Donnerstag, August 10, 2006

„…Klar bin ich auf Deiner Seite, würd´ ich Dich sonst anrufen?“ Teil 2. Heino Ferch als Loader Weber in: Buddies – Leben auf der Überholspur. Regie: Roland Suso Richter, Buch Holger Karsten Schmidt und Philip Voges, 1995-1996

von: ignazwrobel

„…Klar bin ich auf Deiner Seite, würd´ ich Dich sonst anrufen?“
Audio.wma (Text exkl. Dialog und Sprecher: ignazwrobel)



Die Firma Rimko - Jo Rimkeit – Schmidt - macht immer höhere Vorgeben. Der Druck auf Henrik nimmt zu. Eine immer höhere Anzahl von Telefonaten, immer größere Prospects-Volumina fordert Schmidt von ihm.

Schmidt peitscht ihn weiter.

Morgen mußt Du zwanzig Kunden klarmachen, daß Du der Goldesel bist und für sie scheiffen willst und sie die Banken vergessen können. Ich will, daß Du Deine Birne auf hundert Prozent fährst. Hast Du das durchgeholt?

Die Tür fällt ins Schloß.

Henrik geht heimlich auf den Gang hinaus, hört dort jemanden reden, aggressiv und schnell.
Blick den dunklen Flur entlang, eine Person geht hinten quer durch. Voice over.

Ja, ich weiß nur eines, wenn Du jetzt nicht gleich Hunderttausend nachlegst, dann stecken wir tief im Sumpf, ich meine, wir müssen jetzt Hunderttausend nachlegen, geht das in Deinen Kopf, ja, verstehst Du das?

Henrik ist der Stimme gefolgt, steht am Türrahmes des Büros, wir hinter ihm. Es ist ein Zweierbüro, auf dem zweiten Platz sitzt Schmidt.

Ja?

Ja!

ja!

Wir sehen den Sprecher: es ist der Zigarettentyp von vorhin. Er ist aufgestanden, geht beim Telefonieren neben seinem Schreibtisch hin und her, während er seinen Kunden bearbeitet.
Er hat die Körpersprache eines Boxtrainers, der seinen Trainee beim Kampf anfeuert.
Schmidt gibt das Stichwort Schweinebäuche.

Der Mann nimmt es auf, gibt mit gehobenen Daumen zu verstehen, daß er die Idee gut findet, während er in hohem Tempo weiter ins Telefon hineinrattert.

Paß auf, jetzt hör...

Hör mir mal gut zu: wir stecken zwar tief in den Miesen, aber wenn Du jetzt nicht nachsteckst, dann verlierst Du alles und bist weg vom Fenster.

Ja..?
Ja?

Hast Du das jetzt durchgeholt oder bist Du der totale Patient?

Die Körpersprache des Mannes ist drohend, proletenhaft, angeberisch.

Trotzdem sind wir fasziniert. Henrik auch.

Der Mann hat sein Jacket abgelegt, steht da im Oberhemd, die Hemdsärmel hochgekrempelt, trägt eine taillenhohe Bundfaltenhose mit breiten Broker-Hosenträgern in Knallrot. Der Stoff seines Hemdes wirkt wie eine hauchdünne Verpackung über einem PS-stark warmgelaufenen Muskelmotorblock.

Oh, gut!

Schnell, drängend:

Na, was soll denn das jetzt wieder ? Klar bin ich auf Deiner Seite, würd´ ich Dich sonst anrufen? Ich sag´ Dir was, ich sag Dir was: aus Deinen Hunderttausend mach´ ich ´ne komplette Million. Wir gehen in Schweinebäuche , das is´ n Insidertipp. Also komm jetz´ zick´ nich´ rum, so krieg´ste Deinen Schulden nie weg.

Wir müssen den Mann ansehen, wir können nicht anders, es geht etwas von ihm aus, das unseren Blick auf ihn ansaugt, uns festnagelt.

