Mittwoch, August 19, 2009

Filmszenen I ... die tun was, die anderen sitzen nur da..in: Baader-Meinhof-Komplex Teil 2A. Heino Ferch – Dietrich Koch. Regie: Uli Edel 2007- 2008

Bildquelle und Bildrechte bei Constantin Film AG


"... die tun was, die anderen sitzen nur da.." in: Baader-Meinhof-Komplex Teil 2A. Heino Ferch – Dietrich Koch. Regie: Uli Edel 2007- 2008

Vor der Szene

11. Andreas Baader und Gudrun Ensslin kommen inkognito, mit Perücken und dunklen Brillen, aus Italien zurück zu Ulrike Meinhof nach Berlin.


Gudrun Ensslin zu Ulrike Meinhof:


„Wir bauen eine Gruppe auf. Wir werden die politischen Verhältnisse ändern.“


Baader:


„Wir machen das – und wenn wir dabei draufgehen.“


Ensslin


„Was wir brauchen, ist eine neue Moral. Du mußt einen klaren Strich ziehen zwischen Dir, und denen, die Du bekämpfen willst. Du musst Dich aus dem System ausklinken, hinter Dir alle Brücken abbrennen.“


12. Andreas Baader wird bei einer Verkehrskontrolle verhaftet, Meinhof und Ensslin befreien ihn mittels eines Tricks und mit Waffengewalt aus der Haftanstalt Moabit.


Meinhofs Artikel werden radikaler:


„Natürlich darf geschossen werden.“


13. Die Gruppe lässt sich in einem Militärcamp in Jordanien an der Schusswaffe ausbilden, Meinhofs Kinder werden inzwischen auf Sizilien in einem Lager versteckt. Meinhof will sie in ein Lager für palästinensische Waisen für immer abgeben.


Westberlin. Zurück aus dem Ausbildungslager. Die Gruppe verschafft sich Geld durch bewaffnete Banküberfälle.


Wir hören Texte aus Meinhofs Artikeln:


„Manche sagen, Bankraub ist nicht politisch. Die Stadtguerilla in Latein Amerika nennen Bankraub Enteignungsaktionen. Bankraub ist politisch richtig, weil er eine Enteignungsaktion ist. Er ist strategisch richtig, weil er der Finanzierung der Guerilla dient.“


14. Stadtguerilla nennt die Gruppe jetzt ihre Aktionen. Entführungen und Tötungen von gesellschaftlich-politisch wichtigen Persönlichkeiten sind in ihren Augen Kampf gegen die herrschenden Machtverhältnisse.


In der Bevölkerung hat die Baader-Meinhof Gruppe zu diesem Zeitpunkt Sympathien. Eine junge Frau:


„Die tun was, die anderen sitzen nur da und quatschen.“


Durchstreichungen von Porträtfotos der Gruppenmitglieder auf einem Suchplakat zeigen, dass die verfolgende Justiz nicht erfolglos bleibt. Beim Prozess gegen Astrid Berger kommt es durch Sprechchöre im Publikum zu Sympathiebezeugungen für die Angeklagte.


15. Horst Herold zu diesen Vorgängen:


„Nach Umfrage des Allensbacher Instituts hat jeder vierte Deutsche unter Dreissig gewisse Sympathien für die R.A.F. , das sind etwas sieben Millionen Menschen. Das ist eine schier unübersehbare Sympathisantenszene – was die Fahndung nach Tätern ungeheuer erschwert. "


Horst Herold ist es, der ein Konzept „elektronischer Datenverarbeitung“ entwickelt: Computer-Datenbank- gestützte Rasterfahnung.




2007 - 2008 Heino Ferch (im Alter von 44) - Dietrich Koch, Bruno Ganz - Horst Herold, Moritz Bleibtreu - Andreas Baader, die Oscar Co-Preisträgerin Martina Gedeck - Ulrike Meinhof, Johanna Wokalek - Gudrun Ensslin , Simon Licht - Rechtanwalt Horst Mahler.