Dienstag, November 25, 2008

Filmszenen I …es ist doch die Kleine, oder?....in: Palmetto. Teil 4. Deutsche Stimme Harry Barber- Heino Ferch. Regie: Volker Schloenddorff 1997-98

Teaser Film Palmetto. Regie: Volker Schlöndorff. Deutsche Stimme Harry Barber: Heino Ferch

Bildquelle und alle Bildrechte bei Castle Rock Entertainment, Columbia Pictures Corporation Rialto Film für Warner Home

Filmszenen I …es ist doch die Kleine, oder?....in: Palmetto. Teil 4. Deutsche Stimme Harry Barber- Heino Ferch. Regie: Volker Schloenddorff.

Vor der Szene


Das ist ja ganz schön schief gelaufen. Das Mädel nicht nur entführt, sondern jetzt auch noch tot. Und Harry als Kidnapper der Hauptverdächtige.


Er packt die tote Odette in den Kofferraum von Nina´s Waschschüssel und stellt den Wagen in der Garage seiner Freundin ab. Der Kofferraum ist leider unzugänglich, da Harry den Schlüssel im Schloß abgebrochen hatte. Eine Straßenkontrolle hatte Harry gebeten, den Kofferraum zu öffnen.


Den Schlüssel im Schloß abzubrechen, war die einzige Möglichkeit, der Aufforderung zu entgehen. Ein Abschleppdienst hatte den Wagen mit der Leiche im Kofferraum dann vor Ninas Garage gefahren.


Die Polizei findet Spuren an der Übergabestelle. Eine Zigarettenkippe, Schuhabdrücke, Speichel am Erpresserbrief-Umschlag. Genug für eine DNA-Analyse. Harry ist überrascht. Er ist nicht auf dem neuesten Stand. Identifikation über Fingerabdrücke kannte er, mehr nicht.


Nina ruft ihm aufs Polizeirevier hinterher, dass sie den Wagenschlüssel braucht.


Er rast heim. Die Leiche muss erst weg. Er stemmt den Kofferraum auf. Die tote Odette stinkt schon. Die Lösegeld-Tasche nimmt er ins Wohnzimmer.


Da kommt Nina heim...




Die Szene


Rennick auf dem Gang der Polizeistation zu Harry, als der gerade gehen will:


Beinahe hätt´ich ´s vergessen: Nina hat angerufen: sie kann die Autoschlüssel nicht finden.


Harry, erschrocken:


Das Auto!


Schnitt. Zu Hause bei Harry´s Freundin.


Das Wohnzimmer, bürgerlich, von weiblicher Hand beruhigend wohlgeordnet, liegt im Halbdunkel. Harry stürmt zur Tür herein.


Harry


Nina!


Er rennt durchs Zimmer in´s Nina´s großes Bildhauer-Atelier, das gleichzeitig als Garage dient. Nina schweißt hier ihre Metallplastiken und –vasen. Seit neuestem verkauft sie ganz gut.


Harry kramt aus einer Werkzeugkiste einen 19er-Schraubendreher, nimmt einen Hammer vom wohlgeordneten Werkzeugbrett an der Wand und stemmt das Kofferraumschloß des Autos auf.


Wir sehen die Kofferraumhaube, Harry´s Hand greift zum Schloß, der Deckel schwingt auf:


Im Kofferraum zwei Beine, Füße mit roten Schuhen, ein geblümter Morgenmantel, davor die Louis-Vuitton-Tasche mit dem Lösegeld.


Wir hören augenblicklich Harry´s Stimme: Ekel.


Mit dem Aufschwingen des Kofferraumdeckels entweicht eine Wolke Leichengeruch in die Garage. Harry wehrt den Gestank mit gestrecktem Arm ab, schwankt rückwärts, drückt die Augen zu. Mit angehaltenem Atem greift er nach der Tasche, rennt zurück Richtung Wohnzimmer.


Schnitt.


Wir sind im Wohnzimmer und sehen ihn kommen. Er legt die Tasche auf eine Kommode, der goldene Schlüssel ist am Koffergriff angebunden. Er fingert das Schlüsselchen ins Schlüsselloch.


Blick zur Eingangstür. Nina kommt herein.


Harry hört die Tür ins Schloß fallen. Greift die Tasche vom Tisch. Nina ist schon zu nahe.


Nina:


Harry?


Bist Du da?


Harry sieht sich hastig um. Schnell! Ein Versteck! Die Tasche! Irgendwo rein, drunter.