Der Körper des Mannes ist durchtrainiert, fettlos, strahlt eine raubkatzenhafte Schnellkraft aus, eine aggressiv- geschmeidige Gefährlichkeit, die ängstigt und fasziniert zugleich.
Sein Körper scheint ein elektrisches Feld zu erzeugen, das die Luft regelrecht zum Knistern bringt.

Der Mann hat offensichtlich als Ziel, keine Sekunde des Nachdenkens auf der anderen Seite der Telefonverbindung zu ermöglichen.

Er rattert seine Sätze im Sprinttempo in den Hörer, so als würde er den Anderen zu einer Hochleistung anspornen.

Zwischenschnitt auf Henriks Gesicht. Große runde Augen, offener Mund.

Er sieht dem Mann zu, verständnislos zuerst, dann zunehmend vereinnahmt, begeistert zuletzt.
Als der Mann offensichtlich auf der Winnerseite angekommen ist, lächelt Henrik fasziniert.

Nein! Nein! Mach jetz´ was ich sage und bring´ mir die Hunderttausend her!
o.k.!

Hör mir auf mit Deinem Scheiffbanker, der Typ hat keine Ahnung der stempelt Kontoauszüge, der weiß nich´ma´ wie man Börse buchstabiert. Also mach´ - bis siebzehn Uhr! Tschau.

Knallt sofort den Hörer auf. Dreht sich mit ausgebreiteten Armen vom Schreibtisch weg. Schreit auf

O Mann Gott..! ..war das ne schwere Geburt!!!

Geht zum Fenster, die Anspannung hat uns auch erfaßt. Wir haben ein Druckgefühl im Magen.
Schmidt sofort: Da kannst Du doch noch mehr rausklopfen!

Pressen und gepresst werden. Auch der Mann steht unter extremem Leistungsdruck. Schmidt peitscht ihn.

Er antwortet Schmidt mit einem kalt zornigen Blick.

Jetzt sieht er Henrik, reagiert sich an ihm ab. Schleudert eine böse Geste nach Henrik.
Zu Schmidt.

Was macht´n der Patient wieder hier?


Warum ist die Brosche nicht am Telefon?

Zu Henrik.

Hau ab.


Wischt Henrik mit einer Drohgeste aus dem Raum.

Schmidt führt Henrik hinaus.

Henrik

Was war das denn für ´ne geile Nummer?


Schmidt

(..)Das sind Ärzte, Banker, Makler, Vorstände, was Du willst, die haben das Sagen in ihrem Job und jetzt brauchen die das, daß ihnen mal jemand sagt, wo´s langgeht.
Wir nennen das die Do m in a- Nummer.

Das klappt meistens.

Wir werfen noch einen Blick auf den Hosenträgertyp. Der streicht sich mit beiden Händen das Haar zurück, schlägt wie ein kampfgieriger Boxer die Faust in die hohle Hand und greift wieder zum Telefon.

Wir sind beeindruckt. Dieser Körper, die aalglatte Serie cooler Prollgesten-
Das vibrierende Energieniveau dieses Typen schüchtert ein, erschreckt und übt gleichzeitig eine anziehende Faszination aus.

Er fasziniert, wie die Gefährlichkeit eines Panthers zwar ängstigt, aber auch anzieht.
Der Mann war Weber, einer von Rimkeits Openern.

1995-1996 Heino Ferch (im Alter von ca. 32) – Opener/Loader Weber , Jürgen Vogel - Henrik Wedekind – , Wolf-Dietrich Sprenger – Schmidt.
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Audio.wma (Text exkl. Dialog und Sprecher: ignazwrobel ) ( -> ......wie ---??was........? beknackter Vortragsstil von Frau Dito? ? always remember: Amateurpodcast )

Kommentar Da alle Worte des Beitrages von Google indiziert werden, sind bestimmte Worte verändert, um unerwünschtes Surfer- Klientel fernzuhalten.---------

Neues Audio: Der Anwalt und sein Gast Schlußszene Audio.wma (Text und Sprecher : ignazwrobel)