Sonntag, März 30, 2008

Filmszenen I ...hier mein Geheimnis - es ist ganz einfach: in: Das Wunder von Berlin. Teil 3.

Heino Ferch - Jürgen Kaiser. Regie: Roland Suso Richter, 2007-2008

ZDF Trailer Das Wunder von Berlin

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...hier mein Geheimnis.. sagte der Fuchs. ...Es ist ganz einfach:
in: Das Wunder von Berlin. Teil 3. Heino Ferch - Jürgen Kaiser. Regie: Roland Suso Richter, 2007-2008

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Anja, die Freundin von Marco, erlebt Familienalltag bei den Kaisers.

Der Opa lebt noch in der Vergangenheit, Stalingrad und Sibirien sind präsent in seinem Kopf.

Marco, Anja´s Freund, ehemals im nationalen Schwimmkader der DDR, ist jetzt richtungslos und weiß nicht, wo er seine Zukunft sehen soll.

Marcos Mutter Hanna, die in einem Buchladen arbeitet und dort die geistigen Aktivisten des Landes trifft, möchte an einer friedlichen Staatsreform mitarbeiten.

Marco´s Vater Oberstleutnant Jürgen Kaiser verteidigt verbittert den real existierenden Sozialismus bzw. dessen Staatsorgan: die Partei, die Partei, die Partei hat immer recht.

Ein Nachmittagsgrillfest endet im Streit, Marco und Anja ziehen sich auf Marcos Zimmer zurück und genießen ihr kleines junges Liebesglück. Das gehört ganz ihnen.

Schnitt.

Oberstleutnant Jürgen Kaiser im Büro, mit Oberleutnant Marion Niemann.

Wir werden Zeugen eines kruden armseligen F ic ks am Aktenschrank.

Jürgens zu seinen Knien herabgelassene weiße altmodische Männerunterhose erzählt in abscheu- und mitleiderregender Weise von emotionalem Elend, von einem atemlosen, einem hastigen Versuch, sich einen kleinen kleinen Zipfel vom Hungertuch des Glücks zu nehmen.

Nach dem F i ck. Marion ruht auf der Couch, zündet sich die obligate Zigarette danach an. Sie wäre gerne Jürgens offizielle Frau, seine Gattin.

Jürgen, er ordnet seine Kleidung:

Eine Scheidung in meiner Position- Auseinandersetzung in der Parteigruppe…kommt ga´ nich´ in Frage..

Jürgens Puls hat sich noch nicht beruhigt. Wir hören ihn atmen.

…vergiß es…

Er zieht die Krawatte eng, nimmt sein Jacket von der Stuhllehne…

Schnitt auf Marion.

Sie hat eine Hand unter den Kopf gelegt, blickt ins Nichts, in eine gemeinsame Zukunft, die es für sie nicht geben wird…

In ihren traurigen Blick hinein hören wir Marcos Stimme. Er liest etwas vor.

…und er kam zum Fuchs zurück.

Schnitt.

Insert auf einen Buchcover. Unser wohlbekannter, unser geliebter

Kleiner Prinz

von Antoine de Saint Exupéry

Marco blättert um.

Wir sehen, dass er liegt. Er hält Anja in seiner Armbeuge, sie hat sich an ihn geschmiegt und hört zu, mit geschlossenen Augen.

..Adieu sagte der Fuchs.

hören wir Marco.

Schnitt.

Abend. Ein Schreibtisch. Wir sehen den Großvater. Unter dem warmgoldenen Lichtkegel einer alten Schreibtischlampe betrachtet er Fotos in einem Album.

Das Licht macht den Platz zu einer kleinen erleuchteten Höhle. Alles andere liegt im Dunkeln.

Der Großvater zündet sich eine Zigarette an.

Wir hören Marco:

… hier mein Geheimnis…

..es ist ganz einfach…

Wir blicken mit Großvater auf eine alte Abbildung, die ihn in Uniform zeigt, zusammen mit einer, wahrscheinlich seiner Frau. Die Beiden lachen sich an…

Marco:

…man sieht nur mit dem Herzen gut…

Der Großvater nickt in der Erinnerung an diesen Moment.

Marco:

..das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Schnitt.

Von der Treppe herab beobachten wir, wie Jürgen nach Hause kommt.

Schlafzimmer. Hanna hört ihn. Sie schaltet die Nachttischlampe aus.

Marco:

…aber Du darfst nicht vergessen…

Wir sehen Jürgen am Küchentisch. Er hat das „Neue Deutschland“ vor sich, will darin lesen.

..Du bist zeitlebens verantwortlich..

Halbnah. Die Kamera betrachtet Jürgen. Der sitzt mit der Lesebrille da blickt und auf die Titelseite der Zeitung hinunter.

...für das, was Du Dir vertraut gemacht hast.

Halbtotale. Wir sehen Jürgen allein in der – für uns – schäbigen Küche. Er nimmt einen Schluck Bier.

Er sitzt allein und er ist allein.

Wir wieder bei Marco und Anja. Anja schläft. Marco gibt ihr einen Gute-Nacht-Kuss.

Schnitt.

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2007-2008 Heino Ferch (im Alter von 44) – Genosse Oberstleutnant Jürgen Kaiser, Veronika Ferres – Hanna, Jürgens Ehefrau, Gesine Cukrowski – Oberleutnant Marion Niemann, Kaisers Geliebte, Kostja Ullmann – Marco, Jürgen´s Sohn, Caroline Herfurth – Anja, Marco´s Freundin, Michael Gwisdek – Opa, Jürgen´s Vater.

Kommentar 1.

Übergänge, Übergänge Übergänge. Schöne Übergänge Bild-Bild, Ton-Ton, Bild-Ton sind essenziell, sonst ist ein Film nur eine Serie nebeneinandergestellter Szenen. Diese kleine Serie von Übergängen erzählt mehr als tausend Worte. Eine kleine Perle. Regie: Roland Suso Richter.

(s.a. Field, Syd: Four Screenplays. Studies in the American Screenplay. Dell, NY, 1994 )

Kommentar 2:

Stalingrad, Sibirien: s.a. Alexander Solschenizyn: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch ; Archipel Gulag
Spielfilme:
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So weit die Füsse tragen (mit, Bernd Bettermann ("Straight Shooter", u. Michael Mendl ("Todfeinde"; "Es geschah am hellichten Tag", "Der Untergang")

"Stalingrad" von Josef Vilsmaier

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