Zu spät.


Nina ist -, leger in Trainingshose und T-Shirt, - im Raum, sieht ihn.


Ärgerlich:


Was machst Du denn hier?


Harry windet sich.


Nina sieht die Tasche:


Was issn´dasda fürne Aktentasche?


Harry ist schweißgebadet. Er stellt die Tasche wieder auf den Tisch.


Ach die,- nichts. - Das geht Dich nichts an, Nina.


Nina:


Wenn´s Dich was angeht, Harry, geht´s auch mich was an.


Nina halbnah. Freizeit-Zöpfefrisur, T-Shirt mit Schweißflecken. Sie stützt die Hand in die Taille, stellt den Ellbogen ab.


Harry:


Nein, Nina, diesmal nicht.


Welcher Mann kann seiner Freundin irgendetwas verheimlichen? Das wäre so naiv wie der Versuch, dem Pferdehändler einen schwarzgestrichenen Esel als Vollblut-Rappen zu verkaufen.


Nina:


Sag´mir, was in der Tasche ist, Harry.


Harry:


Nichts, nichts, da is überhaupt nichts drin.


Nina:


Was ist hier los?


Harry, beide Hände an der Tasche, der Schweiß läuft in Strömen über sein Gesicht:


Was soll hier los sein, Nina? – gar nichts.


Nina´s sixth sense hat die Richtung erschnüffelt:


Es hat mit der Kleinen zu tun.


Das Mädchen, das gekidnappet wurde.


Harrys große blaue Augen sind jetzt gar nicht so schön, als sie angstgeweitet Nina anstarren. Harry öffnet und schließt den Mund wie ein Goldfisch.


Nina, bitte – lass´mich ein paar Minuten allein.


Beide greifen nach der Tasche, Harry gewinnt. Nina weicht zurück, starrt Harry an. Dann will sie zur Tür. Harry sperrt den Durchgang.


Harry.


Wo willst Du hin?


Nina


Ich brauch´mein Auto.


Harry.


Nein, nein – nicht jetzt!


Nina:


Wieso nicht Harry?


Harry


Nina, es geht jetzt nicht.


Nina


Harry sag´mir – was ist hier los?


Harry windet sich. Er ist hochrot. Er schwitzt. Schreit jetzt.


Nichts Nina, nichts Nina gar nichts, hörst Du?


Ist das klar?

Nichts,

.. ok?


Beide dicht voreinander an der Tür. Harry blockiert, Nina will durch. Der Blick aus ihren klaren Augen spießt Harry auf, durchbohrt ihn, er zappelt am Stechen ihres Blicks wie ein Insekt auf der Stecknadel. Der Blick macht ihn wabbelweich, wringt ihn aus. Er fängt an zu weinen. Nina:


Es ist doch die Kleine, oder?


Harry lässt den Kopf gegen die Tür sinken, weinerlich, piepst:


Nina…..


Nina ruhig, perseverant, ganz Mama: Sie besteht darauf, dass das Söhnchen ihr jetzt und hier die Wahrheit sagt:


Harry antworte mir.


Die Kleine ist doch in der Garage, oder?


Harry bricht ganz weg. Er schließt die Augen, weint. Er nickt. Ja. Die Kleine ist in der Garage. Und er steckt mittendrin, in diesem Mist.


Nina:


Tot?


Harry linst unter den verweinten Augenlidern hervor, ja, lesen wir ab.


Nina:


Warst Du es, Harry?


Harry leise, verhaucht:


Nein. … Nina, ich war´s nich.


Schnitt.


Nina ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine handfeste und klar denkende Frau. Rackzack überlegt sie einen Plan.


Welchen? Tja, demnächst in diesem Theater….


Oder: Film sehn.->


1997 – 98 Woody Harrelson - Harry Barber, Deutsche Stimme Harry Barber – Heino Ferch (im Alter von 34), Gina Gershon - Nina, Rolf Hoppe - Felix Malroux, Michael Rapaport – Donnely, Tom Wright - John Rennick



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Kommentar: Der Film steht als Film Neo-Noir in HFs Werk in Zusammenhang mit dem Neo-Noir Film The Unscarred - Menteurs - Jeder stirbt . In beiden Fällen geht es u.v.a. um ein Mädchen, dessen Tod ungeplant war und dessen Leiche dann dringend weggeschafft werden muss.

DVD Cover Film Jeder stirbt. Regie: Buddy Giovinazzo. Heino Ferch - Johann

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offtopic. Winter->

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