Freitag, Mai 29, 2009

Filmszenen I Editorial I Interview mit einigen Herren

Neue Episode Krupp - eine Deutsche Familie Teil 2 nicht vor morgen früh -



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Redaktionsbesprechung


Anwesend:


Herr Gustav zu Behlen und Helbach,

Herr Marc Bittner,

Mr. Bond, James Bond,

Armand Augustin Louis, Marquis de C.

Herr Hans Kuhlke

Dr. Michael Mühlhausen,

General Philipp Turner

Anwalt Christian Weller


Die Damen Ignaz, Wrobel, Dito und Glaser


Frau Wrobel:


Vielen Dank meine Herren, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, von teilweise weit entfernten Gebieten in unsere Redaktion in einem kleinen Ort am Rande der Alpen zu kommen. Wir hoffen, Sie hatten eine angenehme Reise.


Das heutige Meeting dreht sich um eine Frage, die Frage nämlich: wer oder was steckt dahinter.


Dr. Mühlhausen:


Bitte fassen Sie sich kurz und klar, ich habe keine Zeit, die Mafia ist mir auf den Fersen.


Frau Wrobel:


Gerne Doktor. Wir hoffen auf Ihre Imagination in folgendem Szenario:

Sie sind mit der Tatsache konfrontiert, dass jemand einer größeren Öffentlichkeit gegenüber Aussagen über Sie macht. Wie würden Sie vorgehen?


Dr. Bittner:


Ich würde die P..P erson in eine K..Küche l…l..locken, auf dem Ha..ckbrett festb..bin…


Frau Wrobel:


Vielen Dank Herr Bittner für ihren fantasievollen Vorschlag. Wir sammeln Alternativen.


Der Marquis:


Wer ist die Person, Mann oder Frau? Ist sie von Stand? Gräfin, Fürst? Was sagt man über Sie? Gegebenenfalls würde ich den Geheimdienst einschalten - höflich natürlich , ..und mit guten Manieren. Fouché hat seine Leute überall. Das bringt uns ein schnelles Ergebnis.


Frau Wrobel:


Wir halten also fest: Die Qualität der öffentlich gemachten Aussagen hängt wahrscheinlich direkt vom Profil des Autors ab.


Hans Kuhlke:


Na, ick wees ja nischt. Aber die Stasi, die hat doch sicher ´ne Akte über die Person, fragenSe doch ma den Dings.


Frau Wrobel.


Den…Dings?


Herr Kuhlke:


Na, den …Kaiser, den Oberstleutnant vons Amt für Staatssicherheit.


Mr. Bond, James Bond:


Ladies, Schätzchen, ich mach Euch nen Vorschlag.

Wir nutzen die moderne Abhörtechnik des MI6. Da gibt es wunderschöne kleine Spielsachen, Spyware zum Beispiel. Die schreibt alle Clientanfragen im Internet mit. Und sie kann die Festplatten des Clienten scannen. Da weiss man gleich, wes´ Geistes Kind die Zielperson ist, womit sie sich beschäftigt. Was sie denkt, woran sie glaubt.


Frau Wrobel, leicht errötend:


Das muss aber ganz unter uns bleiben, Mr. Bond.


Anwalt Weller:


Ich glaub´ nicht, wovon Sie da reden. Das ist doch illegal. Das belastet die Person ohne Rechtsgrundlage. Sie hat ein Recht auf einen Anwalt.


Frau Wrobel.


Herr RA Weller, wir haben nicht vor, gegen diese Person einzuschreiten, alles was wir wollen ist Information, - damit wir wissen, woran wir sind.


General Turner:


Bei uns damals im Himalaya, da hatten wir auch kaum klare Sicht auf die Dinge. Wir mussten ein paar Avro 683 Lancaster unter den Wolken durchfliegen lassen um die Sache aufzuklären. Vielleicht umkreisen Sie die Person einfach mal aus einer fahrenden Limousine heraus. Oder machen ein paar Filmaufnahmen, wenn sie sich im öffentlichen Raum bewegt. Beim Sport vielleicht?


Frau Wrobel.


Ein Detektiv. Wir werden einen Detektiv bitten, Nachforschungen anzustellen. Gewohnheiten, Freunde, finanzieller Hintergrund, polizeiliches Führungszeugnis wäre auch nicht schlecht. Frau Dito, bitte suchen Sie doch die Nummer von diesem Privatdetektiv heraus, der kein Karo tragen will.


Frau Dito:


Jerry Cotton?


Frau Wrobel:


Nein, nein, unser alter guter Bekannter: Rigby Reardon.


Frau Dito:


Ich eile.


Herr Gustav zu Behlen und Helbach,


Wenn Sie mir eine Frage gestatten : warum möchten Sie das alles wissen. Wollen Sie eventuell ins Geschäft mit der Person kommen. Ins Stahlgeschäft vielleicht. Da sind wir doch allemal die besseren Partner. Wir liefern übrigens auch Kanonenzünder….


