Montag, November 20, 2006

„...als Dritte im Bunde?“ in: Auf ewig und einen Tag. Teil 7. 2005-2006


 Teaser Film Auf ewig und einen Tag - Ménage a trois

Filmszenen I „...als Dritte im Bunde?“
in: Auf ewig und einen Tag. Teil 7.
Heino Ferch als Jan Ottmann.

Regie: Markus Imboden. Buch: Christian Jeltsch. d.i.e.-Film GmbH für arte ZDF ORF. 2005-2006

Bildquelle und alle Bildrechte bei d.i.e.-Film GmbH arte ZDF ORF

Ménage a trois.

Elsa, Gregor und Jan sind seit ihrer Jugendzeit Freunde.

1987 sind sie ungefähr dreissig.
In Landshut finden sich die drei nach langer Zeit wieder.

Jan ist jetzt bei der Investbank - Corporate Finance, arbeitet in München, in der Zentrale. Gregor studiert BWL.

Ein sonniger Sommernachmittag. Jan und Gregor sitzen am Fluss auf der Uferbalustrade in Landshut, dort, wo sie sich vor langer langer Zeit, als Halbwüchsige, kennengelernt hatten. Gregor lädt Jan ein, bei ihm zu wohnen.

Jan: Das ist zu lange her...

Gregor....: Auf immer und ewig und einen Tag, -weißt Du noch-..was machen da ein paar Jahre?

Schnitt. Später.

Jan verabschiedet Gregor am Bahnhof in Landshut, Greg fährt nach München. Die Buddies, best friends, wollen es probieren: Männerwirtschaft-

man wird zusammenziehen.

Auf dem Weg zum Bahnhofsausgang,
noch in der Unterführung unter den Gleisen läuft Jan in Elsa hinein.

Das Dreigestirn ist wieder komplett. Jan – mehr als – freut sich, er leuchtet vor Glück, vor Rührung wie ein Glühwürmchen, umarmt Elsa.
Elsa wirkt immer ein wenig nervös, frustriert und kopfwehgeplagt. Jans Umarmung löst ihre Verhärtung.

Elsa:

..warum bist Du eigentlich immer da, wenn ich Trost brauche?

Elsa hat vor sechs Jahren geheiratet. Er: älter, reich, kultiviert, hatte Stil.

Elsa:

Jetzt hat er was mit seiner Sekretärin.

Da bin ich aufgewacht.

Dann hab´ich ihn rausgeschmissen..

.Jetzt fang´ich nochmal ganz von vorne an.


Elsa steigt in den Zug.

Jan: In München kann man übrigens auch neu anfangen..

Elsa. Du meinst mich, als Dritte im Bunde?

Jan nickt.

Elsa: Jan, ich hab´ mich verändert, Männer hassen mich, ich breche Herzen.

Jan: Das nennst Du Veränderung? (....!!!)

Die Zugtür fällt zu.

Elsa, durch die Tür: Ich warne Dich!

Jan schnippt ihr zu.

Dieser Schnipps, - plötzlich ist er sexy.

Very sexy.

...hmmm....

Schnitt.


Housewarming-Party. Die Wohnung brechend voll mit Gästen.

Ausgelassene Stimmung. Der Raum dampft so sehr, dass Kondenswasser von der Decke tropft. Musiklautstärke Rallye Monte Carlo.

Gregor zu den Gästen: ..mein bester Freund Jan. Über zehn Jahre hab´ich´s ohne ihn probiert... aber ich bin einfach nicht von ihm losgekommen.

Applaus. Musik, Tanz, Alkohol, High Spirits.

Schnitt. Nach der Party.

Die Gäste sind gegangen. Elsa steht im Türrahmen.

Sie wählt Gregor.

Als Jan sich leise zurückziehen will, holt sie ihn herbei. Sie ermuntert alle beide, man genießt einander, gemeinsam zieht man sich ins Schlafzimmer zurück.

Was jetzt?

Natürlich:

Schnitt!!!

Am anderen Morgen. Die drei löffeln im Bett.

Jan erwacht. Blick auf die Armbanduhr. Huch, so spät.

Schnell zur Bank.

Elsa bringt ihn.

Im Eingang,- Jan rennt schon hinein-, ruft sie ihn.

Er dreht sich um.

Sie öffnet ihren Trenchcoat wie Romy Schneider in „Das wilde Schaf“.

Übermut.

Sie zeigt alles.

Hoffentlich nur Jan.



Schnitt.

Elsa hat Geburtstag.

Man hat gerade Raketen steigen lassen, geschrien, gelacht, gehüpft, getrunken. Elsa bekommt einen Stern geschenkt.

Jetzt liegen die drei auf dem Flachdach des Hauses, Hand in Hand in Hand. Elsa bekommt ihren Stern gezeigt.

Elsa: Welcher ist es denn, ich find ihn gar nicht.

Wir sehen Jans ausgestreckten nackten Arm, er zeigt in den Nachthimmel, er zeigt Elsa ihren Stern.

Da!

Alpha einundzwanzig Stunden zweiundzwanzig Minuten, Delta zwanzig Grad.


Schnitt. Wir blicken auf die drei hinunter. Da liegen sie, alle drei glöcklich und bedröhnt.

Gregor mit seinem schwarzen Lockenkopf im brusttief geschlitzten Hemd, Elsa, glatt, jung und schön, und Jan im hautengen himmelblauen T-Shirt von Woolworth, blond seitengescheitelt und schnittlauchgelockt. Man beguckt gemeinsam selig und glückstrunken den Stern.

Ist das mein Stern?


Jan, andächtig: Ja.

Gregor. Elsa eins, gekauft und bezahlt, eine sichere Wertanlage.

Elsa: Ihr braucht auch beide einen , die beiden daneben, die da..

Sie zeigt in den Nachthimmel.

Gregor, küsst Elsa auf die Wange: Wir haben uns die Landungsrechte auf Elsa eins gesichert.

Jan küsst sie auch.

Usw usw.

Elsa ist das Zünglein an der Waage, die Ménage a trois bleibt glücklich, solange sie beiden dieselbe Aufmerksamkeit schenkt.

Aber bald, schon sehr bald, bevorzugt sie Gregor.


Jan verlässt das pikante Spiel.


Mit Bedauern, mit leisem Bedauern, wie das eben so seine Art ist.

2005 – 2006 Heino Ferch – Jan Ottmann, Fritz Karl – Gregor Luckner, Claudia Michelsen – Elsa Veltlin.

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Kommentar:

Solange die Frau die Balance hält, ist alles gut. Wenn sie allerdings in eine Waagschale mehr Zuneigung wirft, als in die andere, kippt das schöne Arrangement, wie hier.

Es gibt dann allerdings auch diese Variante, dass die Männerfreundschaft der best friends, der Buddies, stärker ist, -es geht dann auch um Männerehre- als die Zuneigung jedes Einzelnen zur Königin der beiden Herzen. Dann verliert die Frau.

So erlebt vor zwanzig Jahren. Best friends - auf immer und ewig: William (der Schwarzgelockte, studierte damals (..es ist wirklich wahr...) BWL in München) und Thomas (blond, schnittlauchgelockt...) ich grüße Euch in Montreal und ...(es ist wirklich wahr...) in Landshut. Trotzdem: es waren unglaubliche eineinhalb Jahre, atemberaubend, eine Märchen-Reise auf einem fliegenden Teppich.