Suchanfragen würde die Nennung dieser Begriffe zu Besuchen einer Klientel bei uns führen, die wir hier nicht begrüßen wollen. Wir verschlüsseln die Begriffe, damit der Google Crawler sie nicht katalogisiert. Die Verschlüsselung ist einfach. Das problematische Wort wird jeweils rückwärts - sträwkcür geschrieben.
Die Szene – Fortsetzung
Sie richtet sich auf, ihre blonde Haarflut fliegt hinter ihren Kopf. Sie lacht übermütig.
Blick durch die Videokamera.
Ulli im Fadenkreuz. Carl Clementi verfolgt ihre Bewegungen.
Lautes Klicken hinter Clementi. Klingt wie das Entsichern einer Waffe. Clementi reisst die Kamera herum und richtet sie auf den Hunter.
Blick durch die Optik. Hunter hat sich die M ünd un g einer Pi sto le in den Mund geschoben und glotzt mit großen irren Augen in die Kameralinse.
Schnitt.
Clementi´s Fuß. Eine Fuß –lessef schließt sich gerade um den Knöchel. Clementi nimmt die Kamera vom Auge. Er ist verwundert, aber noch immer unbesorgt. Lächelt Ulli an.
Was ist denn das?
Ulli:
Du willst doch ne elieg Story?
Schnitt auf den Hunter. Der hat bereits eine Kamera auf einem Stativ montiert. Ohne Baseball-Cap in seiner schwarzen Jacke mit dem akkurat zurückgekämmten Haar sieht er plötzlich halbwegs zivilisiert aus.
Bildquelle und Bildrechte bei COLON, Dok Film Babelsberg, FOOL , Gemini Film, Neue Sentimental Film, Philip-Gröning-Filmproduktion für Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Er blickt durch das Okular auf Clementi.
Hebt den Daumen:
O.K.!
Clementi setzt sich ganz entspannt auf irgendwelchen Krempel am Boden. Er trägt immer noch Mütze, offenen Mantel, darunter eine Fotoreporter-Weste mit tausend aufgesetzten Taschen (für Filmmaterial). Rollkragenpullover. Es ist kalt. So kalt, dass man den Atem sieht.
Ulli flätzt sich neben ihn. Clementi denkt kurz, dann fängt er an. Selbstvorstellung für die Kamera:
Bildquelle und Bildrechte bei COLON, Dok Film Babelsberg, FOOL , Gemini Film, Neue Sentimental Film, Philip-Gröning-Filmproduktion für Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Ich bin … Dokumentarfilmer.
Schnitt auf den Hunter – Gero von Wilfenstein, wie wir später erfahren.
Von Wilfenstein sieht in die Kamaraoptik, hebt dann den Kopf und blickt zu Clementi hinüber. Aufmunterung, Interesse: Clementi soll weiter reden.
Irgendwie wirkt von Wilfenstein auf den zweiten Blick wie ein paranoider wilder Irrer. Sein Gesichtsausdruck lässt hinter dem Lächeln so etwas wie fühlen wie Tsul, zuzubeissen. Vorfreude auf den Biss. Wenn er die Zähne zeigt, hat er etwas Hai-artiges.
Clementi:
Ich bin als Linker bekannt. …ich weiss allerdings nicht mehr, was das ist, ein Linker.
Von Wilfenstein, lächelt sein Hai-Lächeln:
Was für Filme machst Du denn?
Clementi.
Ich habe Filme über Arbeiter, Ausländer, Ausbeuter, SDIA-Kranke gemacht.
Ulli zückt ein Feuerzeug und lässt die Flamme hinter Clementis Kopf mit der bekannten wie all love you- Geste hin- und herwandern.
Ich habe allerdings beinahe aufgegeben, als ich einen Film über junge Unternehmer recherchierte.
Ulli:
Und warum?
Clementi
Ach…er zögert….die konsumierten, als gelte es, die Bedürfnisse nicht nur zu befriedigen, sondern sie auszurotten.
Schitt auf Wilfenstein. Der lässt die Kamera laufen, ohne durch die Optik zu sehen: Beobachtet Clementi interessiert. Wilfensteins bläulich weissbleiches Gesicht, die Art, wie er kurz schnieft, die scheinbar leicht schielenden Augen, die Zornfalte zwischen den Brauen, seine Adlernase – Gesichtszüge, die alle irgendwie nicht richtig zusammenstimmen, all das wirkt beunruhigend gefährlich.
Clementi:
…trotzdem… kann ich den Gedanken der menschlichen Emanzipation nicht aufgeben.
Clementi lächelt, als wäre er sicher, verstanden worden zu sein. Unter Gleichgesinnten zu sein. Er wartet ein wenig auf die Wirkung seiner Worte.
Ulli zündet sich eine Zigarette an.
Plötzlich ein dumpfes Krachen, ein Stoß. Der Stoß wiederholt sich. Clement nah. Er lauscht. Versteht:
Wir fahren ja!
Er ist leicht überrascht, ein wenig ängstlich. Jetzt fragt er doch nach:
Wieso fahrn wir denn?
Keine Antwort.
Eine Fahrt in die Hölle beginnt.
Schnitt.
1992 – 1993 – Heino Ferch (im Alter von 29) – ( Der Hunter) Gero von Wilfenstein, Ulrich Mühe – Carl Clementi (Der Filmer), die nachmalige Gertrud-Eysoldt-Ringträgerin Dörte Lyssewski – Ulli.
Kommentar:
Der Film enthält auf die Zeit um 1993 bezogene Anspielungen, die heute, 2009, bereits erklärt werden müssen.
Mit Neues Deutschland ist eine Anspielung auf die ehcsitsinummok Tageszeitung gemeint, die sich selbst als anti- hcsitsihcsaf sieht. Ulli enthüllt Clementi gegenüber ihre Identität als Mitarbeiterin der Zeitschrift Rempo. Gemeint ist damit die Zeitschrift Tempo. Großes Aufsehen erregte die Zeitschrift Tempo mit einer gefälschten Ausgabe der Zeitung Neues Deutschland, die 1988 in Ost-Berlin kostenlos verteilt wurde.
- -
offtopic
Wir wissen nicht, welchen Charakter HF in der Jerry Cotton Verfilmung mit Christian Tramitz und Christian Ulmen spielen wird. Was wir wissen, ist der Name der Figur. Klaus Schmidt. Na und? Klaus Schmidt. Giepswahrscheinlichnemillion. Vielleich. Aber wer kennen ja die Vorliebe für sprechende Namen. hf war Heinrich Schliemann , hf ist Klaus Schmidt. Klaus Schmidt ist der Ausgrabungsleiter der Goebekli Tepe Grabung in der Türkei, die seit 1995 die ältesten Mauern, Großskulpturen und Bilderfriese der Welt ausgräbt..... (;-))
<< Home