Frau Wrobel:


Vielen Dank für Ihren bedenkenswerten Vorschlag. Wir danken Ihnen allen, meine Herren und ziehen uns jetzt für zehn Minuten zur Beratung zurück.


Bitte entschuldigen Sie uns.


Für Sie wurden inzwischen im Herrenzimmer Kanapees und Deutscher Markensekt aufgetragen. Wenn Sie bitte der jungen Dame dort folgen wollen….


Wir sehen uns Punkt 17:00hrs s.t. wieder - draussen auf dem Sportplatz. (wegen der frischen Luft)


Schnitt.

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29.5.2009

Ein Regenguss plus scharfer kalter Wind hat das versprengte Häuflein der Zuschauer und Spieler nach dem Match unter das Zeltdach des Catering-Service getrieben. Nun stehn se hier, locker zusammengestellt an Stehtischchen, gerade dicht genug, dass die Körperwärme der anderen alle in die Komfortzone heizt.

In der Mitte, auf einem Fauteuil, wurde die Urgroßmama platziert, daneben im Maxi Cosy das Urenkelchen mit den Käthe-Kruse-himmelblauen Augen. Ganz schön wach, der Zwerg, schon ein richtiger Mensch!

Die junge Mutter telefoniert. Sprechfetzen wehen an das Ohr unserer Frau G. ...Schweinekalt hier! .(...)wie war die Produktion (aha, is uff Aabeet, der Gute)..ok. ciao. Die junge Frau legt auf. Lieben Gruss vom Chef! sagt sie an die Spieler gewandt und nochmal zu K...s St....e Gruss vom Chef an Dich ! Gruss vom.....CHEF? CHEF! Danke Chef, Gruss zurück. Wie ..ging nicht an uns, sondern an die Anderen daneben ? Auch gut. Trotzdem Gruss zurück, CHEF! Also doch Ernest H. Shackleton. Ham wir doch richtig gesehn, CHEF. Die Records Ihrer Telefonrechnung müßten ausweisen Freitag, 29.5.2009, 17:10hrs. Circa. We were here as promised.

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und jetzt? kein Problem. wir sind ja a priori in Hoki anwesend, am Sonntag auch am Sportplatz, und wahrscheinlich sogar wieder mal der einzige Zuschauer...hähä. und sons? Der Ball ist -nach wie vor - nicht bei uns.


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Offtopic

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Der Sonntagsfilm

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aus dem Filmtheater Holzkirchen- meglio tardi che mai:

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Absolut empfehlenswert: Chaos Calmo.

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Die Story hat einen aussergewöhnlichen Blickwinkel. Sie betrachtet die Welt, die Dinge, "von hinten". Ein Mann klinkt sich aus dem "Zentrum" , der dahinrasenden Zeit, den Kämpfen und Ränkespielen der "Mitte der Welt" , das ist, seinem Arbeitsplatz, aus und setzt sich auf eine Bank unter ein paar Bäumen vor einer Volksschule.

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Frühling, Sommer, Herbst vergehen und Mitspieler und Kontrahenten aus der "echten Welt" erscheinen punktuell, beleuchten blitzlichtartig ihre Sorgen, Nöte, Kämpfe, Intrigen in ganz kurzen Berichten und verschwinden wieder an ihren Kampfplätzen in der "echten Welt".

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Unser Mann sitzt und wartet, langsam wird er immer mehr eine Art "Große Instanz", von der man sich Rat holt. Unser Mann interessiert sich nicht parteilich, nicht leidenschaftlich, deshalb wird sein Rat immer wertvoller. Unser Mann sitzt und wartet. Auf sein Kind.

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Das ist nach dem unerwarteten, unverstehbaren, unkommentierten plötzlichen Tod seiner Mutter, der Frau des Mannes, mit dem Papá allein. Der Vater ist um sein Kind so besorgt, dass er einfach nicht von der Schule seiner Tochter weggehen kann. Er ist ein Fänger im Roggen.

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Als die vierte Jahreszeit beginnt, als die ersten Schneeflocken fallen, ist endlich die Krise, die Trauerarbeit von Tochter und Vater, bewältigt. Das Mädchen wünscht sich zu Weihnachten, dass er nicht mehr vor der Schule warten soll - und es ist auch nicht mehr nötig. Einfach nur die Zeit hat die Wunde geschlossen.

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Der Film ist wunderbar, witzig, traurig, skurril, sexy, berührend und enthält eine "große Wahrheit", eine "Metapher des Lebens." In der Rolle der verrückten Schwägerin, einer Schauspielerin, ist die Gattin Calpurnia aus Julius Caesar, Valeria Golino. Überraschungsgast ist ROMAN POLANSKI. Sein Auftritt ist göttlich. Perfekt, witzig, großartig.

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Fünf Sterne für Chaos Calmo.