Montag, Dezember 18, 2006

"...Athos wird Euch führen!" Teil 4A in: Die Drei Musketiere. Athos - Heino Ferch. FR, D, 2004-05

Teaser Film Die Drei Musketiere. Athos - Heino Ferch

Filmszenen I "...Athos wird Euch führen!" Teil 4A in: Die Drei Musketiere. Athos - Heino Ferch. FR, D, 2004-05

Regie: Pierre Aknine. Buch: hf Pierre Aknine nach Alexandre Dumas. Frankreich, Deutschland 2003-2004.

Filmkritik der DVD auf cineastentreff.de

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Der Schwarze verschwindet durch die Geheimtür.

Flammen lodern auf, immer höher.

Die Vier im Flammenkreis

Das Spiel scheint verloren.

Da erkennt D´Artagnan im Widerschein der Flammen einen steinernen Maskeron über der Arkatur des Gewölbes:

D´Artagnan:

Das ist doch das Gesicht des Neugeborenen, das ich in einem Bild bei Pater Cortez gesehen habe!!

Aramis:

Das heilige Kind! Der Pakt basiert auf dem Mord an diesem Kind!

Holzschnitt Übergabe des Kindes an den Satan

Einer plötzlichen Eingebung folgend zielt Athos mit der geweihten Armbrust auf die Maske.

Der goldene Pfeil trifft.

Athos schießt mit der Armbrust den goldenen Pfeil auf den Maskeron ab

Die Maske bewegt sich beiseite, dahinter wird ein Spundloch sichtbar, aus dem helles Leuchten hervordringt. Offensichtlich liegt ein Raum hinter diesem Gewölbe.

Augenblicklich verlöschen die Flammen.

Es ist still.

Die Musketiere stehen wie angewurzelt, lauschen.

Ein Geräusch, laut, als würde ein eiserner Gegenstand über Stein schleifen, kommt näher.

Das Spundloch entlässt eine eiserne Kartusche.

Schnitt.

Bei Pater Cortez.

Der Pater öffnet im Beisein der Vier die Kartusche. Sie enthält den Teufelspakt.

Der Pater reicht Athos den Pakt. Lest selbst!

Athos lauscht Pater Cortez

Athos: Ich Anne de Breuil, Gräfin de la Fére, entscheide in absoluter Kenntnis der Sachlage, und aus freiem Willen, mich dem Prinzen der Finsternis zu unterwerfen.

Er verpflichtet sich, mich zu führen und mir die Kraft zu geben, um seine Absichten am Hofe Frankreichs zu verwirklichen. – Anne de Breuil.

Aramis: Warum der Hof Frankreichs?

Pater Cortez: Im Umfeld der Macht gibt es genügend dunkle Affären, bei denen der Böse auf seine Kosten kommt. Die Mächtigen sind eher bereit, sich vom Bösen verleiten zu lassen. Politische Intrigen, Kriege...

D´Artagnan: ....Wird mit der Vernichtung des Dokuments der Pakt annuliert?

Pater Cortez: Ja. Sehen wir ihn uns an.

Er hält das Papier über eine Flamme. Es verbrennt nicht. Irdisches Feuer kann ihm nichts anhaben.

Vor der Unterzeichnung gibt es eine Menge Rituale. Das gleiche gilt für seine Vernichtung.

D´Artagnan: Was meint ihr, wie lange das dauert?

Pater Cortez:

Zunächst muss man an den Ort zurückkehren, an dem der Satan vom Menschen Besitz ergriffen hat.

D´Artagnan:

Athos wird Euch dahin führen.

Wir blicken mit Pater Cortez zu Athos. Athos ist wie erstarrt. Die Erinnerung an seine Vergangenheit mit der Gräfin und an seine Selbstjustiz vor zehn Jahren scheinen ihn ganz und gar gefangen zu nehmen, ihn innerlich aus diesem Raum hier fortzutragen.


Pater Cortez und Athos

Er scheint fast nicht mehr ansprechbar.

Schnitt.

Zurück im Louvre.

Die Musketiere erbitten eine Woche lang Befreiung von der Ausgangssperre, der angesichts der nahenden Kriegsgefahr gegen England alle Musketiere der königlichen Garde unterworfen sind.

Sie wollen nach England und Lord Buckingham vor Lady de Winter warnen.

Athos und Pater Cortez werden ausserdem an den Platz der gescheiterten Strangulierung an der tausendjährigen Eiche im Wald zurückkehren.

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2004-2005 Heino Ferch (im Alter von 41) - Athos, Vincent Elbaz- D´Artagnan, Grégori Derangère -Aramis, Grégory Gadebois - Porthos, Diana Amft - Constance Bonacieux

Emmanuelle Béart .... Mylady deWinter, die ehemalige Gräfin de la Fére, Stefania Rocca .... Anne D'Autriche, die Königin von Frankreich, Tristán Ulloa - Louis XIII, der König von Frankreich, Matthew Chambers - Duke of Buckingham,
Gunther Gillian – Felton, der Chef von Lord Buckinghams Geheimpolizei

Deutsches Buch und Dialogregie: Joachim Kunzendorf

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Kommentare:


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Die DetailliebhaberInnen unter den LeserInnen haben sicher längst den großen ovalen Siegelring mit dem hellblauen Schichtachat und der Wappengravur gesehen, den Athos, der ehemalige Graf de la Fére, am Mittelfinger der linken Hand trägt -

Athos Hände halten den Pakt
 Athos schießt den goldenen Pfeil ab, der Wappenring blitzt auf
Der gräfliche Siegelring wird unserem Auge uns an zwei Stellen der Handlung besonders prominent angeboten:
1. Als Athos den Goldenen Pfeil abschießt, der die verhexenden Kräfte der Gräfin schwächt und die Lösung bringt.

2. Als Athos den Pakt der Gräfin mit dem Satan, der ihr Ihre verhexenden Kräfte verleiht, seiner Vernichtung übergibt. Athos nimmt den Pakt in beide Hände, der Wappenring seiner vergangenen Identität, der des Grafen von Fére blitzt auf.

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..und zur Erinnerung an unser nichtkatholisches Publikum: die Katholische Kirche lehrt, dass jedes ungetaufte Kind dem Teufel, den Flammen der Hölle, zufällt. Erst die christliche Taufe und die Aufnahme in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche entreisst das Kind dem Satan. In der katholischen Heilslehre ist also jedes -werdende - Leben, das ausgelöscht wird, bevor es getauft werden kann, eine Beute des Satans. Der Graf de la Fére ist - das ist aus dem Kontext in der Kontrastierung zum englischen Protestanten Felton ersichtlich - Katholik.

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(zu "Selbstjustiz vor 10 Jahren" s.a. Straight Shooter, 1998, Der Protagonist Volker Bretz unternimmt Selbstjustiz für sein getötetes Kind. )