Montag, September 15, 2008

Filmszenen I ...ich fühl´ Franky gar nicht mehr...in: Koma -lebendig begraben. Teil 4.

Heino Ferch - Franky. Regie: Uwe Janson 1996-97

Teaser Film Koma-lebendig begraben. Heino Ferch - Franky Esche. Regie: Uwe Janson 1996-97

Bildquelle und Bildrechte bei SAT.1 und ndf Neue Deutsche Filmgesellschaft

Vor der Szene


Franky erfährt im Krankenhaus, dass Lisa ins Koma gefallen ist. Nein, erfährt er, aufwecken kann man sie nicht. Sie schwebt zwischen Tod und Leben und nur sie selbst kann sich einen Weg zurück ins Leben bahnen, wieder aufwachen.

Anwesenheit und Stimme von Angehörigen, können sie dabei unterstützen.


Lisa liegt allein in einem Zimmer der Universitäts-Poliklinik in der Pettenkofer Strasse (Foto 1, Foto2 , Foto 3), die Augen offen, starr ins Nichts gerichtet.


Wir erleben die nächsten Wochen dort in diesem Zimmer.


Lisa liegt im Krankenhaus im Koma in: Koma - lebendig begraben. Heino Ferch - Franky Esche

Bildquelle ndf.de und alle Bildrechte beim TV-Sender SAT.1

Franky´s Schock, den Zustand seiner Frau irgendwie zu begreifen., Besuch mit den Kindern – keine Reaktion - , Besuch zusammen mit Ben, die beiden Männer spinnen vor Lisa herum, tanzen zu lauter Musik, singen – sinnlos.


Lisa lächelt nicht, zeigt keine Reaktion, ihre Augen immer gleichartig starr offen, es ist kein Durchdringen zu ihr. Tage und Tage vergehen, Franky versucht immer neue Reize, streichelt ihre Haut mit einer Vogelfeder, legt sich zu ihr auf ihr Bett damit sie seine Anwesenheit spürt, liest ihr vor, wir sehen, dass er offensichtlich tagelang bei ihr bleibt, nur abends nach Hause fährt.


Eines Tages, als er und Ben abends nach Hause gehen wollen, kämpft sich ihr Bewusstsein an die Oberfläche.


Ich muss hier raus


sagt sie drängend, als würde sie verfolgt.


Holst Du mich hier raus?


Franky, erleichtert von dem tonnenschweren Druck der Sorge, dass Lisa sterben könnte, verspricht es gerne.

Die Todesgefahr scheint überwunden, Lisa ist wieder bei Bewusstsein.


Jetzt taucht Mika auf, abends nach Besuchs-Schluß hat sie sich hereingeschlichen. Mika wirkt bedrohlich. Lisa soll Mika aus ihrer Einsamkeit helfen.

Lisas schwachen Versuch, sie wegzuschicken, ignoriert sie. Sie sagt zu Lisa:


Jetzt kommen sie noch jeden Tag, - aber in ein paar Monaten ham´ die Dich vergessen….


Mika regt Lisa so sehr auf, dass das Erreichte wieder verloren geht.


Als Ben und Franky und die beiden Mädels von Franky und Lisa, Sophia und Kim, am anderen Tag mit Rosen und Geburtstagstorte das Krankenzimmer betreten, ist Lisa wieder in der Zwischenwelt ihres Komas versunken.


Als Franky sieht, dass seine Frau wieder dort ist, von wo er sie tags zuvor nach Wochen und Wochen von Hoffnung, Unsicherheit, Einsatz und Geduld herbeigeholt hatte, lässt er die Hoffnung sinken.


Nach einem weiteren durchwarteten Tag verlässt er am Abend das Zimmer, wie so oft schon. Nur wir sehen, dass Lisa doch irgendwie da ist. Franky stand hinter ihr am Kopfende des Bettes und blickte durch die halbgeschlossenen Lamellen der Jalousie nach draussen.


Erinnerung lässt ihn leise die ersten Töne von You are my lucky star wherever you may are… pfeiffen.


Wir sehen Lisa dabei ganz nah. Ihre starr aufgerissenen Augen füllen sich mit Tränen, eine davon läuft aus dem Augenwinkel und tropft auf ihr Kopfkissen. Wir wissen jetzt, dass Lisa noch immer den Weg zurück ins Bewusstsein sucht.


Das Gespräch mit dem Chefarzt anderntags draussen im Atriumgarten der Klinik baut Frankys Glauben an eine Genesung weiter ab. Jeder weitere Komatag, sagt der Arzt, verringert Lisas Chancen auf eine Rückkehr.


Franky sitzt da auf einer dieser Ruhebänke, die im Atriumhof der Klinik stehen, in seinem blau karierten Arbeitshemd, und wir sehen, dass seine Haltung sich ganz von Vielleicht ja auf Sicher nein ändert. Die Hoffnung scheint ihn zu verlassen und damit auch der Wille, Lisa mit aller Kraft seiner Energie auf ihrem Weg zurück hierher zu unterstützen.


Die Szene


..folgt demnächst in diesem Theater....

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Kommentar1:


Der Ort des Geschehens - ein Krankenhaus: s.a. auch in: Grüne Wüste (Kind im Krankenhaus), Das Baby der schwangeren Toten (Frau ebenfalls im Koma im Krankenhaus), Gefährliche Verbindung (Kollege im Krankenhaus), Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde (Georg besucht Frau Frühauf), Das Leben ist eine Baustelle, (Schwangerschaftstest im Krankenhaus), Winterschläfer (das Kind im Koma im Krankenhaus), Der Tod kam als Freund (Weg ins Krankenhaus nach Rettung a.d. Fluss), Single sucht Nachwuchs (Wo ist sie? Im Krankenhaus! Sie bekommt ein Kind!), Straight Shooter (auf dem Krankenhausflur), Feuerteufel (Bender nach Anschlag im Krankenhaus), Nachts im Park (Lumis ist Krankenhausärztin), Hölle im Kopf (Arztpraxis), Die Luftbrücke (Krankenhaus Berlin), Schatz von Troja (Lager wird Kranken"haus"), Auf ewig und einen Tag (Suche nach Gregor im Krankenhaus, Geburtsbegleitung im Krankenhaus).


Kommentar 2:


Koma variiert, bis in die Szene des ersten Besuches am Krankenbett, das Thema von Das Baby der schwangeren Toten. In beiden Fällen steht der Protagonist vor seiner Gefährtin, die zwar körperlich anwesend ist, deren Geist und Seele hinter einer Mauer unerreichbar verborgen sind.

In beiden Fällen wird die Fassungslosigkeit und das Nicht-Wahrhaben-Wollen einer solchen Ungreifbarkeit thematisiert. In Das Baby konzentriert sich der Protagonist nach einer Weile auf das Herbeiholen dessen, was noch greifbar ist und Zukunft verspricht:das Baby,


in Koma ist das Thema Beistand aus Hoffnung, Loslassen des Beistandes, weil Hoffnungslosigkeit den unbedingten Willen zur Hilfestellung schwächt und neu erstarkenden Wille, alles zu versuchen, mehr noch als alles. - Eine Anstrenung, die belohnt wird.


Der dritte Fall, Straight Shooter, thematisiert das unwiederbringliche Loslassen - Müssen. Das Kind stirbt dem Protagonisten, trotz allen Einsatzes um das Leben des geliebten Menschen, unter den Händen.


Der Beruf des Falkners: Hörbild auf Focus - Die Talkshow->

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