Mittwoch, April 21, 2010

Filmszenen I ... unser Leben... Teil 6. in: Die Toten vom Schwarzwald. Heino Ferch - Matthias Auerbach. B. hf und R.: Thorsten Näter, 2009-10


Bildquelle und Bildrechte bei Studio Hamburg für ZDF Zweites Deutsches Fernsehen 2009-2010

Vor der Szene

Der Lokalpolitiker und Besitzer fast aller Produktionsanlagen im Holltal Beierle hat tatsächlich Katharina kidnappen lassen. Jetzt ist sie im Keller seiner Glashütte eingesperrt.


Matthias hatte das Kidnapping mittelbar mitbekommen.


Er versucht, den Verantwortlichen vor Ort, Polizist Weber, zu aktivieren. Leider ist Matthias nicht mehr glaubhaft. Man tut ihn inzwischen als Spinner ab.


Auch sein Kollege Stefan, den Matthias per Telefon kontaktiert, glaubt ihm nichts mehr. Stefan kommt es komisch vor, dass Katharina im Wald bei Matthias Anblick weggelaufen sein soll.


Wir verstehen schnell, dass Beierle der Vater von Katharina ist. Katharina beschuldigt ihn, ihre Schwester getötet zu haben. Also doch zwei Frauen, die Zwillinge sein könnten.


Beierle meint, der Tod der Schwester war kein Mord, sondern ein dummer Unfall.


Matthias hat inzwischen das Haus der Beierles erreicht, er will Beierle sprechen. Er geht einfach in das Haus hinein, trifft dort nur Frau Beierle.


Auf dem Kaminsims findet er ein Foto. Eine dunkelhaarige Frau. Matthias Frau Katharina. Frau Beierle sagt, es sei ihre Tochter. Sie nimmt an, Katharina hätte heimlich geheiratet.


Wen? Matthias natürlich. Das ist möglich, denn Beierles Tochter ist von einem Tag auf den anderen verschwunden, weggelaufen..


Die Szene


Matthias wurde von Frau Beierle ein Stuhl angeboten. Die Beierles leben in einem alten Haus, das fast wie ein altes Schloß wirkt.


Die Wände sind so uneben, wie in Gebäuden, die mehrere Hundert Jahre alt sind, die Fensterlaibungen halbmetertief. Der Raum ist sparsam mit Biedermeier-Antiquitäten möbliert. Die Trittgeräusche auf dem Barock-Parkett knarren und knarzen, der Raumton hallt.


Frau Beierle bietet Matthias ein Glas Sherry an. Matthias will nichts. Die drängende Gier, mit der Frau Beierle selbst einen Sherry hinunterstürzt, lässt ahnen, dass sie alkoholabhängig ist.


Matthias Blick nach Frau Beierle scheint halb unbewußt mitzubekommen, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung ist. Matthias wirkt verstört. Verständlich nach der Entdeckung des Bildes seiner Frau.


Die vielen tätlichen Auseinandersetzungen haben Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, auf den Wangen zeichnen sich Blutergüsse ab, Braue, Lippe und Wange sind aufgerissen.


Frau Beierle:


Aber wenn meine Tochter nie von uns gesprochen hat – wie kommen Sie auf die Idee – dass sie hier bei uns ist?


Matthias blickt sie an, sieht weg – er gibt keine Antwort. ….Er kann ihr ja nicht sagen, ich glaube, ihr Gatte hat sie kidnappen lassen.


Die Frau


Entschuldigen Sie, ich bin manchmal so unkonzentriert.

Sie sind doch der Mann – dessen Frau oben im Wald verschwunden ist.


Jetzt kann sich Matthias nicht mehr zurückhalten. Er sagt:


Sie… ist nicht verschwunden. Sie ist entführt worden.

Laut: Und IHR MANN steckt dahinter.


Frau Beierle regt sich erstaunlicherweise nicht auf. Sie scheint desorientiert, denkt nach. Dann:


Er war sehr zornig, und auch sehr verstört, als sie so einfach weggelaufen ist…


Matthias bedroht die Frau nicht, er sitzt ruhig auf seinem Stuhl. Das Porträt von Katharina vom Kamin ist immer noch in seinen Händen.


Frau Beierle


..er hat immer Angst, was die Leute über ihn sagen.


Sie scheint die Angst ihres Mannes für eigenartig, für feige, zu halten.


..aber er hat sie auch geliebt.


Wir sehen Matthias. Er scheint darauf zu warten, dass er irgendwie angelogen wird.




..sie ist schließlich unser einziges Kind.


Matthias:


Das heißt, es gibt keine Schwester?


Nein.


Jetzt wacht Frau Beierle auf. Erregt:


Wie kommen Sie…. Auf so eine Frage?


Sie setzt sich, verliert den Kontakt zu Matthias. Sie blickt zu Boden. Träumerisch.


Unser Leben.. ist schon vor ganz langer Zeit aus den Fugen geraten.


Sie blickt Matthias an. Wir nehmen plötzlich ihre Pupillen war. Freundlich, warm und dunkel, wie polierte Nussschalen.


Matthias hört zu, er wartet. Er will mehr hören.


Frau Beierle gleitet wieder zurück in die Vergangenheit.


Ich hab immer das Gefühl gehabt, als hätte ich einen großen Verlust erlitten.

Lange schon. Bevor unsere Tochter uns verlassen hat.


Tja.


Selbstironisch:


Aber vielleicht ist das einzige, was ich verloren hab´, die Hoffnung.


Wie wahr wie wahr. Wahr ist auch, dass Frau Beierle offenbar nichts über ein zweites Kind weiss. Unglaublich. Wie ist das möglich?


2009 – 10 Heino Ferch (im Alter von 46) – Matthias Auerbach, Elisabeth Schwarz – Gisela Beierle


Kommentar 1:


Der Held dringt in ein Haus ein und findet auf dem Kaminsims das wichtige Bild einer Frau, seiner Gattin: s.a. Der Anwalt und sein Gast. Weller dringt in das Haus der Zeugin ein und findet auf dem Kaminsims - das wichtige Bilder der Frau.


Kommentar 2:


also, wir platzen. Wir müssen es endlich sagen. Wer hatte diese Idee mit der Weitwinkel-Kameraführung, for heavens sake? Selten eine so furchtbare Kameraführung nach 1990 gesehen. Hallo? Die Kamera mit den vielen Halbtotalen läßt die Schauspieler wie auf einem Bühnenpodest wirken. Weitwinkel bei Close ups von Gesichtern. Das generiert unfreiwillige Komik. Das Gegenteil von Spannung entsteht. Jesus Christ. Sorry for this outburst, aber ... ..




Schauen Sie sich doch so lange einen wirklich guten Kinofilm im Fernsehen an.


Auf Kabel Eins läuft um 20:15h:


Proof of Life - Lebenszeichen.


Mit....natürlich: mit RUSSELL CROWE und Meg Ryan.



extra pic for the ladies:


lecker...mmhh.




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