Montag, Juni 04, 2007

Filmszenen I …..daß iss´n Fehler, glaub´ mir… 4A

in: Samstags, wenn Krieg ist. Teil 4A. Heino Ferch – Wolf Kleinhaupt. Regie: Roland Suso Richter. 1993-94

Teaser Film Samstags wenn Krieg ist. Regie: Roland Suso Richter

…..daß iss´n Fehler, glaub´mir…in: Samstags, wenn Krieg ist. Teil 4A. Heino Ferch – Wolf Kleinhaupt. Regie: Roland Suso Richter. Buch: Klaus-Peter Wolf, 1993-94

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Die Szene. Provokation.

Die Kommissarin Vera Bilewski hat Wolf Kleinhaupt ins Kommissariat einbestellt.

Ein holzgetäfeltes Büro, modern sachlich, Holzpaneele, schwarze Ledersessel.

Bei uns vorne am Schreibtisch die Kommissarin Vera Bilewski (Angelika Domröse), circa fünfzig, dunkles glattes Haar, Kaschmirpullover. Wir stehen hinter ihr und blicken durch die geöffnete Bürotür nach draussen in´s Vorzimmer.

Dort macht gerade Wolf Kleinhaupt einige Schritte auf das Büro der Kommissarin zu, erreicht die Tür.

Auf dem Kommissariat

Er ist in voller „Wichs“: Springerblouson mit Tarnmuster, Springerstiefel, ja sogar pseudomilitärisches Lederkoppel von der Schulter quer über die Brust zum Gürtel - Braunhemd.

Am Handgelenk ein Chronometer, groß wie eine umgebaute Kirchturmuhr. Er hat die Ärmel seiner Springerjacke lässig bis zu den Ellenbogen hochgeschoben, Zigarettenstummel im Mundwinkel, hebt den Kopf, blickt auf alles, was ihm begegnet, von oben herab.

Aus der Gesäßtasche seiner Jeans zückt er eine Bierdose, lehnt sich gelangweilt gegen die Türzarge und zappt die Dose in Richtung Kommissarin auf. Das aggressive Zischen zeigt Wirkung. Vera Bilewski fährt erschrocken von ihrer Schreibarbeit hoch ins´ Stehen.

Können Sie nicht anklopfen?

Wolf bleibt lasziv breitbeinig coglionehaft in den Türrahmen gegossen. Seine Jeans beult aus, als hätte er eine Ratte in der Hosentasche.

Er pocht nebensächlich lässig, aber aufreizend lasziv dreimal an die Holzpaneele des Zimmers, in dem er jetzt eigentlich schon steht.

Die Bierdose schwebt zwischen drei Fingern. Er saugt an seinem obligaten Zigarettenstummel und pufft eine Wolke ins Zimmer.

Ich hab´ ne Einladung.

Ein sofortiger Schluck aus der Dose signalisiert, dass ihn höfliches Benehmen nicht die Bohne interessiert. Er nimmt die Dose herunter und spült das Bier durch die Backen, bevor er sich dem nächsten Zug an seiner Zigarette widmet.

Die Kommissarin deutet auf den leeren Lederbürohochlehner vor Ihrem Schreibtisch, einladende Geste.

Wolf kommt näher. Eine Hand hat den Türflügel hinter sich soweit zugestoßen, dass von draussen kein Blickkontakt mehr möglich ist. Er geht breitbeinig, spuckt dabei mit einer kleinen verächtlichen Spuckbewegung einen Krümel Tabak seiner Selbstgedrehten von der Lippe.

Dabei lässt er die Kommissarin keine Sekunde aus den Augen, als wäre sie eine unberechenbare Gefahrenquelle.

Die Kommissarin schützt sich, sie dreht sich weg, streift ihr dunkles offizielles Jacket über.

Wo waren Sie samstag Nacht zwischen dreiundzwanzig Uhr und zwei Uhr morgens?

Sie setzt sich wieder, ein Knie ragt über die Tischkante. Aus dem Off hören wir Wolf kurz trocken auflachen.
Dann Halbtotale auf Wolf:

…..Mutter! Du hast mich doch nich´ eingelad´n um das rauszufind´n!...

Der Blick der Kommisssarin ist kalt, eisig.

Wolf ganz souverän überheblich, Boss, hat sich in Rücklage in den Sessel hineingegossen, Kopf dominant lasziv erhoben, Zigarettenhand hoch auf der Armlehne aufgestützt, macht er beim Reden kleine freche Schnippbewegungen mit den Fingern.

…außerdem habt ihr doch schon ´n Mörder…

Nimmt lasziv locker einen weiteren Schluck aus seiner Dose.

Schuß auf die Kommissarin. Bilewski:

Frau Kommissarin bitte und dann Sie….!

Sie nimmt ihre Kaffeetasse, stützt die Ellbogen auf den Tisch und versteckt ihr Gesicht hinter der Tasse, die sie mit beiden Händen hochhält.