Sonntag, Februar 28, 2010

Filmszenen I ...Sie glauben, Regen entfernt alle Spuren?..Teil 1B in: Die Toten vom Schwarzwald. Heino Ferch - Matthias Auerbach. B. und R.: T. Näter

Bildquelle und Bildrechte bei Studio Hamburg für ZDF Zweites Deutsches Fernsehen 2009-2010


...Sie glauben, Regen entfernt alle Spuren?...Teil 2. in: Die Toten vom Schwarzwald. Heino Ferch - Matthias Auerbach. Buch und Regie: Thorsten Näter 2009 - 2010


Vor der Szene.


Die Polizei wurde gerufen. Freiwillige Helfer suchen den Wald mit Sonden den Wald ab. Wir sehen, dass die Suche bis in die Nacht hinein fortgesetzt wird. Inzwischen regnet es. In Strömen.


Die Suche wird abgebrochen.


Abends in der Gaststube. Die Stube ist brechend voll. Man unterhält sich über den Fall. Vielleicht hat sich die Lehrerin das Ganze nur eingebildet. Aber da gibt es ja noch das Auto mit dem Stuttgarter Kennzeichen.


Matthias Auerbach (Heino Ferch), der Ehemann der Verschwundenen, kommt im Ort an, findet Polizei und Helfer in der Gaststube vor und erhält die Auskunft, das anderntags weiter gesucht werden wird.


Auch am folgenden Tag finden die Helfer keine Spur der Vermissten. Auerbach geht den mutmaßlichen Weg ab, den seine Frau genommen haben könnte und findet mit Hilfe von Luminol menschliche Blutspuren an einem Zweig. Wir erfahren, dass Auerbach Forensiker ist.


Der örtliche Einsatzleiter bittet Auerbach um die Beschaffung eines Fotos der Vermissten…


Die Szene


Totale von einem Hügel hinunter auf das Häusermeer einer mittelgroßen Stadt, vielleicht Freiburg.


Schnitt.


Blick in eine Straße, deutsche Traditionsgemütlichkeit. Bögen, Giebelchen, rote Dächer. Die Mülltonnen stehen zur Leerung bereit. Ein roter Audi kommt auf uns zu, hält in der freien Parklücke.


Auerbach steigt aus, geht schnell auf eine gründerzeitverzierte Haustür zu.


Schnitt. Auerbach in der Wohnung, er steht an der geöffneten Tür eines altmodischen hellbraunen Schranks, hinter ihm ein vollgestopftes Bücherregal, offenbar ein Arbeits- oder Wohnzimmer.


Wir sehen, er kniet sich nieder, holt eine lackierte Holz-Schachtel aus einem Schrankfach, öffnet sie mit einer schnellen Bewegung. Er kennt die Schachtel. Drin sind lauter Briefe, Postkarten, Ferienerinnerungspost. Er findet nicht, was er sucht. Er öffnet ein Fotoalbum.


Bunte Fotos von Venedig, Cannes, er selbst fröhlich an sein Auto gelehnt. Er blättert. Ein Porträt von ihm, Fotos aus der Peterskirche in Rom, Urlaub.


Auerbachs Gesicht nah. Er scheint zu denken. Was er suchte, war wohl nicht dabei.


Schnitt.


Ein Treppengeländer in einem modernen kühlen Ambiente. Wir blicken durch die Metallstäbe des Geländers. Hinten an der Wand sehen wir Auerbach vor einer Wohnungstür. Er versucht, die Tür zu öffnen.


Wir stehen jetzt neben ihm. Aha. Er öffnet die Tür mit Profiwerkzeug, nicht mit einem Schlüssel.


Schnitt. Wir stehen wieder weiter weg, am Geländer. Sehen den Moment, in dem die Tür nachgibt. Ganz leicht springt sie leise auf. Auerbach blickt sich um, wie um sich zu vergewissern, dass sein Tun nicht beobachtet wurde.


In der Wohnung. Auerbach kommt zu uns hoch auf eine Galerie. Eine halbhohe weisse Mauer trennt Galerie und Treppen. Die Einrichtung oben teils modern, minimalistisch, dazwischen Antiquitäten, Skulpturen, dunkler Hartholzboden.


Auerbach öffnet einen Flügel eines gotischen Türenschrankes. Auch hier ergreift er als erstes ein Fotoalbum. Er schlägt es auf. Ein paar alte Fotos, doch die meisten Steckplätze zeigen nur die leeren Fotoecken. Auf manchen Seiten fehlen alle Fotografien….


Es gibt definitiv kein Foto von Katharina Auerbach, weder in seiner, noch in der Wohnung der geschiedenen Frau.


2009 – 2010 Heino Ferch (im Alter von 45) – Matthias Auerbach, Anna Schudt – Katharina Auerbach.


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Kommentar:


So von der energetisch zurückgenommenen, leicht schüchternen Grundhaltung her erinnert uns der Forensiker Auerbach ein bisschen an einen anderen Forensiker, den , der von Ulrich Muehe verkörpert wurde.



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offtopic RC

...Und hier neben all den langweiligen Nichtigkeiten, die sich Filmkritik nennen, hier ein guter Artikel über die Wirkungsgeschichte von "Gladiator" (2001 Regie: Ridley Scott).